Kaiserstuhlstadion
Bahlinger SC „Dritte“ vs TuS Königschaffhausen II
Bahlinger SC vs VfB Stuttgart II 3:2 (1:0)

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Der Regionalligist Bahlinger SC startet dank der Tore seines Mittelfeldspielers mit 3:2-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart II in die Saison.
Aufregender und erfreulicher hätte der Saisonstart in der Fußball-Regionalliga für den Bahlinger SC kaum verlaufen können. Die Mannschaft des Trainerduos Dennis Bührer/Axel Siefert gewann am Samstag ein gutklassiges und hochspannendes Spiel gegen den VfB Stuttgart II mit 3:2 (1:0). Im Kaiserstuhlstadion avancierte der Bahlinger Mittelfeldspieler Yannick Häringer zum gefeierten Matchwinner: Er erzielte alle drei Tore für den BSC.
Nach dem Schlusspfiff war der dreifache Torschütze bei den anwesenden Reportern der gefragte Mann, wollte aber keineswegs in die Rolle des Helden des Tages schlüpfen: „Das ist ein Sieg der gesamten Mannschaft“, sagte Häringer: „Die Standards von Hasan Pepic und die Flanke von Rico Wehrle kamen so gut, dass ich ja nur den Kopf hinhalten musste, um zu treffen.“
So einfach war es aber nicht. Vor allem traf Häringer in Spielphasen, in denen die Bundesliga-Reserve aus Stuttgart das bessere und gefährlichere Team stellte sowie drauf und dran war, dem Geschehen einen ganz anderen Verlauf zu geben.
Den besseren Start hatte allerdings der BSC erwischt: Die physisch stärkere und auch aggressivere Mannschaft hätte früh in Führung gehen können, allerdings verfehlte der Bahlinger Stürmer Santiago Fischer aus aussichtsreichsten Positionen per Kopfbälle das von Sebastian Hornung gehütete VfB-Tor (4. und 9. Minute).
Die vom Ex-Bochumer Profi Frank Fahrenhorst trainierten Stuttgarter warfen danach allmählich ihre technischen Fähigkeiten in die Waagschale und eroberten sich eine leichte Überlegenheit im Mittelfeld, während die Gastgeber sich immer schwerer taten, bis zum gegnerischen Strafraum vorzudringen.
Allerdings gab es in der während der gesamten Spielzeit tadellos fightenden BSC-Mannschaft Akteure, deren Pensum fast kein Limit kannte: Zu erwähnen ist neben Mittelfeldspieler Pepic Stürmer Shqipon Bektasi, der in der 30. Minute eine Ecke erkämpfte. Pepic schlug den Ball in den dicht bevölkerten Stuttgarter Strafraum, wo Häringer dennoch frei zum Kopfball kam und das 1:0 erzielte.
Dass danach Pepic und Häringer bis zur Halbzeitpause große Torchancen zum 2:0 nicht nutzen konnten, bescherte dem BSC einen zweiten Durchgang mit einem Wechselbad der Gefühle. Noch keine zehn Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, da rief Trainer Siefert seinen Mittelfeldspieler Häringer zur Außenlinie: „Es kann nicht sein, dass wir in so kurzer Zeit in vier Konter hineinlaufen“, war bis auf die Tribüne zu vernehmen. Der VfB II wirkte wie aufgedreht, der BSC konnte sich der rasanten Durchbrüche auf beiden Angriffsflanken kaum noch erwehren. Doch urplötzlich hatte der Bahlinger Wehrle am rechten Flügel Zeit und Raum eine präzise Flanke vor das Stuttgarter Tor zu schlagen, die Häringer präzise per Kopfball verwertete.
2:0 stand es nur zwei Minuten lang, weil dem auffälligen Stuttgarter Julian Kudala der Anschlusstreffer glückte. Bührer und Siefert versuchten es mit frischen Kräften, aber der Druck der Stuttgarter Reserve wurde immer größer. Vor allem über die linke Bahlinger Abwehrseite gelang es der Fahrenhorst-Elf gefährliche Angriffe zu initiieren, gegen die die Kaiserstühler schwer Gegenmittel fanden. Es war wohltuend, wie kritisch Siefert während der Pressekonferenz das Spiel analysierte und einräumte: „Unsere linke Seite haben wir nicht zubekommen.“
Als zwölf Minuten vor Schluss die Stuttgarter ausglichen, hätte man meinen können, der BSC brauche fortan viel Fortüne, um zumindest einen Punkt noch zu retten. Doch einer der nicht mehr häufigen Entlastungsangriffe brachte einen Freistoß im Halbfeld, den Pepic so raffiniert in den Strafraum schlenzte, dass anscheinend nur Häringer wusste, wo der Ball ankam. Dort stand er und traf – erneut per Kopf – zum entscheidenden 3:2.
„Wir haben nur halb glücklich gewonnen“, sagte er nach dem Schlusspfiff, „aber auch halb verdient – dank unserer unglaublichen Mentalität. Das gibt uns nun großes Selbstvertrauen.“
Bahlingen: Gut – Klein, Tost, Trkulja (75. Bachmann) – Wehrle, Häringer, Kinast (82. Mourad), Pepic, Herrmann – Bektasi (75. Rautenberg), Fischer (60. Ilhan). Tore: 1:0 und 2:0 Häringer (30. und 60.), 2:1 Kudala (62.), 2:2 Wolf (78.), 3:2 Häringer (82.). Schiedsrichter: Reif (St. Sebastian). Zuschauer: 800.
Bahlinger SC U23 vs SC Wyhl
Bahlinger SC „Dritte“ vs TV Köndringen II
Bahlinger SC U23 vs SV Kirchzarten
Bahlinger SC U23 vs VfR Hausen
Bahlinger SC „Dritte“ vs TuS Königschaffhausen II
Bahlinger SC „Dritte“ vs SV Burkheim II
Bahlinger SC vs 1. FSV Mainz 05 II

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Am Ende zählt nur, was vorne herauskommt. So lautet einer dieser simplen Floskelsätze, die die Welt des Fußballs durchziehen wie ein Trikotzieher nach einem Beinschuss. Und die von ihrