Kaiserstuhlstadion

Bahlinger SC vs FC Astoria Walldorf 1:0

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Erstmals in dieser Saison haben die Fußballer des Bahlinger SC zwei Siege hintereinander in der Regionalliga eingefahren. Wenn man so will, war es ein skurriler Dreiklang aus Eistonne, Personalrotation und glücklichem Spielverlauf, der exakt zwei Tage nach dem desillusionierenden Ausscheiden im Verbandspokal einen 1:0 (0:0)-Heimerfolg gegen den FC-Astoria Walldorf ermöglichte. Im dicht gedrängten Tabellenmittelfeld klettern die Kaiserstühler damit auf Rang acht.

Tobias Klein bildete mit Rico Wehrle, Yannick Häringer und Schlussmann Dennis Müller jenes Bahlinger Quartett, das am zurückliegenden Donnerstag und Samstag sämtliche 180 Spielminuten abriss. Nachlassende Kondition war jedoch nicht der Grund, warum Klein in der 90. Minute mit seinem flach geschossenen Foulelfmeter am Walldorfer Torhüter Nicolas Kristof scheiterte. „Ich wollte eigentlich nach rechts schießen, habe dann aber im letzten Moment umgeswitcht“, erklärte der Kapitän, der eine Woche zuvor bei der TSG Balingen (2:0) vom Punkt aus souverän verwandelt hatte, sein Missgeschick. Was wieder beweist: Elfmeterschützen sollten nicht zu viel hin- und herüberlegen, sondern ganz ihrer Intuition folgen.

Kleins Fehlschuss blieb jedoch folgenlos. Die Gäste aus der Software-Stadt besaßen in Unterzahl weder Kraft noch Durchsetzungsvermögen, um die Bahlinger Führung durch Santiago Fischer (78.) noch einmal auszugleichen. So machte der Walldorfer Trainer Matthias Born die erst zweite Saisonniederlage seiner Mannschaft an der Hinausstellung von Semih Sahin fest, der für zwei Fouls innerhalb von sechs Minuten die Gelb-Rote Karte sah (64.). „Wir haben anschließend nicht mehr so den Druck in die Bahlinger Hälfte gebracht“, sagte Born.

Tatsächlich half die Überzahl den Gastgebern, trotz des kräftezehrenden Pokalvorlaufs in den letzten 25 Minuten noch mal zuzulegen. Plötzlich öffneten sich im Mittelfeld Räume, die zielstrebige Angriffe und Chancen für Tim Siegin (65., 79.), Michael Respondek (70.) und Ergi Alihoxha (84.) ergaben. „Der Sieg war nicht dreckig, sondern überaus verdient“, stellte BSC-Trainer Dennis Bührer fest. „Er hat gezeigt, was über Teamgeist möglich ist.“

Womit wir beim großen Wechselspiel wären, mit dem das Trainerduo Bührer/ Siefert nach dem Achtelfinal-K.o. gegen den Oberligisten SV Oberachern (2:3) die Startelf durchrüttelte. Gleich sechs neue und größtenteils junge Kräfte fanden den Weg in die Bahlinger Anfangsformation – und das ohne Stabilitätsverlust und Leistungsabfall: Ylber Lokaj (20 Jahre), Walter Adam (27), Jonas Siegert (20), Luca Köbele (19), Tim Buchheister (20) und Tim Siegin (23). „Die Spieler hinten dran geben Vollgas und haben es verdient, berücksichtigt zu werden“, sagte Klein. Und Bührer hatte es gefreut „zu sehen, was die Jungs in der Regionalliga zu leisten imstande sind“. Lokaj agierte in der Dreierkette fehlerfrei, Köbele bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden (Verdacht auf Bänderriss) als Sechser ballsicher und mit Übersicht, Siegin in der Spitze laufstark und robust, jedoch auch mit technischen und taktischen Defiziten.

Weiterer Vorteil: Nach einer bewusst defensiv gehaltenen ersten Halbzeit, in der der BSC laut Klein „erst mal kompakt stehen und nichts zulassen“ wollte, konnten die Arrivierten als Einwechselspieler frische Impulse setzen. Hasan Pepic gefiel nach durchwachsenen Wochen wieder als Spielgestalter aus der Tiefe des Raums, und im Angriffszentrum zeigte Santiago Fischer seine über viele Monate beharrlich erworbene Klasse: Kaum eingewechselt, staubte der 28-Jährige zum goldenen Tor ab, nachdem Kristof einen Schuss von Respondek nur abklatschen konnte. „Wer hätte vor zwei Jahren gedacht, dass der Santi mal in zwölf Regionalligaspielen sieben Tore schießt“, sagte Bührer.

Und wie hatten die vier Bahlinger nach dem Pokal für weitere 90 Minuten durchgehalten? Tobias Klein klärte auf: „Eistonne und die heilenden Hände der Physios“.

Bahlingen: Müller; Lokaj, Klein, Adam; Wehrle, Köbele (40. Pepic), Häringer, Siegert (65. Alihoxha); Respondek; Buchheister (76. Fischer), Siegin.
Walldorf: Kristof; Goß, Nyenty, Christoph Becker, Stellwagen; Nag (87. Kölmel), Sahin; Groß (69. Jansen), Burgio, Marton (76. Gouras); André Becker.
Tor:1:0 Fischer (78.).
SR: Wlodarczak (Weiterod).
ZR: 530.
Gelb-Rot: Sahin (64.).
Besonderes: Kristof hält Kleins Foulelfmeter (90.).

Achtelfinale SBFV-Pokal: Bahlinger SC vs SV Oberachern 2:3

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Der Pokaltraum des Regionalligisten Bahlinger SC ist  frühzeitig geplatzt. Gegen den klassentieferen Oberligisten SV Oberachern gelang es der Mannschaft von Axel Siefert und Dennis Bührer beim 2:3(1:2) nicht, das eigene Leistungsvermögen abzurufen. „In der Anfangsphase waren wir pomadig“, haderte Axel Siefert speziell mit den ersten 25 Minuten seiner Elf. Das frühe Pressing der Gäste setzte dem BSC zu.  So war das 0:1 folgerichtig, bei dem Nico Huber nach feinem Zuspiel des  wuchtige Evans Erius  nur noch einschieben musste (17.). „Unser Matchplan ist aufgegangen. Wir haben Bahlingen früh attackiert und schnell umgeschaltet“, sagte Marc Lerandy, Trainer des SVO.  Den zwischenzeitlichen Ausgleich von Erich Sautner per Handelfmeter konterte der ehemalige Bahlinger Gabriel Gallus (42.) noch vor der Pause zum 1:2.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gastgeber spielerisch ihre beste Phase.  Mitten in diese Drangphase hinein schloss erneut Gallus einen Konter der Lerandy-Elf ab (64.). In der Folge zeigte sich Bahlingen bemüht, kam jedoch  zu spät zum Anschlusstreffer durch den eingewechselten Tim Siegin (90.+3). Während des Spiels  kam es mehrfach zu Rudelbildungen.  Referee Luigi Satriano verteilte insgesamt elf Karten, einmal Rot.

Bahlinger SC
Dennis Müller, Fabian Nopper (46. Min.: Walter Adam), Yannick Häringer, Michael Respondek, Erich Sautner, Santiago Fischer, Rico Wehrle (87. Min.. Marco Bauer), Tobias Klein (C), Ergi Alihoxha, Hasan Pepic, Amaury Bischoff (75. Min.: Luca Köbele)

SV Oberachern
Corentin Schmittheissler, Demarveay Sheron, Noah Zwick (81. Min.: Cheick Ahmed Cisse), Mohammed Ambri, Jean-Gabriel Dussot (63. Min.: Cemal Durmus), Gabriel Gallus (90.+4 Min.: Bastien Rempp), Nico Huber (85. Min.: Harry Föll), Nicola Leberer (C), Marvin Ludwig, Anthony Decherf, Evan Erius

Schiedsrichter
Luigi Satriano mit Marco Brendle und Mirco Radtke

Tore
0:1 Nico Huber (16. Min.)
1:1 Erich Sautner (28. Min./FE)
1:2 Gabriel Gallus (42. Min.)
1:3 Gabriel Gallus (64. Min.)
2:3 Tim Siegin (90.+2 Min.)

Besondere Vorkommnisse
Rote Karte gg. Corentin Schmittheissler (SV Oberachern/90.+3 Min.)

Bahlinger SC vs FSV Frankfurt 0:2

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Manchmal scheint alles gesagt. Und dann schiebt sich plötzlich von der Seite ein Thema hinein, das schnell die Diskussion überlagert. So trug es sich zu am Samstag im Spiel der Fußball-Regionalliga zwischen dem Bahlinger SC und dem FSV Frankfurt. Die Pressekonferenz der beiden Trainer war gerade zu Ende, Dennis Bührer vom BSC („Wir sind nicht zufrieden, in der Mannschaft steckt mehr“) und sein hessischer Gegenpart Thomas Brendel („ein Befreiungsschlag in schwieriger Situation“) hatten nach der Bahlinger 0:2 (0:1)-Niederlage ihre Statements abgegeben, da tauchte in der Sponsorenlounge des Kaiserstuhlstadion plötzlich das Gerücht auf, die Gäste aus Frankfurt hätten da mit ihren U-23-Spielern ein kleines Problem, das sie womöglich die drei Punkte kosten könnte.

Um dem Nachwuchs an der Schwelle zum Profibetrieb etwas auf die Sprünge zu helfen, ist in der Regionalliga für alle Mannschaften vorgeschrieben, vier deutsche U-23-Spieler in jeder Partie aufzustellen. Sie dürfen auch unter den Ersatzspielern auftauchen, müssen aber selbstredend einsatzbereit sein. Und hier gerieten die Frankfurter offensichtlich in die Bredouille, als sich gleich zwei U-23-Spieler in der vergangenen Woche verletzten.

Die Bahlinger jedenfalls zählten mal durch und stellten fest, dass zwar vier FSV-Nachwuchsspieler auf dem Meldebogen eingetragen waren, jedoch nur drei von ihnen tatsächlich auf der Ersatzbank zuzuordnen waren. Der 19-jährige Ahmed-Enes Altindag, in der Spielerliste mit der Nummer 12 vermerkt, sei gar nicht da gewesen. Schiedsrichter Jonas Brombacher, der kurzfristig den erkrankten Justin Joel Hasmann (Wiebelskirchen) vertrat, sei beim Versuch, die Anwesenheit des Spielers festzustellen, von den Frankfurtern hingehalten und vertröstet worden, behaupteten die Bahlinger. Der Spieler sitze schon im Bus. Doch präsentieren konnten die Frankfurter den Verschollenen wohl nicht. Brombacher selbst wollte gegenüber der BZ den Vorfall nicht kommentieren und verwies auf den üblichen Verfahrensweg. „Wir werden in jedem Fall Protest einlegen“, kündigte Bernhard Wiesler, der sportliche Leiter des BSC, an

Zwar kein Protest, aber durchaus lautstarker Unmut regte sich unter den 910 Zuschauern ob der Hilflosigkeit der Bahlinger Angriffsbemühungen im zweiten Durchgang. Bis auf einen Freistoß von Amaury Bischoff (72.) hatte der Frankfurter Schlussmann Marco Aulbach nach dem Wechsel keine einzige brenzlige Situation zu entschärfen. Dabei hatten die Gastgeber stark begonnen und sich über flinkes Flügelspiel Chancen für Santiago Fischer (7.), Yannick Häringer (9., 12.) und Shqipon Bektasi (20.) erarbeitet. „Da muss einer auch mal rein“, zeigte sich Häringer selbstkritisch. „Einen Bruch nach 20 Minuten“ räumte er ein, rätselte aber über die Gründe für den Leistungsabfall.

Wie ein schleichendes Gift verbreitete sich die Unsicherheit in den Bahlinger Mannschaftsteilen, sodass die Führung der Gäste vom Bornheimer Hang kurz vor der Pause durch einen Kopfball von Denis Mangafic nicht mehr überraschend kam. „Unter Zeitdruck sind einige überfordert, können nur noch reagieren statt agieren“, erkannte der Bahlinger Fitnesstrainer Uli Hanser. Auffällig sind individuelle Formschwächen. „Es sind insgesamt zu viele Spieler drin, die nicht das gespielt haben, was sie normalerweise können“, sagte Bührer. „Da wird intern einiges zu klären sein“, fügte der BSC-Coach an. Sein Kollege Axel Siefert sah sich jedenfalls zu einer kurzen und ungewöhnlich heftigen Halbzeitansprache veranlasst und saß bereits fünf Minuten vor allen anderen Funktionsträgern wieder auf der Trainerbank für die zweite Halbzeit.

Bahlingen: Müller; Nopper, Bischoff, Klein; Wehrle, Häringer, Pepic (77. Buchheister), Alihoxha; Sautner (66. Sautner); Bektasi (65. Falahen), Fischer.
Tore: 0:1 Mangafic (44.), 0:2 Güclü (90.+5).
Schiedsrichter: Jonas Brombacher (Kandern).
ZR: 910.

Bahlinger SC vs TSV Steinbach Haiger 1:3

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Die Titanwurz ist die größte Blume der Welt und besitzt die hervorstechende Eigenschaft, nur alle paar Jahre einmal ihre ganze Blütenpracht zu entfalten. Und das nur für wenige Tage. Ähnlich klein war das Fenster, in dem das Spiel des Fußball-Regionalligisten Bahlinger SC am Samstag gegen den TSV Steinbach Haiger in voller Blüte stand. In den fünf Minuten nach dem 1:1-Ausgleichstreffer durch Santiago Fischer (57.) eröffnete sich die Chance, der Partie die entscheidende Wende zu geben. Dann schlug das Fenster wieder zu, das spielerische Vermögen des Aufsteigers welkte – und der Tabellenzweite biss kurz vor Schluss noch zweimal herzhaft zu. Das 1:3 (0:1) war die zweite Heimniederlage für die Bahlinger, die auf den 14. Tabellenplatz fallen.

Mag sein, dass sich viele Fans am Kaiserstuhl gewundert haben, wie munter der Verein aus dem Lahn-Dill-Kreis unweit der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen in der Spitzenregion der Regionalliga mitmischt. Nach der Partie im Kaiserstuhlstadion sollten sie von der Qualität und den Ambitionen der Steinbacher überzeugt sein. Stärker als die Mittelhessen trat noch kein Gast in dieser Runde bei den Bahlingern auf. Dem Pressing und Gegenpressing des Tabellenzweiten hatten die Rot-Weißen vor der Pause wenig bis gar nichts entgegenzusetzen.

„Wir haben offensiv wie defensiv ein gutes Umschaltverhalten und spielen hinten eine klare Platte“, charakterisierte Serhat Ilhan die Steinbacher Spielweise. Der 23-jährige Angreifer, der im Sommer vom BSC zum TSV gewechselt war, sieht sein Team als „stimmiges Gesamtpaket ohne Schwachpunkt“. Die Mannschaft wolle oben mitspielen und angreifen, verdeutlichte Ilhan. Für ihn sei Steinbach „das richtige Sprungbrett, um vielleicht noch ein, zwei Schritte weiterzugehen“.

Und doch gelang TSV-Trainer Adrian Alipour der vielleicht entscheidende Schachzug, als er Ilhan nach 63 Minuten durch Kevin Lahn ersetzte. Antrittsschnell und frisch bei Kräften entwischte der gerade erst vom Ligakonkurrenten SV Elversberg gekommene Flügelspieler zweimal der Bahlinger Abwehr und bereitete das 2:1 von Christoper Kramer (87.) und das 3:1 von Manuel Hoffmann in der Nachspielzeit vor. „Kevin war Mann des Spiels“, bilanzierte Alipour zufrieden.

Die Bahlinger mussten sich hinterher fragen lassen, warum die Mannschaft beim Gegentreffer zum 1:2 so hoch verteidigt hatte und durch den Ballverlust von Michael Respondek nach Risikopass von Amaury Bischoff so blank stand. „Wir spielen halt zu Hause und wollten uns nicht hinten reinstellen“, sagte Trainer Axel Siefert. Allerdings hätte man etwas mehr Sicherheit walten lassen können, um gegen dieses Spitzenteam wenigstens einen Punkt mitzunehmen. So vergrößert sich der Druck für die Bahlinger, in den kommenden Spielen beim Tabellenletzten RW Koblenz, gegen den Zwölften FSV Frankfurt und den 16. TSG Balingen in jedem Fall etwas Zählbares mitzunehmen.

Stark war die Bahlinger Antwort auf das erste Gegentor von Kramer (52.): Der emsige Santiago Fischer nutzte nur fünf Minuten später einen klugen Rückpass von Rico Wehrle mit einem Flachschuss ins lange Eck zum 1:1. Für kurze Zeit schien das Spiel zu kippen: Wehrles Drehschuss holperte knapp am Pfosten vorbei (58.) – und dann rammte der Steinbacher Sascha Wenninger seinen Oberkörper so stark in Fischer hinein, dass der 1,89-Meter-Koloss im Strafraum die Balance verlor (62.). Schiedsrichter Justin Hasmann ignorierte aber den lautstarken Protest vieler Zuschauer und ließ weiterspielen – für Sieferts Kollegen Dennis Bührer, der später wegen Reklamierens seine erste offizielle Gelbe Karte als Trainer sehen sollte, „eine Fifty-fifty-Entscheidung“.

Fortan freilich war das Bahlinger Hoch wieder vorüber. Freistehend verpasste Sascha Marquet (68.) das 2:1 für Steinbach, gegen das ein Neuling durchaus verlieren kann, ohne nachhaltig aus der Bahn zu geraten. Es geht verdammt eng zu in der Regionalliga. Und am Ende wird derjenige belohnt, der den längeren Atem hat. Man braucht nur Geduld – wie beim Warten auf die nächste Blüte der Titanwurz.

Bahlingen: Müller; Nopper, Klein, Adam; Wehrle, Häringer, Pepic (79. Respondek), Alihoxha; Sautner (66. Bischoff); Falahen, Fischer (72. Bektasi).
Steinbach: Paterok; Wenninger, Kamm Al-Azzawe, Kirchhoff, Strujic; Bisanovic, Bender; Ilhan (63. Lahn), Marquet, Mause (74. Hoffmann); Kramer (89. Schüler).
Tore: 0:1 Kramer (52.), 1:1 Fischer (57.), 1:2 Kramer (87.), 1:3 Hoffmann (90.+3).
Schiedsrichter: Hasmann (Wiebelskirchen).
Zuschauer: 1320.

2. Runde SBFV-Pokal: Bahlinger SC vs FC Auggen 3:1

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In einer fairen Begegnung unter Leitung von Schiedsrichter Hafes Gerspacher drängten die Gastgeber auf ein frühes Tor, blieben aber vor dem Gehäuse von Elias Kiefl zunächst ohne Durchschlagskraft. Allmählich befreite sich der FC Auggen aus der Bahlinger Umklammerung und kam seinerseits zu Möglichkeiten, die ein hervorragend aufgelegter Dennis Müller allesamt entschärfen konnte. In die Drangphase der Gäste setzte BSC-Zugang Amaury Bischoff ein erstes Ausrufezeichen. Nach einem taktischem Foul an der Strafraumgrenze entschied Hafes Gerspacher auf Freistoss. Amaury Bischoff  nutze die Möglichkeit gekonnt, sein aus rund 20 Metern getretener Ball schlug für Elias Kiefl unhaltbar im Auggener Gehäuse zum 1:0 ein (34. Min.). Der auffällige Tim Siegin baute die Führung des Regionalligisten nach Zuspiel von Marco Bauer in der 40. Minute auf 2:0 aus. Damit hatten sich die Gastgeber binnen sechs Minuten ein komfortables Torepolster zugelegt.

In der zweiten Hälfte erwischten die Gäste den besseren Start. Auggens Bastian Bischoff belohnte sich für seine herausragende Leistung mit dem 2:1-Anschlusstreffer (54. Min.). Die Freude der Gäste währte nur kurz, den Walter Adam stellte im Gegenzug den Zwei-Tore-Abstand mit seinem sehenswerten Kopfball wieder her (55. Min.).

Bahlinger SC
Dennis Müller, Walter Adam, Michael Respondek (82. Min.: Hasan Pepic), Shqipon Bektasi, Jonas Siegert (46. Min.: Tim-Sebastian Buchheister), Marco Bauer, Luca Köbele, Tobias Klein (C), Ergi Alihoxha (58. Min.: Yannick Häringer), Amaury Bischoff, Tim Siegin (82. Min.: Fabian Schmid)

FC Auggen
Elias Kiefl, Tim Brändle, Kerim Cifdalöz, Marco Anlicker (87. Min.: Leon Beckmann), Bastian Bischoff (76. Min.: Nils Mayer), Axel Imgraben (79. Min.: Andreas Hein), Steffen Reinecker (C), Yannik Domagala (83. Min.: Fabian Wilke), Martin Willmann, Yannis Kalchschmidt, Tiziano Casalnuovo

Schiedsrichter
Hafes Gerspacher mit Marco Brendle und Philip Jourdan

Zuschauer
550

Tore
1:0 Amaury Bischoff (34. Min.)
2:0 Tim Siegin (40. Min.)
2:1 Bastian Bischoff (54. Min.)
3:1 Walter Adam (55. Min.)

Bahlinger SC vs FC 08 Homburg 2:0

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Wer mit der Innenseite seines Zeigefingers über Stirn und Schläfe streicht, signalisiert seinen Mitmenschen eine schweißtreibende Angelegenheit. Diese Geste ist im Sport, wen wundert’s, keine Seltenheit; ihre verstärkte Anwendung nach dem 2:0 (0:0)-Erfolg des Bahlinger SC im Regionalligaspiel gegen den FC 08 Homburg war aber doch augenfällig – was auch an den Temperaturen lag, die am Samstag am Kaiserstuhl mal wieder die 30-Grad-Celsius-Marke kratzten. Und dann am Einsatz der Gastgeber: Hätten die Bahlinger Fußballer auf ihren Jerseys einen Akkuladebalken für ihren körperlichen Zustand installiert, er hätte in den letzten Minuten sicher ihre Trikotfarbe angenommen (rot) und wäre dem Ein-Prozent-Status bedenklich nahe gerückt.

„Jeder ist nach dem Abpfiff erst mal total erschöpft auf den Hintern gesackt“, stellte Angreifer Santiago Fischer fest, der nach einer Stunde das so wichtige 1:0 für den BSC erzielt hatte. Trainer Axel Siefert sprach davon, dass seine Spieler Krämpfe plagten, andere „platt“ seien oder „auf der letzten Rille“ daherkämen. „Für ihre unfassbare Laufbereitschaft haben sich die Jungs ein Riesenlob verdient“, sagte Siefert beim Pressetalk im VIP-Raum, in dem der Schweiß trotz Schatten spendender Markise ebenfalls in Strömen floss.

Puh, ist gerade noch mal gut gegangen. Auch dafür steht die Stirn-und-Schläfen-Berührung, die damit den zweiten Bahlinger Saisonsieg gleichsam gut beschrieb. Bis kurz vor Abpfiff konnten sich die fast 1200 Zuschauer nicht sicher sein, dass Homburg nicht doch noch die Wende gelingt. Erst als der an diesem Tag unglücklich agierende Patrick Dulleck freistehend vor BSC-Keeper Dennis Müller den Ball ins Himmelblaue zimmerte (80.) und der Bahlinger Hasan Pepic in der Nachspielzeit die Muße hatte, den FC-08-Torhüter David Salfeld mit einem kapitalen Weitschuss aus der eigenen Hälfe zu einer Faustparade zu zwingen, zweifelte am zweiten 2:0 nach dem Auftaktsieg gegen den SC Freiburg II niemand mehr.

Es war ein zäher, spielerisch nur selten überzeugender Abnutzungskampf, den beide Mannschaften inszenierten. Deutlich war beim BSC das Bemühen erkennbar, nach 13 Gegentoren aus den vorangegangenen vier Partien erst mal sicher zu stehen und dem Gegner keine Angriffsfläche zu bieten. Das gelang. Erst in der 39. Minute hatten die Saarpfälzer eine klare Tormöglichkeit: Christopher Theisen scheiterte am aufmerksamen Müller. „So eine Chance musst du in dieser Situation mal machen“, haderte der Homburger Trainer Jürgen Luginger, der bezogen auf den Gesamtauftritt des früheren Bundesligisten einräumte: „Im letzten Drittel waren wir nicht gefährlich genug.“

Und so schlugen die Gastgeber bei ihrer ersten guten Gelegenheit im zweiten Abschnitt zu: Ideal timte Amir Falahen seine Rechtsflanke in den Lauf von Stürmerkollege Fischer, der mühelos flach einschob (60.). In einer chancenarmen Partie entschied die bessere Effizienz zugunsten des Aufsteigers: Die dritte gute Torchance des BSC verwertete Rico Wehrle mit der Innenseite nach klugem Pass von Yannick Häringer in den Rücken der Homburger Abwehr (73.).

Sie liefen und liefen und stellten dem Gegner die Räume zu. Die ganze Plackerei zahlte sich für die Bahlinger an diesem Tag aus. Auch die Startelf-Debüts von Amaury Bischoff und Ylber Lokaj in der Dreierkette waren vielversprechend. Der frühere Drittligaspieler Bischoff wurde zur Pause ausgewechselt, eine Vorsichtsmaßnahme. „Er ist kräftemäßig noch ein wenig hinten dran“, erklärte Siefert.

So trabte der Bahlinger Pulk unter Obhut von Fitnesstrainer Uli Hanser nach Spielschluss aus. Die Kraft soll spätestens am Mittwoch wieder da sein, wenn der Verbandsligist FC Auggen um 17.45 Uhr zum südbadischen Pokalspiel kommt.

Bahlingen: Müller; Nopper, Bischoff (46. Klein), Lokaj; Wehrle, Häringer, Pepic, Siegert (70. Bauer); Sautner (56. Respondek); Falahen, Fischer.
Homburg: Salfeld; Stegerer, Eichmann, Maek, Neubauer; Telch, Lienhard; Weiß (78. Göcer), Theisen (69. Carl), Sommer (64. Steinherr); Dulleck.
Tore: 1:0 Fischer (60.), 2:0 Wehrle (73.).
Schiedsrichter: Kessel (Hüffelsheim).
Zuschauer: 1180.

 

Bahlinger SC vs Kickers Offenbach 1:2

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Der Bahlinger SV hat am vierten Spieltag der Regionalliga Süd Lehrgeld bezahlen müssen. Gegen die abgezockte Elf der Offenbacher Kickers unterlag der BSC nach sehenswerter Partie mit 1:2 (1:0).

Dabei verpassten es die Gastgeber mehrfach aus bester Position den zweiten Treffer nachzulegen. Gerade vor dem Seitenwechsel waren die Kaiserstühler phasenweise klar besser. Am Ende setzte sich auch die individuelle Klasse der Gäste durch.

Es ist eine alte Fußballweisheit, dass sich zahlreich vergebene Torchancen, zumal gegen Spitzenmannschaften, irgendwann im Laufe des Spieles rächen. So sollte es auch am Mittwochabend bei sonnigen Bedingungen vor 2840 Zuschauern vor den Weinbergen am Kaiserstuhl kommen. Nachdem der Bahlinger SC die druckvollen ersten acht Minuten der Kickers überstanden hatte, bewegte sich die Mannschaft von Axel Siefert und Dennis Bührer im weiteren Verlauf nicht nur auf Augenhöhe – sie hatte sogar die besseren Torchancen.

Es war die Szene des Spieles, auch wenn sie letztlich ungekrönt blieb. Als in der 26. Minute die Offenbacher Kickers ihr Pressing tief in der Bahlinger Hälfte aufzogen, befreite sich der BSC derart glänzend, dass die zahlreichen Zuschauer sich kurzzeitig im südlichen Brasilien wähnten. Klein auf Häringer, der auf Faller und dann ging es über einen Diagonalball von Pepic direkt auf Falahen, der auf Bektasi in der Mitte spielt. Der BSC Stürmer kann nur noch unsanft vom Ball getrennt werden – ein Pfiff: Elfmeter.

Da Shqipon Bektasi nach 29 Minuten das Leder eben nicht wie eigentlich geplant an Dominik Draband vorbei brachte und auch in der Folge eine weitere hundertprozentige Torchance ausließ, als er mit einem Kopfball erneut an Draband in aussichtsreicher Position scheiterte (43.), blieb es beim 1:0 zur Pause.

Sowohl der Einsatz von Amir Falahen, als auch der von Michael Respondek wirkte sich im ersten Durchgang positiv aus. Beide harmonierten prächtig mit Bektasi und leisteten gute Arbeit im Gegenpressing. „Michael hat lange nicht mehr über die volle Distanz gespielt, daher war er nach einer Stunde mit den Kräften am Ende“, begründet Bührer die Auswechslung des bis dato starken Respondek nach einer Stunde.

Nach dem Seitenwechsel passierte lange wenig. Ein herrlicher Freistoß von Nejmeddin Daghfous (68.) fand jedoch ebenso den Weg ins Tor, wie ein Kopfball von Kapitän Richard Weil (74.). Bei beiden Offenbacher Treffern machte BSC-Keeper Dennis Müller nicht den sichersten Eindruck. „Offenbach ist eine enorm effiziente Mannschaft, die nicht viele Chancen braucht. Wir haben zu viele Standards zugelassen“, so Bührer.

In der Folge ließ Offenbach kaum mehr etwas zu und die Kaiserstühler hatten den Faden mittlerweile komplett verloren. Der vor der Pause starke Ergi Alihoxa ließ sich zu einer vermeintlichen Undiszipliniertheit hinreißen, indem er in einer unübersichtlichen Szene mit dem Referee aneinandergeraten war, und musste frühzeitig zum Duschen gehen (77.). Absicht war beim Blick auf die Videobilder aber keine zu erkennen. In der Schlussphase kam es zu keiner klaren Möglichkeit mehr. „Wir haben in der Halbzeit besprochen, dass wir nicht unbedingt ein zweites Tor brauchen. Die Art und Weise wie wir die Gegentore bekommen haben, ist ärgerlich“, so Bührer.

Siegtorschütze Richard Weil zollte den Gastgebern Respekt: „Wir hatten heute sicher auch das nötige Quäntchen Glück. Ab und zu muss der Kapitän auch mal treffen. Ich freue mich über mein Siegtor,“

Bahlingen: Müller, Nopper, Klein, Alihoxa – Häringer, Pepic (76. Köbele), Wehrle, Faller, Respondek (61. Sautner) – Bektasi (78. Fischer), Falahen.
Offenbach: Draband, Campagna, Weil, Vetter (57. Rodas), Garic (51. Daghfous), Physalo. Schikora (51. Lemmer), Pezzoni, Reinhar, Marcos, Lovric.
Schiedsrichter: Alt (Illingen).
Tore: 1:0 Falahen (10.), 1:1 Daghfous (68.), 1:2 Weil (74.).
Rote Karte: Alihoxa (77.).
Zuschauer: 2840.

Bahlinger SC vs SC Freiburg II 2:0

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Derby-Sieg am Kaiserstuhl: Zum Auftakt der Fußball-Saison in der Regionalliga Südwest hat der Bahlinger SC die Reserve des SC Freiburg mit 2:0 geschlagen. Die Tore in dem an Chancen armen Spiel erzielten Shqipon Bektasi und Yannick Häringer.

Vor der rekordverdächtigen Kulisse von 2760 Zuschauerinnen und Zuschauern eröffneten die beiden Regionalligisten Bahlinger SC und SC Freiburg II im Kaiserstuhlstadion die neue Punktesaison. Aufsteiger Bahlingen setzte in der Startelf auf seine bewährten Kräfte, während Freiburg mit Rückkehrer Sandrino Braun-Schumacher und Nishan Burkart zwei neue Gesichter aufgeboten hatte. Beim BSC mussten Faiz Gbadamssi und Amir Falahen wegen muskulärer Probleme pausieren. Schon vor dem Anpfiff zeigte sich BSC-Sportleiter Bernhard Wiesler von der tollen Kulisse begeistert: „Ich erwarte ein enges Spiel zwischen zwei spielstarken Mannschaften.“ Über das erste Tor konnte der heimische Anhang bereits in der fünften Minute jubeln. Schlitzohrig spitzelte Bahlingens Santiago Fischer SC-Keeper Elvin Kovac die Kugel beim Zupacken weg. Shqipon Bektasi reagierte blitzschnell und staubte zum 1:0 ab. Der Außenseiter führte und bestätigte in der Folge den knappen Vorsprung mit engagierter Arbeit gegen den Ball. Freiburg kam nur schwer in Fahrt und das Aufbauspiel wurde durch viele Ballverluste unterbrochen. In der ersten Halbzeit blieben die Spielräume auf beiden Seiten knapp, die Teams wollten nichts riskieren. In der Folge waren Chancen Mangelware. Kurz vor dem Halbzeitpfiff gab es die zweite Möglichkeit in der Partie, wieder für Bahlingen. Fischer köpfte die Pepic-Ecke jedoch über das Gehäuse.

Mit seinem knappen Vorsprung ging der Bahlinger SC in den zweiten Abschnitt. Mit einem satten Schuss von Rico Wehrle knapp neben das Tor (46.) setzten die Kaiserstühler die nächste Duftmarke im Derby. Bahlingen agierte sehr selbstbewusst nach vorne, während Freiburg sich nicht entfalten konnte oder wollte. Als dann Marvin Pieringer in der 52. Minute nach einem Foul an Yannick Häringer mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen musste, wurden die Sieghoffnungen des BSC geschürt. SC-Coach Christian Preußer trat der Heim-Elf mit zwei frischen Offensivkräften entgegen: Kevin Schade und Konrad Faber. Torgefahr konnten die Gäste an diesem Tag aber kaum erzeugen.

Faber und der eingewechselte Claudio Kammerknecht scheiterten für den SC am gut disponierten Dennis Müller im BSC-Tor. Zuvor hatte bereits der agile Yannick Häringer für eine weitere Jubelarie im Kaiserstuhlstadion gesorgt. Bektasi hatte im Strafraum den Ball zurückerobert, seinen Querpass schlenzte Häringer schlitzohrig über Kovac im SC-Tor unhaltbar in die Maschen – 0:2. Der Drops war damit gelutscht und dies zugunsten des Aufsteigers Bahlinger SC. Das deutliche Chancenplus für das Heimteam und eine bissig-engagierte Leistung waren die Wegbereiter für den ersten Dreierpack nach der Rückkehr in die Regionalliga. Bahlingen begeisterte, während die Freiburger wohl noch einiges aufholen müssen, wenn sie die Saison erfolgreicher gestalten wollen.

Christian Preußer, Coach des SC Freiburg II, wollte die Niederlage nicht überbewerten: „Knackpunkte in der Partie waren der individuelle Fehler, der uns mit 0:1 in Rückstand brachte, und die extrem ärgerliche Gelb-Rote Karte.“ Immerhin habe man fleißig verteidigt: „Das war sehr gut.“ Im Verlauf der Saison werde sich Freiburg weiterentwickeln. Den Aufsteiger Bahlinger SC beglückwünschte Preußer zum Sieg. „Ich spreche Bahlingen ein herzliches Willkommen in der Regionalliga aus. Sie bereichern und ich bin sicher, dass sie eine gute Saison spielen können.“

Axel Siefert, Trainer des Bahlinger SC, war stolz auf seine Elf: „Heute ist wieder ein wunderschöner Tag für unser Team, das mit Leidenschaft und Engagement aufgetreten ist.“ In den Zweikämpfen habe man gegen einen sehr organisierten und balltechnisch starken Gegner bestehen können. „Unser Spiel war überzeugend gegen einen richtigen Brocken.“ Das 2:0 sei ein guter Start in die Saison, „und diesen Moment möchten wir genießen. Unser Team hat ein absolut großes Lob verdient.“

Bahlinger SC – SC Freiburg II 2:0 (1:0)
Bahlingen: Müller – Wehrle, Nopper, Klein, Adam (70. Lokaj) – Häringer, Pepi —Sautner, Faller – Fischer(63. Alihoxha), Bektasi (86. Siegin).

Freiburg: Kovac – Bohro, Sachenko, Busam – Braun-Schumacher, Keitel (69. Schade) – Herrmann (84. Kammerknecht), Boukhalfa, Hug – Burkart (69. Faber), Pieringer.

Tore: 1:0 Bektasi (5.), 2:0 Häringer (77.).

SR: Müller (Löchgau).

ZR: 2760.

Gelbe Karten: Pepic, Faller, Nopper, Adam– Hug, Boukhalfa, Bohro.

Gelb-Rot: Pieringer (52./ SC Freiburg II).

Bahlinger SC vs 1. Göppinger SV 6:3

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Hier und jetzt war der Zeitpunkt gekommen für ein bisschen Show. Santiago Fischer und Erich Sautner wollten nicht warten, bis nach Spielschluss für den neuen Meister der Oberliga eine kleine Bühne auf dem Rasen des Kaiserstuhlstadions zusammengeschoben wurde. Sie griffen in der letzten Spielminute des allerletzten Saisonspiels flugs noch mal tief in die Trickkiste: Fischer löste eine verwirrende Bahlinger Spielkombination per Hackenablage auf zu Sautner, dem das i-Tüpfelchen indes versagt blieb. Der kreative Kleinkünstler im BSC-Angriff scheiterte mit seinem Schuss am Göppinger Schlussmann Kevin Rombach.

Angesichts von neun Toren, einer Vielzahl vergnüglicher Ballpassagen und dem zu diesem Zeitpunkt bereits sicheren Heimsieg, mit dem die Bahlinger ihre nahezu makellose Rückrunde komplettierten (14 Siege, 3 Unentschieden, keine Niederlage), war der finale Fehlversuch zu verschmerzen.

Inflationäre Zahl an Torchancen

Kurz darauf war Schluss. Der Bahlinger SC rauscht mit 71 Punkten als neuer Titelträger geradewegs in die vierte Liga. „Wir freuen uns auf die Regionalliga!“, machten die Spieler auf einem riesigen Transparent bei ihrem Defilee vorbei an 1621 Zuschauern unmittelbar im Anschluss deutlich. „Wir wollen im nächsten Jahr wieder das Maximale rausholen und schauen, dass wir den einen oder anderen Konkurrenten ärgern können“, erklärte Mittelfeldspieler Yannick Häringer die geradezu gierige Lust auf neue Taten.

Vorher aber ließen die Rot-Weißen ihrem Spieltrieb noch mal freien Lauf. Da traf es sich gut, dass auch die Göppinger ohne Rücksicht auf defensive Verluste mutig den Vorwärtsgang einschalteten. So entwickelte sich eine zirkusreife Vorstellung, bei der das Mittelfeld auf beiden Seiten frühzeitig und großzügig preisgegeben wurde, sodass sich in munterer Abfolge hüben wie drüben eine inflationäre Zahl an Torchancen ergab.

Nach einem unglücklichen Eigentor von Walter Adam, der eine Göppinger Flanke ins eigene Netz abfälschte (9.), konterten die Bahlinger innerhalb von 17 Minuten mit drei Treffern: Ergi Alihoxha (15.), Serhat Ilhan (20.) und Shqipon Bektasi (32.) stellten auf 3:1, ehe das Pendel wieder in die andere Seite ausschlug: Michael Renner stocherte den Ball im Nachsetzen zum 2:3 über die Linie (40.), GSV-Torjäger Kevin Dicklhuber egalisierte vom Elfmeterpunkt mit seinem 28. Saisontreffer, nachdem er zuvor von Fabian Nopper gefoult worden war (51.).

„Hinten raus hat man aber gesehen, was der Unterschied zwischen uns und Bahlingen ist“, stellte der Göppinger Trainer Gianni Coveli fest. Bahlingen konnte das Tempo noch mal anziehen und auch die eine oder andere Schläfrigkeit in der Abwehr des Tabellenfünften bestrafen: Yannick Häringer legte eine Ilhan-Flanke per Kopf zum 4:3 in den Gästekasten (60.), Sautner wuchtete einen Handelfmeter hoch links in die Maschen, nachdem Iurii Kotiukov eine Flanke irregulär gestoppt hatte (62.). Und dann markierte Santiago Fischer mit der Stirn seinen 17. Saisontreffer, erneut auf Vorarbeit des kaum zu haltenden Ilhan.

Ja, dieser Haken schlagende Angreifer, der nun auch vor dem Tor nicht mehr die Übersicht verliert, wird den Bahlingern fehlen. Ilhan wechselt zum Regionalliga-Konkurrenten TSV Steinbach und wurde vor dem Spiel neben Fabian Spiegler (Spielertrainer beim SC March), Laurentiu Petean (zum SV Rust) und Anthony Mbem-Som (Ziel unbekannt) sowie Torwarttrainer Jérôme Reisacher (zum Frauen-Bundesligisten FC Bayern München) verabschiedet.

Und so gab es allüberall nur strahlende Gesichter, nachdem Christian Dusch, Vizepräsident des Südbadischen Fußballverbands, den Meisterteller, der stark einer frisbeeartigen Scheibe ähnelte, den Bahlingern auf dem Podest überreichte. „Tolles Spiel, viele Tore“, sagte BSC-Trainer Axel Siefert. „Ein Spektakel als krönenden Abschluss“ hatte Teammanager Bernhard Wiesler gesehen. Den sportlichen Leiter August Zügel erfreuten „technische Kabinettstückchen zum Ausklang am Vatertag“, und Vereinschef Dieter Bühler erkannte den Siegeswillen der Mannschaft: „Sie wollte heute unbedingt noch mal gewinnen.“

Nur der zweite Trainer Dennis Bührer gab kurzzeitig die Spaßbremse und erinnerte an die Vorbehalte, die manch einer beim BSC der Doppelkonstellation mit Siefert vor der Saison entgegengebracht hatte: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir diese kritischen Stimmen eines Besseren belehren konnten.“

Bahlinger SC vs FC Nöttingen 5:0

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Bahlinger Anhänger, die leicht zum Aberglauben neigen, sahen pünktlich zum Anpfiff dunkle Wolken aufziehen. Und das nicht nur, weil ein wolkenbruchartiger Schauer 20 Minuten vor Beginn die sonst eifrig herumsprenkelnde Bewässerungsanlage im Kaiserstuhlstadion ruhen ließ. Das böse Omen kündigte sich deshalb an, weil die Seitenwahl beide Mannschaften kurzfristig zum Tausch der Spielfeldhälften zwang und Dennis Müller urplötzlich in schwarzem statt in seinem üblichen orangenen Trikot den Bahlinger Kasten bewachte. Schiedsrichter Tobias Eisele, der die 90 Minuten ansonsten stark leitete, habe sein Orange nicht vom Rot der Spielerjerseys unterscheiden können, erklärte der BSC-Keeper später den rätselhaften Kleidertausch. Indes: Kein fauler Zauber kann den Bahlinger SC in dieser Spielzeit stoppen.

Die Gastgeber benötigten weder Parapsychologen noch okkulte Handlungen, um allem Spuk ein Ende zu bereiten. Ihre real existierende Spielkunst entfaltete jene magischen Momente, die gegen harmlose Nöttinger zu fünf Treffer führten und damit die Meisterschaft in der Oberliga zwei Spieltage vor Schluss in greifbare Nähe rücken ließen. Da der Konkurrent SV Stuttgarter Kickers ausgerechnet in der entscheidenden Saisonphase ein Leistungstief durchwandert und gegen den Tabellenletzten SV Spielberg nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus kam, beträgt der Bahlinger Vorsprung in der Tabelle nun drei Punkte und 13 Treffer bei der Tordifferenz. Soll heißen: Mit einem weiteren Dreier am kommenden Samstag beim SV Oberachern sollte der Titel und damit der Regionalliga-Aufstieg nach menschlichem Ermessen sicher sein. Zumal das fragile Stuttgarter Ensemble beim Lokalrivalen Reutlingen anzutreten hat.

Natürlich verweigerten die Bahlinger Verantwortlichen am vergangenen Samstag noch Glückwünsche zur bevorstehenden Meisterschaft. War der klare Sieg im vorletzten Saisonheimspiel nicht die halbe Miete für den Aufstieg? „Vielleicht ein Viertel“, bremste BSC-Trainer Axel Siefert verbal ein. „Wenn wir nächste Woche gewinnen, war es die halbe Miete. Dann könnten wir zu Hause gegen Göppingen die letzten Zweifel beseitigen.“

Derzeit hätten er und sein Trainerkollege Dennis Bührer einen ziemlich leichten Job, erklärte Siefert. „Wir müssen die Mannschaft nur rausschicken und Fußball spielen lassen. Den Rest regelt sie von alleine.“ Zum sechsten Mal in Folge konnten die Bahlinger die gleiche Startelf aufbieten. Verletzungsprobleme kennt der Kader momentan nicht. Und auch Yannick Häringer, der am Samstag mit bandagiertem Knöchel vom Platz humpelte, gab später beim Pasta-Essen der Spieler Entwarnung: „Das Sprunggelenk ist nicht dick geworden, gerissen ist wohl nichts.“

Der Einzige, der im VIP-Raum muffelig aus der Wäsche guckte, war Gästetrainer Michael Wittwer. Bis vor drei Wochen waren die Nöttinger ja noch selbst ein heißer Kandidat für den Aufstieg. „Die Art und Weise und das Ergebnis gehen gar nicht“, stellte Wittwer nach der dritten Niederlage aus den vergangenen vier Spielen klar. „Es hätte ja noch höher ausfallen können.“ Selbst die parallel erfolgte Rückkehr des Karlsruher SC in die zweite Liga entlockte dem früheren KSC-Libero unter Winfried Schäfer nur ein müdes Lächeln: „Auf der Rückfahrt werden mich heute andere Dinge beschäftigen.“

Santiago Fischer beendet seine kleine Flaute eindrucksvoll

Womöglich schwirrten Wittwer dann noch mal die drei Tore vom Santiago Fischer im Kopf herum. Nach fünf Spielen ohne Treffer hätte der erfolgreichste BSC-Torschütze (15 Saisontreffer) sogar einen Viererpack schnüren können, ließ aber seine vierte hochkarätige Chance liegen. „Es war wichtig, dass ich trotz meiner kleinen Torflaute das Vertrauen von allen gespürt habe“, sagte Fischer, der nach eigenem Bekunden „noch nie so viel Spaß am Fußball“ hatte. Als es vor dem Tor zuletzt nicht so lief, habe er sich „gepuscht, indem ich Zweikämpfe gewinne“.

Und so spricht für den Tabellenführer auch seine Unberechenbarkeit beim Torabschluss. Gleich sieben Bahlinger haben fünf oder mehr Treffer erzielt. Und nach einem ruhenden Ball, der vermeintlichen Stärke der Kaiserstühler, fiel an diesem Tag nur der letzte Treffer von Shqipon Bektasi (Elfmeter). „Die Mannschaft hat eine Selbstsicherheit, das ist überragend“, sagte Fischer. Die Regionalliga ist also kein Hokuspokus mehr. „Wir sind derart fokussiert“, versicherte Fischer. „Ich habe keine Bedenken, dass wir auch aus Oberachern was mitnehmen.“

Bahlingen: Müller; Nopper, Klein, Adam; Wehrle (77. Schmid), Häringer, Pepic, Faller (77. Siegert); Sautner (72. Alihoxha); Fischer (67. Bektasi), Ilhan. Nöttingen: Dups; Bitzer (46. Gür), Fratea (65. Kolbe), Walter, Manduzio; Marton (76. Neziraj), Ulusoy, Brenner, Bilger, Rodriguez; de Santis. Tore: 1:0, 2:0, 3:0 alle Fischer (21., 38., 55.), 4:0 Sautner (66.), 5:0 Bektasi (78./FE). Schiedsrichter: Eisele (Münchingen). Zuschauer: 975.

Bahlinger SC vs FC 08 Villingen 3:0

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Der neue Oberligatabellenführer erwischte einen Start nach Maß. Die ersten drei klaren Tormöglichkeiten der Bahlinger führten zu Treffern, weshalb die Begegnung bereits nach einer guten Viertelstunde (vor-)entschieden war. Maßgeblich beteiligt am Bahlinger Traumstart war Erich Sautner, der das 2:0 selbst erzielte und sowohl das erste als auch das dritte BSC-Tor direkt vorbereitete. In Folge an den dritten Treffer ließ Bahlingen etwas nach und verschonte das bis dato völlig neben sich stehende Maric-Team.

Den Nullachtern war anzumerken, dass die Mannschaft am Mittwoch gegen den Ligakonkurrenten SV Linx (2:1 n.V.) im Halbfinale des südbadischen Pokals reichlich Kräfte gelassen hatten. So verspielten die Schwarzwälder ihre wohl allerletzte Chance noch einmal in das Rennen um die beiden vordersten Plätze einzugreifen. Nach einem harten Platzverweis gegen Mauro Chiurazzi in der 67. Minute waren die Schwarz-Weißen ohnehin nur noch darauf bedacht nicht in ein Debakel zu laufen.

Die Stimmen zum Spiel: 

Jargo Maric, Trainer FC 08 Villingen: „Das war ein verdienter Sieg für Bahlinger. Es wár sehr bitter für uns und äußerst schwer, wenn man bereits nach 15 Minuten mit 0:3 zurückliegt. Wie wir die Tore bekommen geht einfach nicht. Da haben wir einfach versagt. Wir hatten Glück, dass Bahlingen einen Gang raus genommen hat. Für mich ist Bahlingen die beste Oberligamannschaft und ich bin sicher, dass sie die Kickers noch einholen.“

Dennis Bührer, Trainer Bahlinger SC: „Zu viel Lob ist auch nicht gut (zu Maric). Ich bin natürlich sehr glücklich über die erste Hablzeit, da haben wir den Villingern den Zahn gezogen. Axel und ich haben gerade einen sehr einfachen Job. Wie man sich vorstellen kann, müssen wir nicht viel motivieren. Wir werden jetzt in den letzten fünf Spielen alles raushauen und schauen zu was es reicht. Einziger Kritikpunkt: Nach der Pause haben wir zu viele Fehlpässe gespielt, allerdings ist das Jammern auf hohem Niveau, wenn du 3:0 gegen Villingen gewonnen hast.“

Schiedsrichter: Dennis Boyette (MFC Phönix) – Zuschauer: 1.410
Tore: 1:0 Yannick Häringer (4.), 2:0 Erich Sautner (8.), 3:0 Fabian Nopper (15.).
Platzverweis: Rot gegen Mauro Chiurazzi (67./FC 08 Villingen/Grobes Foulspiel)

Bahlinger SC vs SSV Reutlingen 1:1

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Der Bahlinger SC hat im Aufstiegsrennen einen leichten Dämpfer hinnehmen müssen. Auf schwer durchnässtem Untergrund kamen die Gastgeber zwar nach einem Pausenrückstand zurück, verpassten es jedoch, in einer wilden Schlussphase die Partie komplett zu drehen.

Zwischen Freud und Leid liegen bekanntermaßen allzu oft nur Nuancen. Als Gökhan Gümüssu in der 70. Minute zu einem umstrittenen Foulelfmeter für den SSV Reutlingen anlief, hatte er das 0:2 und damit die Vorentscheidung auf dem Fuß. Gümüssu verzögerte grenzwertig, konnte Dennis Müller aber nicht verladen. Der BSC-Torhüter lenkte den Ball zur Ecke.

Nur drei Minuten später zappelte der Ball im Netz – allerdings auf der anderen Seite. Serhat Ilhans abgefälschte Flanke fand über Umwege ins Gästetor (73.). Die bis dato im zweiten Durchgang eher blassen Bahlinger kamen zum 1:1-Ausgleich.

Die Bedenken, das Spiel könnte sich den äußeren Bedingungen anpassen, zerschlugen sich schnell. Bereits in der Anfangsphase entwickelte sich ein temperamentvolles Spiel. Die Gastgeber agierten ballsicher und nutzen immer wieder das hohe Tempo von Rico Wehrle und Serhat Ilhan über die Außenbahnen. Nach exakt einer Viertelstunde kam der BSC im Fünfmeterraum der Gäste gleich dreimal zum Abschluss. Reutlingens Schlussmann Jurkovic parierte jedoch mehrfach glänzend.

Im direkten Gegenzug folgte die kalte Dusche: Der Ex-Villinger Christian Gilés Sanchez scheiterte noch an einem Bahlinger Verteidiger, Tim Schwaiger hatte aus kurzer Distanz keine Mühe, die zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte Führung für die Schwaben zu erzielen (16.).

Die Elf von Dennis Bührer und Axel Siefert schüttelte sich kurz und entwickelte direkt wieder Torgefahr. Der auffällige Ilhan fand in Jurkovic seinen Meister (24.), ein Kopfball von Tobias Klein prallte an den Pfosten (33.). „In dieser Phase treffen wir nicht immer die richtigen Entscheidungen und haben dennoch zahlreiche Chancen“, sagte Siefert. Dass der BSC nicht ein höheres Risiko ging, lag am ruckartigen Umschaltspiel der Gäste, die oft ihre Konterstärke andeuteten.

Mit Wiederanpfiff verflachte die Begegnung. Der SSV konzentrierte sich auf die Defensive, und die Bahlinger, unermüdlich angetrieben von Yannick Häringer und Klein, kamen lange nicht zum Abschluss. Das 1:1 war eigentlich die erste Großchance für den BSC nach der Pause. Bei den Bahlinger Fans unter den 925 Zuschauern – den SSV feuerten rund 100 Anhänger lautstark an – keimte Zuversicht. Die größte Chance zum 2:1 vergab Maximilian Faller mit einem knapp vorbeizischenden 18-Meter-Schuss (84.).

Unschöne Szene in der 89. Minute: Der Reutlinger Filip Milisic ließ sich zu einer Tätigkeit an Serhat Ilhan hinreißen. „Sowas habe ich überhaupt noch nie gesehen“, war Siefert fassungslos, als Milisic den am Boden liegenden Ilhan in den Bauch boxte und anschließend hochriss. Das Spielergebnis passte Siefert nur bedingt: „Wir haben heute eher zwei Punkte liegen gelassen. Uns war jedoch klar, dass wir angesichts des Niveaus der Liga da jetzt nicht einfach durchmarschieren.“

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Faller (90. Gbadamassi), Pepic (83. Köbele), Klein (90. Siegert), Häringer, Sautner (65. Alihoxha), Wehrle, Ilhan, Fischer. Reutlingen: Jurkovic, Schiffel, Vogler, Schramm, Milisic, Wöhrle, Gümüssu (76. Di Biccari), Schwaiger(65. Elfadli), Eiberger, Gilés Sanchez (84. Visoka), Kuengenieda (79. Schmitt). Tore: 0:1 Schwaiger (16.), 1:1 Ilhan (73.). Schiedsrichter: Iby (Neuhausen). Zuschauer: 925. Rote Karte: Milisic (89.) – Tätlichkeit.

Bahlinger SC vs SGV Freiberg 3:0

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Im Aufstiegsrennen der Oberliga lichten sich die Reihen, im Kaiserstuhlstadion werden die Ränge zunehmend dichtgedrängter. Vor der saisonalen Rekordkulisse von 1166 Zuschauern untermauerte der Bahlinger SC eindrucksvoll seine Aufstiegsambitionen mit einem vielleicht etwas zu deutlich ausgefallenen Heimsieg gegen den bis dahin punktgleichen Verfolger aus Freiberg. Als Tabellenzweiter sitzen die Bahlinger dem Spitzenreiter Stuttgarter Kickers weiter mit zwei Punkten Rückstand im Nacken.

Die Zahl der Anwärter auf einen Spitzenplatz verjüngt sich weiter. Nach den Niederlagen von Villingen, Göppingen und Reutlingen, bereits am Mittwoch, 18 Uhr, zu Gast beim BSC, deutet sich vorsichtig ein Vierkampf um den Titel und die Vizemeisterschaft an, die zu Aufstiegsspielen für die Regionalliga berechtigt. Hinter Freiberg auf Rang vier klafft eine Fünf-Punkte-Lücke zu den Villingern, die freilich noch ein Nachholspiel zu absolvieren haben. „Für Bahlingen war dieser Sieg ein Big Point“, verdeutlichte GSV-Trainer Ramon Gehrmann die Bedeutung des achten Siegs im neunten Bahlinger Rückrundenspiel. „Natürlich tut es doppelt weh, noch vom Lokalkonkurrenten Bissingen überholt worden zu sein“, gestand Gehrmann, nicht ohne mit Blick zu seinem Bahlinger Kollegen Axel Siefert Jetzt-erst-recht-Stimmung zu verbreiten: „Wir geben uns nicht auf und werden alles versuchen, euch noch mal einzuholen.“

Sollten die Rothemden jedoch weiter so kompakt, laufstark, einsatzfreudig und selbstbewusst auftreten, dürfte dieses Unterfangen schwierig werden. Gegen spielstarke Neckarstädter, die den Ball über weite Strecken ansprechend durchs Mittelfeld zirkulieren ließen und immer wieder auf Spielkontrolle aus waren, hielt die variable Bahlinger Dreier-Fünfer-Abwehr mit einem starken Tobias Klein im Zentrum lange Zeit dicht. Das Mittelfeld ging weite Wege und schaltete nach Ballbesitz blitzschnell um. „Was Yannick Häringer hier Kilometer frisst, ist unglaublich“, lobte Siefert den Kompagnon von Hasan Pepic auf der Sechserposition.

Am Ende war auch etwas Glück dabei

Die Gier nach Erfolg zeichnete Häringer auch bei seinem Kopfballtor zum 2:0 aus, als der Ball nach einem Kopfball von Walter Adam von der Latte zurückprallte und Häringer blitzschnell schaltete. „Wir wollten es heute etwas mehr als Freiberg, waren griffiger und bissiger“, stellte der sportliche Leiter August Zügel fest.

Und dann haben die Bahlinger noch einen Tobias Klein, der nach überstandener Grippe hinten die Kreise des SGV-Torjägers Marcel Sökler eindämmte und vorne nach Ecke von Pepic (Bahlinger Standards!) das wichtige 1:0 erzielte. „War ein bisschen billardmäßig“, sagte Klein, weil sein Schrägschuss mehrfach durch die Freiberger Abwehr abgefälscht wurde.

Natürlich hatten die Gastgeber auch ein wenig Glück, dass der Sport- und Gesangsverein nach der Pause Chancen für Schimmel (57., 78.) und Sökler (66.) liegen ließ. Andererseits hätten Serhat Ilhan (55., 80.) und vor allem Erich Sautner (61., 79.) das Resultat noch deutlicher gestalten können. „Das Spiel hätte auch 9:3 oder 9:4 ausgehen können“, zählte Siefert durch. Es scheint, als hätte der BSC derzeit vor allem sich selbst am Hals. Bei einer Fanaktion mit 50 Prozent Rabatt wurden sämtliche BSC-Schals verkauft.

Bahlingen: Müller; Nopper, Klein, Adam; Wehrle (90. Respondek), Häringer, Pepic (60. Alihoxha), Siegert; Sautner (84. Köbele); Fischer (84. Petean), Ilhan. Freiberg: Bromma; Schimmel, Rohr, Fausel, Gentner; Braun (81. Ferati), Fossi (68. Müller), Fausel, Zagaria (81. Öztürk), Latifovic; Sökler, Muzliukaj (81. Marotta). Tore: 1:0 Klein (19.), 2:0 Häringer (75.), 3:0 Fischer (80.). Schiedsrichter: Schmidt (Frankfurt). Zuschauer: 1166.

Bahlinger SC vs SV Linx 4:0

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Einseitiger hätte die Partie kaum laufen können. Ein starker Bahlinger Auftritt ebnet gegen harmlose Linxer den Weg zu einem ungefährdeten Heimsieg. Die Sache war bereits zur Pause geregelt, alle vier Treffer fielen in der ersten Halbzeit. Mit diesem Gala-Auftritt festigt der BSC den zweiten Tabellenplatz. Vor den Verfolgern ließen Villingen und Nöttingen Federn.

Bei Bahlingen durfte Ergi Alihoxha für Yannick Häringer von Anfang an auflaufen. Der SV Linx unterstrich mit einem schwachen Auftritt, dass die Abstiegsangst wächst. Anders der Bahlinger SC: Mit viel Selbstbewusstsein spielte das beste Rückrundenteam der Liga nach vorne. Türöffner für den 14. Saisonsieg war ein harmloser Freistoß: BSC-Neuzugang Hasan Pepic zirkelte den ruhenden Ball in Richtung Linxer Gehäuse. Gästekeeper Joshua Huelsmann klebte auf der Linie, und der Flugball zappelte in den Maschen – 1:0 (4.). Bahlingen übernahm nun vollends die Spielkontrolle. Gegenwehr der Gäste blieb aus, leichtfertig wurde der Ball oftmals hergeschenkt. Tobias Klein erkämpfte sich in der 17. Minute die Kugel, spielte Doppelpass mit Erich Sautner, prompt stand es 2:0. Linx bekam keinen Zugriff aufs Spiel, Bahlingen war spielerisch und kämpferisch überlegen. Die Folge waren sehenswerte Treffer von Santiago Fischer und Sautner zum 4:0-Halbzeitstand, und BSC-Teammanager Bernhard Wiesler stellte fest: „Linx bietet heute wenig an.“

Die einseitige Partie setzte sich auch im zweiten Abschnitt fort. Bahlingen spielte munter auf, Linx hielt sich zurück. Eine zu erwartende Aufholjagd des Aufsteigers war nicht zu sehen. In der 52. Minute hatte Marc Rubio mit einem satten Distanzschuss die einzige Linxer Chance der Partie, Dennis Müller im BSC-Tor reagierte mit einer Glanztat. Ansonsten war der Keeper an diesem sonnigen Nachmittag quasi beschäftigungslos. Bahlingen spielte sich noch einige gute Einschussmöglichkeiten heraus, traf aber nicht mehr in die Maschen.

„Wir haben eine reife Leistung präsentiert mit einer starken ersten Halbzeit“, lobte August Zügel, der sportliche Leiter des BSC, seine Mannschaft. „Wir haben Druck aufgebaut, nichts zugelassen und zur richtigen Zeit die Tore geschossen.“ Natürlich war auch Trainer Dennis Bührer überaus zufrieden mit dem Auftritt: „Riesenkompliment – unser Team hat in der ersten Hälfte das umgesetzt, was wir Trainer gefordert haben. Danach haben wir nachgelassen, was uns Trainern nicht so gefallen hat. Die harte Arbeit geht bei uns dennoch weiter. Wir bleiben in der Jägerrolle und setzen die vermeintlichen Favoriten weiter unter Druck.“

SVL-Trainer Sascha Reiß gestand ein: „Bei uns fehlte in der ersten Hälfte der Oberligafußball.“ Das schnelle 0:1 sei der Genickbruch für sein Team gewesen. „Bahlingen war heute nicht unsere Kragenweite. Unsere Fehler machten dem Gegner das Toreschießen leicht.“

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Sautner, Ilhan (56. Bektasi), Faller (59. Siegert), Wehrle (61. Schmid), Klein (64. Köbele), Alihoxha, Fischer, Pepic.

Linx: Huelsmann, Feist, Deko Kopf, Gülsoy, Rubio, Vollmer (61. Föll), Henkel (79. Traroe), Dussot (69. Tine), Schmider, Merkel (61. Recht), Dennis Kopf.

Tore: 1:0 Pepic (4.), 2:0 Klein (17.), 3:0 Fischer (36.), 4:0 Sautner (44.).

Schiedsrichter: Heim (Waghäusel).

Zuschauer: 1066.

Bahlinger SC vs 1. CfR Pforzheim 2:0

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Der Bahlinger SC bleibt weiter in der Erfolgsspur und hat in diesem Frühjahr nunmehr drei Siege und ein Unentschieden erzielt. Beim zwölften Saisonsieg dominierten die Rothemden die Partie weitgehend. Sie rücken in der Tabelle auf Rang fünf vor, der Rückstand auf Platz zwei wurde auf drei Zähler verkürzt.

Nach einem druckvollen Auftakt des BSC, der wieder mit Kapitän Tobias Klein in der Startformation agieren konnte, hielt Pforzheim mit körperlicher Robustheit dagegen. Torchancen blieben auf beiden Seiten zunächst Mangelware. Bahlingen verstärkte dann aber den Druck über die Flügel, so kam auch die Führung zustande: Santiago Fischer passte fein von der Grundlinie zurück, Serhat Ilhan vollendete im Zentrum an der vielbeinigen Pforzheimer Abwehr vorbei zum 1:0 (40.). Kurz vor der Pause verpasste Klein per Kopfball einen weiteren BSC-Treffer.

Pforzheim startete nach Wiederanpfiff ordentlich und hatte durch Dominik Salz eine Ausgleichschance (50.). Bahlingen ließ sich aber das Heft des Handelns nicht nehmen und hatte beim 2:0 Glück (65.): Fathi Özge wehrte eine Hereingabe unglücklich ab und traf dabei Rico Wehrle. Der Abpraller ging am chancenlosen Ex-SC-Keeper Manuel Salz vorbei ins Netz. Der achte Bahlinger Heimsieg geriet nicht mehr in Gefahr. Ilhan, Fischer und der eingewechselte Shqipon Bektasi ließen weitere gute Einschusschancen aus.

Gästetrainer Gökhan Gökce räumte ein, man sei bissig in die Zweikämpfe gegangen, „vielleicht auch manchmal etwas zu hart“. Bahlingen sei 70 Minuten lang dominant aufgetreten. „Nach vorne agierten wir nicht gut genug“, bemängelte Gökce. Manuel Salz räumte ein: „Der Bahlinger SC war heute das bessere Team über 90 Minuten. Der Sieg ist verdient.“

BSC-Coach Axel Siefert machte seiner Mannschaft „ein Riesenkompliment. Sie hat die Ärmel hochgekrempelt, gebissen und viel guten Fußball gezeigt.“ Das Team sei jetzt im körperlich-läuferischen Bereich besser aufgestellt. „Das ist vor allem gegen robuste Gegner wie Pforzheim sehr wichtig“, so Siefert. Abwehrspieler Walter Adam ergänzte: „Wir waren heute gut eingestellt und besonders in der ersten Halbzeit präsent. Das Spiel war schmutzig, aber wir haben dagegengehalten.“

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Häringer, Sautner (36. Köbele), Ilhan (75. Bektasi), Faller (78. Siegert), Wehrle, Klein, Fischer, Pepic (66. Gbadamassi). Pforzheim: M. Salz, Cristescu, Zinram, Tardelli Rancano (87. Masurica), D. Salz, Grupp (70. Reule), Oman (59. Yilmaz), Özge, Jourdan, Ratifo, Ceylan. Tore: 1:0 Ilhan (40.), 2:0 Wehrle (65.). SRin: Wacker (Marbach). ZR: 447.

Bahlinger SC vs Neckarsulmer Sport-Union 3:1

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Tabellarisch ging’s keinen Schritt vorwärts nach dem 3:1-Heimerfolg gegen Neckarsulm. Bis auf den Tabellenzweiten Freiberg (0:0 beim Vorletzten SV Spielberg) gab sich die vor den Bahlingern liegende Konkurrenz an diesem Samstag keine Blöße. Siefert scrollte weiter. Und reckte plötzlich triumphierend sein Mobiltelefon in die Höhe. Seine Bahlinger auf eins: In der Rückrundentabelle liegt seine Mannschaft an der Spitze.

Freilich ist die Aussagekraft dieses Zahlenwerks überschaubar. Sind in der zweiten Halbserie doch erst drei Spieltage absolviert.  Und auch die mit plus 20 aktuell beste Tordifferenz aller 18 Oberligisten kann nicht darüber hinwegtäuschen: Erstens zählen eben vorrangig die Punkte (hier liegen die Bahlinger vier Zähler hinter dem Tabellenführer und kommenden Gegner Stuttgarter Kickers, der ein Spiel weniger ausgetragen hat). Und zweitens zählt die Leistung auf dem Platz. Und die war gegen Neckarsulm, gemessen an der Anspruchshaltung rund um die Ponderosa, durchaus verbesserungswürdig.

Dennis Bührer, Sieferts Kompagnon auf der Bahlinger Trainerbank, wollte das weitgehend brotlose Gekicke gegen den abstiegsgefährdeten Tabellen-13. gar nicht schönreden: „Das war  ein Arbeitssieg. Wenn wir nächste Woche gegen Stuttgart so auftreten, kriegen wir eins auf die Mütze.“ An einzelnen Akteuren machte  der Coach den stockenden Spielfluss nicht fest: „Gesamtheitlich haben wir uns nicht auf dem Level bewegt,  den wir von unseren Spieler gewohnt sind.“

Sand auf dem Rasen – und im Bahlinger Getriebe

Erklärungen für den reservierten Auftritt gibt es einige: Da wäre die gute Raumaufteilung und Staffelung der Gäste, die nach dem Seitenwechsel lange Zeit drauf und dran waren, mindestens einen Punkt aus dem Kaiserstuhl mitzunehmen. Erst vergab Robin Neupert nach einer Ecke von Maximilian Gebert per Drehschuss die Neckarsulmer 2:1-Führung (57.), dann senste Gebert den Ball  nach dem schönsten Gästeangriff vollkommen freistehend aus zehn Metern über das Bahlinger Gehäuse (86.). Es wäre das 2:2 gewesen. August Zügel, der sportlicher Leiter des BSC, räumte hinterher ein, nach rund 60 Minuten hätte er einen Punkt sofort genommen.

Sand ins Bahlinger Angriffsgetriebe brachte auch der Rasen. Der sah  für Dennis Bührer auf den ersten Blick eigentlich ganz gut aus: „Doch durch den aufgebrachten Sand war es schwierig, richtig Fußball  zu spielen.“ Das Spielgerät kam nur schwer ins Rollen, viele Bälle versprangen, und Spieler rutschten beim Antritt weg wie Shqipon Bektasi, der sich beim unsanften Aufprall schon nach wenigen Minuten an der Schläfe eine Brandwunde zuzog, die fast wie die Hinterlassenschaft eines Faustschlags aussah.

Apropos Bektasi: Der Winterzugang hatte wegen einer  Erkältung am Donnerstag das Training abbrechen müssen und war körperlich sichtbar nicht bei hundert Prozent. „Er hat sich reingeworfen, ist gerannt, so lange es ging“, sagte Bührer.

Weil das Kombinationsspiel durch den  sandig-grünen Untergrund eingebremst wurde, stellten die Gastgeber in der zweiten Halbzeit auf vertikale Schläge hinter die NSU-Abwehr um – mit ebenfalls mäßigem Erfolg. Und so musste Plan B herhalten: Standards, genauer gesagt Eckbälle, noch präziser formuliert von der rechten Seite, mit Verve getreten von Linksfuß Hasan Pepic. So scheiterte Bektasi an Keeper Marcel Susser (18.); so fiel bei einer kurz ausgeführten Variante das 1:0, als Tobias Klein eine zu kurz geratene Faustabwehr von Susser wieder in den Fünfmeterraum steckte und Yannick Häringer aus dem Getümmel traf (34.). Und so markierte nach einer Pepic-Ecke der auch in der Defensive aufmerksame Fabian Nopper am zweiten Pfosten etwas glücklich mit der Brust das 2:1 (72.). Es passte ins Bild, dass Neckarsulm das  1:1 ebenfalls nach einer Ecke von rechts (Gebert auf Robin Neupert) gelungen war.

Den Deckel auf das Spiel machte mit dem 3:1 kurz vor Schluss der eingewechselte Santiago Fischer nach einem Konter über den eingewechselten Serhat Ilhan. Es stimmt schon: Der BSC kann nach der Verpflichtung von Bektasi und Pepic nun  von der Bank aus starke Impulse setzen. Und auch das 3-5-2-System mit Ergi Alihoxha als zentrale Kraft der Dreier-Abwehrkette  kann eine Alternative zum bislang praktizierten 4-1-4-1 sein. Die Kunst für Bührer und Siefert wird es nun sein, das zweifellos vorhandene Potenzial  in den kommenden Wochen zielgerichtet zu entfalten. Nach dem Spiel in Stuttgart kommen fast alle Spitzenvereine noch nach Bahlingen. Die Tür steht weiter offen.  Womöglich blinkt am Ende auch das maßgebliche Tabellenwerk auf Sieferts  Smartphone nach seinen Wünschen.

Bahlingen: Müller; Nopper, Alihoxha, Adam; Wehrle,  Klein, Häringer, Faller; Sautner (62. Fischer);  Pepic (88. Köbele), Bektasi (54. Ilhan). Neckarsulm: Susser;  Romano (75. Islamaj), R. Neupert, Klotz, Seybold (88. Schmelzle); S. Neupert; Gotovac, Ayvaz (68. Albert), Gebert; Schneckenberger, Barini.

Schiedsrichter: Lehmann (Seitingen-Oberflacht). Tore: 1:0 Häringer (34.), 1:1 R. Neupert (39.), 2:1 Nopper (72.),  3:1 Fischer (89.). Zuschauer: 527.

Bahlinger SC vs FC Germania Friedrichstal 4:0

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Gegenüber der Vorwoche rückten Timo Wehrle und Santiago Fischer in die Startelf. Beide erhöhten damit das Offensivpotential. Zunächst musste Bahlingen aber zittern. In der dritten Minute marschierte Johannes Weiß nach Zuckerpass auf und davon. Dennis Müller im Heimtor konnte ihn nur mit einer Fußabwehr stoppen. Hans Kyei setzte den Nachschuss übers leere Tor.

Nach dieser Schrecksekunde kam Bahlingen besser in die Partie. Im ersten Abschnitt belohnte sich das Team für ein höheres Engagement mit fünf Torchancen. Eine davon köpfte Yannick Häringer nach Ecke von Felix Higl in die Maschen – 1:0 (26.). Higl hatte das zweite BSC-Tor auf dem Fuß. Sein Distanzschuss entschärfte Gästekeeper Sören Hemmelgarn in der 35. Minute ins Toraus. So lag der Favorit bereits zum Pausenpfiff aufgrund etlicher Chancen nicht unverdient in Führung.

Gänzlich übernahmen die Bahlinger nach Wiederanpfiff die Spielkontrolle. Friedrichstal verteidigte in der eigenen Hälfte und machte die Räume eng. Bahlingen drängte weiter und hatte durch zwei kuriose Treffer Erfolg. Dabei senkte sich eine Flanke von Serhat Ilhan ins lange Eck zum 3:0 (52.). Kurz danach erhöhte Fischer mit seinem zweiten Tor per Hackentrick auf 4:0. Der Drops war damit gelutscht. Bahlingen hatte seine Überlegenheit nun auch in Toren ausgedrückt.

Mit dem sechsten Heimsieg der Saison klettern die Kaiserstühler auf Rang neun. Dicht liegt das Feld in der oberen Tabellenhälfte zusammen. Kurios: Zwischen dem Zehnten Ilshofen (28 Punkte) und Tabellenführer Freiberg (37) liegen nur neun Punkte und damit genauso viel wie zwischen dem Tabellen-14. SV Linx (20) und dem 15. Normannia Gmünd (11).

Für den Friedrichstaler Interimstrainer Frank Zürn war die Partie „eine klare Geschichte. Besonders die zweite Halbzeit war bitter für meine Truppe.“ BSC-Trainer Dennis Bührer war mit dem Auftritt zufrieden, „mit der Halbserie nicht“. Ihm fehlte in der Herbstrunde Konstanz und Souveränität. „Das wollen wir in der Winterpause aufarbeiten“, sagte Bührer. „Nur mit Feuer und Motivation können wir die Jägerrolle übernehmen, um sich nach der Winterpause noch ein.

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Häringer, Ilhan, Faller (64. Siegert), R. Wehrle (58. Respondek), Klein, T. Wehrle (64. Sautner), Fischer, Higl (58. Köbele).

Tore: 1:0 Häringer (26.), 2:0 Fischer (49.), 3:0 Ilhan (52.), 4:0 Fischer (57.). Schiedsrichter: Maier (Offenburg). Zuschauer: 435.

Bahlinger SC vs SV Oberachern 3:0

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Eine überwiegend spannende Partie inszenierten die beiden südbadischen Oberligisten im Kaiserstuhlstadion. Über weite Strecken war der heimische BSC  spielbestimmend. Das führte zu zahlreichen Tormöglichkeiten für die Rothemden. Oberachern kämpften sich nach vorne, fand aber nur selten den Torabschluss.

Bahlingen machte es besser:  Nach zwölf  Minuten zirkelte Yannick Häringer den Ball auf den SVO-Kasten, nur mit Mühe konnte Keeper Xaver Pendinger die Kugel wegfausten.  Geduldig arbeitete sich der BSC nach vorne und kam nach einer halben Stunde durch Tobias Klein zu einer weiteren Chance. Er zimmerte  übers Gehäuse. Drei Minuten später passte es besser. Klein feuerte aus dem Getümmel im Strafraum ab ins linke Eck – 1:0, Pendinger war ohne Abwehrchance. Bis zum Pausenpfiff gab es weitere Einschussmöglichkeiten für das Heimteam.

Bahlingen hielt auch nach dem Seitenwechsel das Tempo hoch  und hatte prompt  Erfolg:  Serhat Ilhan spielte sich über links durch, und seine Hereingabe zirkelte Felix Higl  ins kurze Eck zum 2:0 (50.). Der Treffer schien nicht unhaltbar. Oberachern war jedoch einmal mehr im Abwehrzentrum zu sorglos.
Die  Gegenwehr der Gäste blieb  aus. Über weite Strecken spielten  sie harmlos und ohne Druck. Das ermöglichte dem BSC weitere Möglichkeiten. Eine davon nutzte Klein mit seinem achten Saisontor  zum 3:0 (73.) Bahlingen beendete mit dem fünften Heimsieg der Runde seine Negativserie von vier Pflichtspielniederlagen in Folge. Gegen harmlose Gäste  wäre ein höherer Sieg möglich gewesen.

„Solide, konzentriert, gut organisiert und nicht im Hurastil“, sei sein Team aufgetreten, lobte BSC-Trainer Axel Siefert seine Mannschaft.   Sie sei über gewonnene Zweikämpfe ins Spiel gekommen und habe dann ihre spielerische Linie gefunden.  „Nach dem Abpfiff ist uns ein Stein von der Seele gefallen“, bekannte Siefert, der mit Dennis Bührer  die Bahlinger trainiert. „Das Team hat sich für seinen Einsatz belohnt.“
Für SVO-Trainer Mark Lerandy, zwei Jahre Spieler beim BSC,  sei es abgesehen vom Ergebnis kein schlechter Tag gewesen: „Wir hatten uns viel vorgenommen, aber Bahlingen hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Mein junges Team bekommt auswärts derzeit keine Punkte.“  (Sebastian Ehret)

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Häringer, Respondek (66. Alihoxha), Ilhan (71. Fischer), Faller, R. Wehrle, Petean (74. Köbele), Klein, Higl.

Oberachern: Pendinger, Fritz, Sheron (75. Zwick), Armbruster, Feger, Gallus, Muto (85. Ludwig), Filkovic, Decherf (54. Durmus), Schwenk, Daouri (54. Gür).

Tore: 1:0 Klein (33.), 2:0 Higl (50.), 3:0 Klein (73.). Schiedsrichter: Erbst (Gerlingen). ZR: 560.

Bahlinger SC vs FSV 08 Bissingen 2:3

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„Im Moment ist es so, dass wir diese Spiele nicht für uns entscheiden können“, sagte Bührer. Die Mannschaft will, die Mannschaft sei intakt, sie ließ die Köpfe nicht hängen, als Bissingen nach der Gelb-Roten Karte für den Bahlinger Yannick Häringer kurz nach der Pause durch zwei Tore in vier Minuten auf 3:1 davonzog. Doch nach den vielen Rückschlägen, die im Pokal-Aus an Allerheiligen beim Verbandsligisten 1. FC Rielasingen-Arlen gipfelten (1:4), fehlten Selbstvertrauen, Leichtigkeit, Mut und Ruhe im Abschluss. Felix Higl konnte auf Vorarbeit des einsatzfreudigen Serhat Ilhan nach der Roten Karte für den Bissinger Pascal Hemmerich (Nachtreten im Strafraum gegen Fabian Nopper) per Direktschuss aus 16 Metern lediglich auf 2:3 verkürzen.

„Wir sind in einer schwierigen Situation“, sagte Bührer (Felix Higl wählte den Begriff „kleine Krise“). Die fehlende Perspektive im Pokal, das Abrutschen auf Rang acht, nunmehr fünf Punkte hinter dem Spitzentrio Stuttgart, Reutlingen und Villingen, lassen bei den Rot-Weißen viele Träume nach dem Katapultstart in die Saison (fünf Siege in sechs Spielen mit 19:3 Toren) platzen. „Wir nehmen grad die volle Achterbahn, die der Fußball zu bieten hat“, stellte Bührer fest.

Das Problem steckt wie so häufig zwischen den Ohren. „Es kommt jetzt darauf an, den Kopf zu trainieren“, sagte Bührer, „die Athletik ist da“. Trotz der Pokal-Belastung am vergangenen Donnerstag, die Leistungsträger wie Ilhan und Tobias Klein erst einmal auf die Bank beförderte, konnten die Gastgeber das Tempo bis in die Schlussphase hoch halten. „Die Mannschaft hat alles reingeworfen“, stellte der unermüdliche Higl fest. „Doch wir belohnen uns im Moment nicht und haben auch kein Spielglück“, flocht Walter Adam ein. Der Innenverteidiger selbst hatte beim 1:2 Pech, als sein Kopfball im eigenen Fünfmeterraum an den Schädel von Hemmerich prallte, von wo der Ball als für Keeper Dennis Müller unerreichbare Bogenlampe ins Netz flog (57.).

Eins ist klar: Das gebetsmühlenartig vorgetragene Credo vom unerschütterlichen Teamgeist beim BSC wird nun einer ernsthaften Belastungsprobe ausgesetzt. Manchmal will man auch zu schnell zu viel wie im Beispiel von Yannick Häringer. Der Mittelfeldspieler hatte kurz vor der Pause per Kopf nach einer Ecke den zu diesem Zeitpunkt glücklichen 1:1-Ausgleich erzielt – wobei nicht viele der lediglich 460 Zuschauer den Ball beim Klärungsversuch von Simon Lindner wie der Schiedsrichterassistent hinter der Torlinie gesehen hatten. Dann aber überzog es Häringer, stieg kurz nach Wiederanpfiff zu ungestüm gegen Lindner ein – und sah dafür vom Freiburger Schiedsrichter Boris Zorn die Ampelkarte. „Bitter, aber man kann sie geben“, räumte Bührer ein, der im gleichen Atemzug aber großes Lob über seinen Sechser ausschüttete: „Yannick geht auf dem Feld Wege, die viele gar nicht sehen.“ Jäh endete das kurze Hoch der Bahlinger Spieler, die sich in der Pause selbst Feuer unterm Hintern gemacht hatten. „Ich musste in der Halbzeit gar nichts sagen“, bemerkte Bührer. Übermotivation ist zuweilen kontraproduktiv.

Nun wollen die Bahlinger am Freitag im Auswärtsspiel beim FC Nöttingen „den Bock umstoßen“, wie es Adam ausdrückte. Es ist bereits das drittletzte Spiel der Hinrunde – Zeit, die Senke auf der Achterbahn umgehend zu verlassen. Wie schloss Bührer seine Ruck-Rede? „Es heißt immer wieder aufzustehen und den Kopf hochzunehmen.“

Bahlingen: Müller; Rico Wehrle, Nopper, Adam, Siegert (60. Schmid); Alihoxha (55. Klein), Häringer; Sautner, Higl, Schmidt (60. Ilhan); Fischer. Tore: 0:1 Gorgoglione (16.), 1:1 Häringer (44.), 1:2 Hemmerich (57.), 1:3 Götz (60.), 2:3 Higl (75.).

Schiedsrichter: Zorn (Freiburg).

Zuschauer: 460.

Rote Karte: Hemmerich (65./Bissingen) – Tätlichkeit.

Gelb-Rot: Häringer (49./Bahlingen).

Bahlinger SC vs SV Spielberg 2:0

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Einem Führungstor waren beide Teams im ersten Abschnitt nicht wirklich nahe. Bahlingen hatte nach einer halben Stunde eine passable Chance. BSC-Taktgeber Erich Sautner hatte fein auf Santiago Fischer durchgesteckt, die Direktabnahme wehrte Mathias Moritz im Spielberger Kasten souverän ab. Erst kurz vor der Pause bewahrte die Torlatte das Heimteam vor einem Rückstand. Der ehemalige albanische Nationalspieler Edmond Kapllani (früher Karlsruher SC und FC Augsburg) ließ seine ganze Erfahrung aufblitzen und zimmerte eine Flanke direkt an das Aluminium. Rund um die beiden Chancen ging es  zwischen den Strafräumen hin und her. Bahlingen hatte zwar mehr Spielanteile, aber diese blieben ohne durchschlagenden Erfolg.

Die erwartete Zielstrebigkeit in Richtung Spielberger Tor war wohl in der Halbzeitpause Thema in der Bahlinger Kabine. Nach Wiederanpfiff wirbelte die BSC-Offensive mehr im Gästestrafraum. Rico und Timo  Wehrle sowie Fischer mühten sich in der Spitze zwar redlich,  aber im Abschluss hakte es weiter.
Es dauerte bis zur 66. Minute, ehe  die 331 Minuten dauernde Bahlinger Torflaute endete. Sautner leitete mit einem Pass in die Tiefe das Ende der Durststrecke ein. Fischer enteilte der Spielberger Defensive und netzte routiniert zum Kontertor ein – 1:0. Der Vorsprung blieb knapp und Spielberg ackerte geduldig für seine Ausgleichschance. Felix Higl hatte mit sehenswertem Distanzschuss die Vorentscheidung auf dem Fuß. Moritz fing den Flugball jedoch ab.

Endgültig auf die Siegerstraße bogen die Rot-Weißen in der 87. Minute ein: Sautner verwandelte einen Foulelfmeter zum 2:0. Yannick Häringer war von Denis Stosik in Ringermanier zu Boden bugsiert worden. Die Freude über den sechsten Heimsieg war bei den Gastgebern  groß,  konnte damit in der Tabelle der Kontakt zu den vorderen Rängen wiederhergestellt werden. Spielberg rutschte mit der sechsten Niederlage in Folge auf den vorletzten Rang ab. „Mein Team hätte einen Punkt nach 90 Minuten  verdient gehabt“, fand Gästetrainer Tobias Winter.

Sein Bahlinger Gegenüber Axel Siefert  hatte „einen richtig starken Gegner“ gesehen, gegen den man aber einen hochverdienten Sieg eingefahren habe. „Wir haben uns im ersten Abschnitt sehr schwer getan, vieles blieb Stückwerk. Danach hat sich mein Team um hundert Prozent gesteigert und ist dadurch in den Vorteil für das erste Tor gekommen“, sagte Siefert. Nun warten auf die Kaiserstühler die drei Topteams SSV Reutlingen, FSV 08 Bissingen und FC Nöttingen in Serie. Dazwischen ist noch das Viertelfinale im südbadischen Pokal beim 1. FC Rielasingen-Arlen eingestreut (Donnerstag, 1. November, 14 Uhr).(ehs)

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Häringer, Sautner, Rico Wehrle (54. Ilhan), Petean, Siegert (87. Schmid), Timo Wehrle (75. Schmidt), Fischer (79. Alihoxha), Higl. Spielberg: Moritz, R. Müller, St. Müller, Bauer (85. Kandic), Brunner (38. Stosik), Fetzner (77. Tomizawa), Veith, Schoch, Huller, Roumeliotis, Kapllani. Tore: 1:0 Fischer (66.), 2:0 Sautner (87., Foulelfmeter). Schiedsrichter: Ehing (Engen). Zuschauer: 525.

 

 

Bahlinger SC vs FV Ravensburg 0:2

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Ravensburg, betreut von Ex-Profi Steffen Wohlfarth, agierte aus einer gut sortierten Defensive und hielt dem Anrennen des Bahlinger SC besonders im ersten Abschnitt mit Einsatz und Glück stand. Ein deutliches Chancenplus erarbeitete sich Klein & Co. allemal. Im Kasten der Oberschwaben fiel  Haris Mesic aber mit einigen Glanztaten auf, so in der 8. Minute bei einem Kopfball von Serhat Ilhan. Ravensburg setzte meist auf schnelle Konter, aber die Crossbälle fanden zunächst kaum einen Mitspieler. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte rettete jedoch BSC-Akteur Jonas Siegert nach einem Abpraller für seinen Keeper Dennis Müller auf der Torlinie.

Bahlingen hatte sein Selbstvertrauen wohl in der Kabine gelassen und wirkte nach der Pause in der Defensive fahrig. Auf der anderen Seite ließ Ravensburg in der Box kaum Spielräume aufkommen. Als   BSC-Keeper Müller nach einem Freistoß hart attackiert wurde, staubte  Moritz Jeggle zum 0:1 ab (59.) – ein umstrittener  Treffer. Die Emotionen gingen danach immer wieder hoch.  Der BSC  bemühte sich, fand aber fand keinen  Abschluss mehr.  Die Entscheidung für die  Gäste leitete  der starke Mesic mit einem Abschlag ein. Diesen verlängerte Marcel Fetscher geschickt. Daniel Schachtschneider nahm die Kugel auf und enteilte zum 0:2 (84.).

Der Bahlinger Teammanager Bernhard Wiesler sah in der ersten Halbzeit  ein Chancenplus für seine Akteure. Nach einer zweifelhaften Situation sei die Mannschaft dann in Rückstand geraten. „Danach fehlte uns die  Zielstrebigkeit im Abschluss. Die Niederlage ist ärgerlich“, sagte Wiesler. BSC-Coach Dennis Bührer hatte sich das  Wiedersehen mit seinem  Freund Steffen Wohlfarth  anders vorgestellt. „Mit unserem Auftritt bin ich nicht zufrieden, er  erfüllt unseren Anspruch nicht.“ Nun sei es wichtig, „dass wir wieder sensibilisiert werden und zu unserem Vollgasfußball zurückfinden.“ Steffen Wohlfarth fand, dass Bahlingen zwar mehr  Spielanteile hatte, „wir aber die klareren Chancen. 2:0 in Bahlingen zu gewinnen ist für mein Team überragend.“

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper (87. Mbem-Som), Häringer, Respondek (78. Köbele), Sautner (78. Higl), Ilhan, Faller (24. Siegert), R. Wehrle, Klein, Fischer. Tore: 0:1 Meggle (59.), 0:2 Schachtschneider (84.). Schiedsrichter: Brombacher (Kandern). ZR: 550. Gelb-Rot: Fischer (92./BSC).

 

Bahlinger SC vs TSG Backnang 3:0

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Die 0:3-Niederlage in der Vorwoche beim SV Linx hat den Bahlinger SC nicht nachhaltig aus der Bahn geworfen. Gegen die TSG Backnang rehabilitierte sich der BSC vor eigenem Anhang ebenso mit einem 3:0 (0:0). Alle Tore fielen in der zweiten Halbzeit, zweimal vom Elfmeterpunkt.

Manchmal muss man das Glück auch mal erzwingen. Nachdem der Bahlinger SC eine Halbzeit gegen die TSG Backnang zwar gefällig und feldüberlegen, aber wenig zielstrebig agiert hatte, fielen die ersehnten Treffer im zweiten Durchgang: Santiago Fischer köpfte freistehend zum 1:0 ein, nachdem ein Schuss von Tobias Klein durch die TSG-Abwehr noch abgeblockt werden konnte (50.). Kurz zuvor hatte der Bahlinger Angreifer per Kopf nach einer Ecke bereits die Querlatte getroffen.

Zwei Elfmetertore für den BSC

Fischer und Maximilian Faller vergaben weitere Einschussmöglichkeiten für die Gastgeber, ehe es ein zweites Mal im Backnanger Kasten klingelte: Yannick Häringer traf resolut vom Strafstoßpunkt, nachdem Serhat Ilhan im Duell mit Giosue Tolomeo zu Fall gekommen war (61.). Damit nicht genug der Elfmeter: Exakt zehn Minuten später setzte der eingewechselte Erich Sautner aus der gleichen Situation zum 3:0 nach. Diesmal hatte Patrick Tichy den Bahlinger Fischer mit Händen und Füßen am Torschuss gehindert und war dafür von Schiedsrichter Joshua Zenke wegen Verhinderung einer klaren Torchance obendrein mit der Roten Karte bestraft worden.

Das Spiel war damit endgültig entschieden. Ihre erste Torchance hatten die schwäbischen Gäste erst in der 67. Minute: Daniel Lang und Jannik Dannhäußer scheiterten kurz hintereinander am fehlerlosen BSC-Schlussmann Dennis Müller. „Der Sieg für Bahlingen geht absolut in Ordnung“, räumte Gästetrainer Andreas Lechner nach Spielschluss ein. „Bahlingen ist auch beim 0:0 zur Pause in keiner Weise nervös geworden, wir haben vorne nicht stattgefunden.“

BSC-Trainer Axel Siefert monierte, dass seine Elf in der ersten Halbzeit „in alte Muster verfallen“ sei, zu viel in die Breite statt in die Tiefe gespielt hätte. In der Pause hätten er und sein Trainerkollege Dennis Bührer die Mannschaft angehalten, mehr Tempo zu machen. Das sei hervorragend umgesetzt worden, auch durch lange Diagonalbälle von Walter Adam auf Timo Wehrle. „Wir haben mannschaftliche Geschlossenheit und Stabilität gezeigt“, freute sich Siefert.

Damit verteidigt der Bahlinger SC seinen zweiten Tabellenplatz, könnte in den kommenden Tagen sogar wieder auf Position eins vorrücken, wenn dem aktuellen Spitzenreiter SSV Reutlingen tatsächlich unwiderruflich drei Punkte nach Ausschreitungen im Spiel gegen Spielberg abgezogen werden sollten.

Bahlingen: Müller; Respondek, Nopper, Adam, Faller (77. Siegert); Häringer (75. Schmidt); Timo Wehrle, Klein, Higl (68. Sautner), Ilhan (69. Rico Wehrle); Fischer. Tore: 1:0 Fischer (50.), 2:0 Häringer (61./FE), 3:0 Sautner (71./FE). Schiedsrichter: Zanke (Nellingen). Zuschauer: 505. Rote Karte: Tichy (70./Backnang).

Bahlinger SC vs TSV Ilshofen 3:0

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Beide Mannschaften waren vor dem Spiel noch ungeschlagen.  Nach äußerst ansprechenden 90 Minuten im  sonnendurchfluteten Kaiserstuhlstadion behielt der Bahlinger SC seine weiße Weste – und könnte am Dienstag, 18 Uhr, mit einem Erfolg im Nachholspiel beim 1. CfR Pforzheim wieder die Tabellenführung der Oberliga übernehmen. Aufsteiger Ilshofen forderte den Gastgebern jedoch alles ab.

Dennis Bührer, Teil des Bahlinger Trainerduos mit Axel Siefert,  hatte vor dem Spiel eine kompakte Mannschaftsleistung mit verbesserter Passqualität von seinen Kickern gefordert. Erstmals schenkten Bührer und Siefert  von Beginn an den beiden 19-jährigen Eigengewächsen Jonas Siegert und Luca Köbele das Vertrauen.

Das klare Plus an Torchancen war der Wegbereiter für die  2:0-Halbzeitführung.  Sechs gute Einschussmöglichkeiten hatten sich die Rot-Weißen erarbeitet, während Aufsteiger Ilshofen nur einmal gefährlich auftauchte: Daniel Schelhorn feuerte aus kurzer Distanz ab – Dennis Müller im BSC-Kasten wehrte den Ball souverän ab (44.). Ansonsten bestimmte der BSC in einem temporeichen Spiel offensiv das Geschehen.  Ilshofen hielt mit gutem Verschieben der Reihen die Lücken eng. Die Zuspiele in die Schnittstellen klappten beim BSC im weiteren Verlauf immer besser. Als Erich Sautner auf diese Weise freie Bahn hatte, zirkelte er den Ball vom linken Strafraumeck  hoch ins lange Toreck – 1:0 (29.). Der Ball war aber noch  leicht abgefälscht.
Zehn Minuten später war  Gästekeeper Jonas Wieszt wieder chancenlos. Serhat Ilhan verwertete  ein feines Zuspiel mit einem schönen Zirkelball von der Strafraumgrenze zum 2:0.
Das Aufbäumen gegen die drohende Niederlage war bei den Gästen nur zu Beginn  der zweiten Hälfte zu spüren. Torgefahr entwickelte Ilshofen aber nicht.  Geburtstagskind Dennis Müller im Heimtor verbrachte ein fast beschäftigungslosen Nachmittag. Seine Vorderleute arbeiteten überwiegend fehlerfrei.

Die endgültige Entscheidung zugunsten des BSC fiel aber erst in den Schlussminuten, nachdem  Santiago Fischer für den BSC zwei gute Möglichkeiten nach einer Stunde ausgelassen hatte. Einen zunächst abgewehrten Freistoß hämmerte Tobias Klein mit seinem fünften Saisontor sehenswert  zum 3:0 in die Maschen.

Für Dennis Bührer sind Teamleistung, Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten das Fundament des BSC. „Das sind unsere Stärken und hier stimmte es auch“, so Bührer. „Um unseren Weg weiter zu gehen, müssen wir jedoch noch einiges tun, um auch  Spiele gegen tief stehende Gegner zu gewinnen. An der Ballsicherheit und der Geduld gegen einen kompakten Gegner arbeiten wir.“ Gästecoach Ralf Kettemann räumte ein: „Das qualitativ bessere Team hat verdient gewonnen. Unsere Beine waren müde, und insgesamt hat uns der letzte Mut gefehlt.“

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Häringer, Sautner (58. Fischer), Ilhan, Siegert, Köbele (46. Faller), Klein, Alihoxha (75. Respondek), Higl (58. R. Wehrle).

Ilshofen: Wieszt, Egner, Kettemann, Mbodji, Kandazoglu, Murphy, Lindner (46. Wilske), Rummler (46. Varallo), Wackler (78. Aziz), Lienert (78. Hossner), Schelhorn.

Tore: 1:0 Sautner (29.), 2:0 Ilhan (39.), 3:0 Klein (83.).

Schiedsrichter: Eisele (Münchingen). Zuschauer: 710.

Bahlinger SC U23 vs SG Nordweil/Wagenstadt 5:0

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Man könnte von einer Demonstration sprechen: Im Gipfeltreffen mit dem bisherigen Spitzenreiter ließ die Oberliga-Reserve des Bahlinger SC die Muskeln spielen, fuhr einen verdienten 5:0-Erfolg ein und stieß Nordweil/Wagenstadt vom Tabellenthron.

Der Spielverlauf
Bereits in der fünften Minute setzte ein kluges Zuspiel aus der Abwehr heraus Joel Gugel in Szene. Im Laufduell spielte er seine Schnelligkeit aus und legte den Ball quer auf Benny Funk, der nur noch einzuschieben brauchte. Kurz vor der Pause gelangen Nordweil/Wagenstadt einige gute Angriffe. In der 42. Minute aber musste Daniel Wujan per Kopf auf der Linie klären, als ein Freistoß von Funk über Torhüter Reiner segelte. Die Gäste kamen mit Verve aus der Kabine, konnten aber wiederum ihre Möglichkeiten nicht nutzen. Dafür fiel auf der anderen Seite das 2:0. „Da hat es bei uns im Kopf klick gemacht, und wir hatten nichts mehr entgegenzusetzen“, so SG-Spielertrainer Jonas Bühler. „Am Ende steht ein bitteres 0:5.“

Die Szene des Spiels
Unzweifelhaft das 2:0. Eine Flanke vor das Gästetor versuchte Benjamin Funk per Fallrückzieher zu verwerten, aber er traf den Ball nicht richtig. Die Situation schien damit bereits entschärft, doch Lennart Bauer stellte einmal mehr seinen Torriecher unter Beweis, sprang dazwischen und spitzelte die Kugel ins Netz. Der Treffer war nicht nur hübsch anzuschauen, es war auch der Moment, in dem die Bahlinger an die Tabellenspitze rückten.

Die Spielidee
Erkennbar war im ersten Durchgang das Bemühen der Bahlinger um die Spiel- und Ballkontrolle. Die Gastgeber wussten um ihre Vorteile in Schnelligkeit und Spieltechnik. Wenn nötig, verstanden sie ihre Taktik auch zu modifizieren, wie Spielertrainer Torben Stuckart erläuterte: „Wir waren erst gut im Spiel, haben dann aber den Gegner mit vielen einfachen Fehlern im Zentrum zu Kontern eingeladen. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann einfach mehr mit längeren Bällen versucht.“ Die Gäste schienen – geht man von ihrer Grundordnung aus – den Plan zu verfolgen, aus einer gestärkten Defensive gefährliche Konter zu fahren. Ein Vorhaben, das mit dem 1:0 in der fünften Minute früh Makulatur war.

Der (einzige) Aufreger des Spiels
Eigentlich gab es kaum knifflige Situationen für Schiedsrichter Johannes Bacher. Was Fouls, Rudelbildungen, Reklamationen und Ähnliches angeht, befleißigten sich beide Mannschaften lobenswerter Disziplin. Die Situation in der 72. Minute bedarf jedoch der Erwähnung: Der gerade eine Minute zuvor eingewechselte Ahter Salimov sprang im Versuch, einen weiten Ball zu erreichen, mit gestrecktem Bein gegen Gästetorwart Reiner. Reiner konnte nach kurzer Behandlungspause weitermachen, Referee Bacher zückte die Gelbe Karte gegen Salimov. Es war die zweite und letzte Karte in dem überwiegend fairen Spiel; Bacher hatte früh im Spiel – in der zweiten Minute mit einer korrekten Verwarnung gegen Torben Stuckart – seine Linie verdeutlicht.

Das Fazit des Spiels
Der Bahlinger SC II steht nach fünf Spieltagen dort, wo ihn die meisten erwartet hatten. Nordweil/Wagenstadt hat in dieser Partie nicht zum gewohnten Spiel gefunden, meinte Jonas Bühler: „Wenn alles stimmt, sind wir in der Lage, guten Fußball zu spielen. Wenn aber bei uns nichts passt und beim Gegner alles, geht es schnell in die andere Richtung.“

Bahlinger SC II – SG Nordweil/Wagenstadt 5:0 (1:0)
Tore: 1:0 Benjamin Funk (5.), 2:0, 3:0 Lennart Bauer (58., 66.), 4:0 Hafner (77.), 5:0 Benjamin Funk (90.). Schiedsrichter: Bacher (Freiburg). Zuschauer: 260.

Bahlinger SC vs SV Stuttgarter Kickers 2:1

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Eine starke erste Halbzeit und viel Durchhaltevermögen in Halbzeit zwei – so kämpfte der Bahlinger SC den Titelkandidaten Stuttgarter Kickers am vierten Spieltag mit 2:1 nieder und verteidigte die Tabellenführung in der Oberliga Baden-Württemberg.

Nach dem 5:0-Auswärtserfolg in Neckarsulm ergriffen die Kaiserstühler vor 832 Zuschauern gleich die Initiative. Der Regionalliga-Absteiger aus der Landeshauptstadt, der unter der Woche im württembergischen Pokal mit 0:1 an der TSG Backnang gescheitert war, wirkte zunächst etwas verunsichert und schien erst mal um Stabilität bemüht. Bahlingen hatte 30 Minuten lang das Heft klar in der Hand und ging durch einen Kopfball von Yannick Häringer nach einem Freistoß von Erich Sautner verdient in Führung (29.).

Als die Gäste ihre Offensivbemühungen verstärkten, schlug der BSC ein zweites Mal zu: Ergi Alihoxha luchste dem Stuttgarter Amachaibou in dessen Hälfte den Ball ab, Häringers Abschluss konnte Keeper Ramon Castellucci noch abwehren, doch den Abpraller verwertete Kapitän Tobias Klein zum 2:0 (38.).

Nach der Pause schalteten die Kickers ein paar Gänge hoch und kamen schnell zum Anschlusstreffer: Leander Vochatzer war bei einer Kopfballstaffette nach einem Freistoß der Schlusspunkt – 1:2 (49). Der langjährige Profiverein aus dem Stadtteil Degerloch übte nun Druck aus, ohne dabei  klare Chancen zu erzwingen. Bahlingen sah sich einer Vielzahl von Freistößen gegenüber, die die Abwehr der Rot-Weißen indes gut verteidigte. Den Gastgebern fehlten jedoch wirkungsvolle Entlastungsangriffe, um das Spiel zu beruhigen. Bis zum Schluss blieb es somit eng, doch mit Glück und Geschick brachte der BSC seinen ersten Heimsieg über die Zeit.

Siefert lobt „unglaubliche Mentalität“ der Mannschaft

„Wir wollten aggressiv zu Werke gehen, das hat die Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit hervorragend umgesetzt“, sagte Axel Siefert, der mit Dennis Bührer das Bahlinger Trainergespann bildet. In der zweiten Halbzeit habe sich sein Team offensiv nicht mehr durchsetzen können, räumte Siefert ein: „Es war mehr Reaktion als Aktion.“ Dennoch habe die Mannschaft „unglaubliche Mentalität“ gezeigt und sich deshalb den Sieg verdient.

Der Stuttgarter Trainer Tobias Flitsch ärgerte sich nach dem Spiel, dass seine Mannschaft „zu unnötig und zu einfach“ die Gegentore gefangen hätte. In der zweiten Halbzeit hätte sein Team alles gegeben, so Flitsch, „wir hatten keine klare Torchance, man muss das so akzeptieren“. Diese Prognose ist nach der dritten Pflichtspiel-Niederlage und dem Fall auf den zwölften Tabellenplatz nicht verwegent: Die Luft für Flitsch und Co. in Degerloch wird schon früh in der Runde dünner.

Bahlingen: Müller; Petean, Nopper, Adam, Faller (64. Köbele); Alihoxha, Häringer, Klein; Sautner, (79. Siegert), Higl (85. Mbem-Som), Ilhan (69. Wehrle). Stuttgart: Castellucci; Ludmann, Jäger, Feisthammel, Niedermann; Auracher (59. Kling), Blank; Badiane, Amachaibou (78. Stepcic), Klauß (88. Landeka), Vochatzer (78. Tunjic). Tore: 1:0 Häringer (29.), 2:0 Klein (38.), 2:1 Vochatzer (49.). Schiedsrichter: Bergmann (Erbach). Zuschauer: 832.

Bahlinger SC vs 1. FC Normannia Gmünd 1:1

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Der favorisierte Bahlinger SC kam fast ins straucheln. Der späte Treffer von Tobias Klein bedeutete einen Teilerfolg für die Kaiserstühler.

Verpasst haben den Saisonheimauftakt Fabian Spiegler, Rico Wehrle, Tim-Sebastian Buchheister (verletzt) und Yannick Häringer (Rotsperre aus Testspiel). In die Startelf rückte gegenüber der Vorwoche nur Serhat Ilhan (für Häringer) auf. Von den neun BSC-Neuzugängen schafften es immerhin sechs Akteure in den Kader.

Einige hochkarätige Einschussmöglichkeiten gab es besonders im ersten Abschnitt für beide Teams. Anfangs hatte besonders der Aufsteiger aus Gmünd durch Nermin Ibrahimovic, Francis Ubabuike und Stephan Fichter nach etwa einer Viertelstunde die Führung auf dem Fuß. Dennis Müller im Tor des Bahlinger SC verhinderte jedoch mit guten Reaktionen einen Rückstand. Bahlingen zeigte sich wenig beeindruckt und agierte durchaus sortiert, kontrolliert in der Offensive. Santiago Fischer in der 17. Minute per Kopf und Timo Wehrle mit strammem Schuss (19.) konnten jedoch nicht einnetzen.

Gmünd war besonders über die Außenbahnen gefährlicher und düpierte die BSC-Defensiven öfters als denen wohl lieb war. Müller bügelte jedoch die Lücken seiner Vorderleute immer wieder aus. Kurz vor der Pause war der Keeper dann schließlich doch  geschlagen. Ohne Nebenwirkungen: Sein Mitspieler  Fabian Nopper war in letzter Sekunde noch zur Stelle und bugsierte einen Schuss von Marvin Gnaase von der Linie ins Toraus. Das torlose Remis zur Halbzeit war für beide Teams dennoch durchaus schmeichelhaft.

Einfache Ballverluste brachten die Bahlinger nach Wiederanpfiff immer wieder in Bedrängnis. Vorne ließ Sautner gute Möglichkeiten aus und Gmünd witterte  seine Chance auf den Führungstreffer. Dieser fiel dann prompt für die Gäste nach 54 Minuten. Nopper hatte im Sechzehner  auf Keeper Müller zurück gepasst. Gmünds Ubabuike sprang dazwischen und stupfte den Ball am Keeper vorbei in die Maschen – 0:1. Die Sorglosigkeit in der BSC-Defensive war wieder aufgeblitzt. Bahlingen steckte nicht auf und kam nach einer Stunde durch einen Lupfer von Tobias Klein und einen satten Schuss von Ergi Alihoxha gefährlich auf. Die heimischen spielerischen Lösungen zündeten gegen eine stabile Gästedefensive nicht richtig. Die Außenbahnen mit Ilhan und Wehrle blieben blass. Immerhin hielt BSC-Kapitän Tobias Klein  das Tempo nach vorne hoch – und das war gut so. Der Ausgleich zum 1:1 entsprang einer tollen Kombination der Routiniers der Rothemden: Sautner zirkelte eine Ecke herein, Walter Adam stieg am höchsten und köpfte – Kleins anschließender Stupfer gab der Kugel die Richtung ins Tor (82.). Das Unentschieden bedeutet für beide Teams einen Punktgewinn. Bahlingen blieb wohl hinter den eigenen Erwartungen zurück und Gmünd als Aufsteiger überraschte mit einer soliden Leistung den vermeintlichen Favoriten.

Dementsprechend fiel das Fazit von BSC-Coach Dennis Bührer aus: „Wir haben heute nicht so zielstrebig gespielt, wie wir das gewohnt sind. Nach dem Rückstand hat mein Team alles rausgehauen was es drin hatte. Mit dem 1:1 bin ich nicht unzufrieden aber auch nicht zufrieden. Mit unseren jungen Spielern im Kader haben wir eine echte Alternative und darüber bin ich sehr froh.“

Bahlingen: Müller, Adam, Nopper, Ilhan, Faller (65. Köbele), Petean (65. Siegert), Klein, Wehrle (85. Respondek), Alihoxha, Fischer (30. Sautner), Higl.

Gmünd: Ellermann, Kolb (89. Iatan), Stölzel, Fröhlich, Gnaase, Fichter, Schmid (75. Glück), Lämmle, Ibrahimovic (70. Bauer), Kianpour (90.+2 Seltenreich), Ubakuike.

Tore: 0:1 Ubabuike (54.), 1:1 Klein (82.).

Schiedsrichter: Bartschat (Neuenburg).

Zuschauer: 512.

Bahlinger SC – Karlsruher SC II 2:2

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Auf dem Kunstrasenplatz des Kaiserstuhlstadions (das Hauptspielfeld wird bereits saniert) erwarteten die Zuschauer ein flottes Spiel  auf engem Raum. Mit einem Sieg wollten sich die einheimischen Rothemden von ihrem Anhang verabschieden. Anfangs tat sich Bahlingen schwer und ließ einige Chancen von Karlsruhe zu. Als es besser wurde,  erzielte  Erich Sautner mit seinem neunten Saisontor prompt die Führung. Gefühlvoll lupfte der Bahlinger Angreifer die Kugel über den weit vor dem Tor stehenden Keeper Oliver Semmle in die Maschen – 1:0 (20.). Der Treffer beflügelte Bahlingen, das etliche Chancen kreierte. In der 37. Minute verpassten Fabian Nopper und Laurentiu Petean mit einem Pfostentreffer das zweite Tor.

Optimal startete Bahlingen aus der Pause. Yannick Häringer konnte in der 47. Minute einen Querpass des Karlsruhers  Denis Stosik ergattern und die Kugel am Keeper vorbeischieben. 2:0 – alles klar,  dachten wohl nicht nur die BSC-Kicker. Bahlingen schien auf der Siegerstraße,  aber Karlsruhe kämpfte sich stark verbessert zurück. Als  Petean den KSC-Akteur Michael Reith im Strafraum zu Boden brachte, war das 2:1 per Strafstoß durch Vujinovic die Folge.

Die KSC-Reserve spielte weiter gegen pomadig und lässig wirkende Bahlinger nach vorn. Die Leistungssteigerung des Gästeteams um Trainer  Bajramovic konnte Bahlingen nicht mehr eingrenzen. Kurz vor dem Abpfiff kamen  die Nordbadener  noch zum 2:2-Ausgleich durch Emir Hadzic. Das Remis hatten sich die Gäste durchaus verdient. Einmal mehr schenkte Bahlingen einen sicher geglaubten Dreier her. Vorne wurden gute Möglichkeiten ausgelassen, und die Defensive wirkte insgesamt zu nachlässig (58 Gegentore vor dem letzten Spieltag).

Alfons Higl, der in seinem letzten Heimspiel als BSC-Coach von den Verantwortlichen verabschiedet wurde, bemängelte, dass „das Quäntchen in der Defensive und Offensive gefehlt“ hätte. „Nach dem 2:0 dachten wir, dass wir dieses über die Runden bringen. Möglichkeiten zur Entscheidung hatten wir. Wir haben verpasst, das Ding zuzumachen“, so Higl. „Diese Situation hat uns die ganze Saison schon begleitet. Vorne haben wir  Chancen ausgelassen, hinten waren wir nicht ordentlich und schon scheppert es dann.“

August Zügel, sportlicher Leiter des BSC, lobte Karlsruhe für seinen guten Fußball. „Wir haben unsere Möglichkeiten nicht genutzt. Im gesamten Spielverlauf haben wir zu viele Fehler gemacht und dadurch den KSC ins Spiel gebracht“, sagte Zügel. Zlatan Bajramovic fand, dass seine Mannschaft, „ohne dass es für uns um etwas ging“, ein ordentliches Spiel gezeigt habe. „Nach dem Kaltstart in der zweiten Hälfte haben wir uns reingebissen.“ Das 2:2 sei zwar etwas glücklich gefallen, aber letztlich „für uns nicht ganz unverdient“, so Bajramovic, dessen zweite Mannschaft beim KSC nach der Runde aufgelöst wird.

Bahlingen: Müller, Nopper, Häringer, Sautner, Ilhan (69. Boukemia), Petean (64. Göppert), Bührer (61. Respondek), Klein, Alihoxha, Fischer (61. Wehrle), Higl.

Tore: 1:0 Sautner (20.), 2:0 Häringer (47.), 2:1 Vujiovic (54., Foulelfmeter), 2:2 Hadzic (88.).

Schiedsrichter: Paßlick (Gengenbach). Zuschauer: 580

Bahlinger SC – 1. Göppinger SV 5:3

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Das Bahlinger Phlegma verhindert einen deutlicheren Heimsieg. Göppingen wurde für seine Moral nach 1:5-Rückstand mit zwei Treffern belohnt. Insgesamt war der Heimsieg aber verdient, weil die Bahlinger diesmal ihre Chancen fast hundertprozentig nutzten und auch mal im letzten Drittel Gefährlichkeit versprühten. Mit diesem Sieg stoppen die Gastgeber den Abwährtstrend der vergangenen Wochen.

Schiedsrichter: Philipp Reitermayer (Palmbach) – Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Domenico Botta (10.), 1:1 Santiago Fischer (13.), 2:1 Yannick Häringer (36.), 3:1 Serhat Ilhan (50.), 4:1 Felix Higl (64.), 5:1 Timo Wehrle (71.), 5:2 Domenico Botta (80.), 5:3 Maximilian Ziesche (85.)

Bahlinger SC – SGV Freiberg 2:4

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Eine Saison der Höhen und Tiefen durchlebt der Bahlinger SC dieses Jahr. Mit der Konstanz will es einfach nicht klappen. So auch gegen den im Kampf um Platz Zwei noch mitmischenden SGV Freiberg. Die Kaiserstühler verdaddelten eine 2:0-Führung – und standen letztlich mit leeren Händen da.

Angefressen zeigte sich BSC-Coach Alfons Higl nach Abpfiff auf der Pressekonferenz: „Das Spiel heute war ein Spiegelbild der gesamten Saison“, gab er an.  Seine Mimik offenbarte, wie es gerade in dem 53-jährigen Ex-Bundesligaprofi brodelte. Zwei gänzlich unterschiedliche Halbzeiten hatte Higls Elf in den vergangenen 90 Minuten abgeliefert – mit dem schlechteren Ausgang für sich. Vor allem das  Abwehrverhalten ab der 41. Minute war dem Trainer mies aufgestoßen – nicht zum ersten Mal. „Den Vorwurf hab‘ ich den Jungs nach dem Spiel auch gemacht.“ Zu weit weg standen die BSC-Kicker fortan in der Rückwärtsbewegung von ihren Gegenspielern, ließen die Freiberger agieren und reagierten selbst nur. „Das war oberflächliches Defensivverhalten und ist mir  unerklärlich“, schimpfte Higl, um zu ergänzen: „Verteidigen ist in der Oberliga eminent wichtig.“

Ein Dilemma, das sich bereits durch die gesamte Runde zieht –  immer wieder machen sich die Kaiserstühler durch individuelle Abwehrfehler das Leben unnötig schwer. „Wir agieren in diesen Situationen nicht entschlossen genug, wir dürfen nicht einfach nur versuchen zu blocken“, führte Higl weiter aus.

Dabei hatte die mit gut einer Viertelstunde Verspätung angepfiffene Oberliga-Begegnung gegen den Tabellendritten –  der Schiedsrichterbeobachter steckte zuvor im Stau fest – eigentlich ordentlich für die Kaiserstühler begonnen. Nach knapp zehn Minuten fand der BSC in die Partie und ging prompt in Führung. Serhat Ilhan lief  mutterseelenallein aufs Tor zu und netzte zum 1:0 ein (13.). „Da haben wir das verteidigen vergessen, er ist ja praktisch durchgelaufen“, erklärte SGV-Coach Roman Gehrmann.

Ein optimaler Start für die Kaiserstühler, die nun den Ball durch die eigenen Reihen zirkulieren ließen. Walter Adam verlängerte fünf Minuten später eine Ilhan-Ecke zum 2:0 in die Maschen. Äußerst effizient nutze die Higl-Elf bis dato ihre Chancen und verpasste in der Folge, den dritten Treffer nachzulegen. „Eigentlich müssen wir mit einem 3:0 in die Pause gehen“, wusste auch BSC-Keeper Dennis Müller und fügte frustriert an: „Letztlich sind wir in einigen Situationen körperlich nicht richtig reingegangen.“ Die Folge: Die Partie kippte noch vor dem Pausenpfiff.

41. Minute: Müller eilte bei einer Flanke aus seinem Kasten, schrie „Leo“, doch BSC-Kapitän Tobias Klein überhörte die Ansage seines Torwarts und ging mit dem Kopf zum Ball. Die Faustabwehr Müllers griff so ins Leere, statt dessen landete das  Spielgerät vor den Füssen des Freibergers Marcel Sökler – nur noch 1:2. „Da stehen drei Mann um ihn herum und schauen tatenlos zu“, legte Higl den Fehler schonungslos offen. „Typisch für uns“, so der Coach. Das Momentum  lag nun auf Seiten der Gäste.

Die Freiberger verließen, gepusht durch den Anschlusstreffer, mit breiter Brust die Kabine, der BSC hingegen verlor den Zugriff auf die Partie. „Der letzte Wille hat mir in der zweiten Hälfte gefehlt, da war keine Entschlossenheit zu sehen“, kritisierte ein enttäuschter Higl sein Team. Die Entwicklung des weiteren Spielverlaufs ist schnell erzählt. Marco Pischorn glich unbedrängt nach einer Ecke zum 2:2 aus (69.), Spetim Muzliukaj spitzelte nach einer Flanke von Hakan Kutlu den Ball an Müller vorbei (3:2/78.), ehe der eingewechselte Denis Latifovic in der Nachspielzeit mit dem 4:2 den Schlusspunkt setzte (90.+3). In allen drei Situationen boten die Bahlinger den Freibergern vermeidbare Freiräume.

So lautete das konsternierte Fazit Higls: „Es kommt nicht von ungefähr, dass wir diese Saison gegen kein Spitzenteam gewinnen konnten.“

Verstärkt wird die Bahlinger Elf kommende Saison von vier A-Junioren: Luca Köbele (18), Jonas Siegert (19), Anthony Mbem-Som Nyamsi (19) und Torhüter Aaron Gut (18) unterzeichneten beim BSC jeweils Zweijahresverträge.

Bahlinger SC – SGV Freiberg 2:4 (2:1)
Bahlingen: Müller, Adam, Higl, Keller, Respondek (84. Onwuzurumba), Klein, Häringer, Alihoxha (84. Göppert), Fischer (69. Bührer), Wehrle (57. Nopper), Ilhan.  Freiberg: Nagel, Pischorn, Zagaria, Fausel, Gentner, Kröner, Kutlu (89. Schiffmann), Fossi (90. Latifovic), Muzliukaj (85. Kienast), Schimmel (46. Faßbender), Sökler. Tore: 1:0 Ilhan (13.), 2:0 Adam (18.), 2:1 Sökler (41.), 2:2 Pischorn (69.), 2:3 Muzliukaj (78.), 2:4 Latifovic (90.+3.). Schiedsrichter: Kuttelwascher (Neckarau). Zuschauer: 510.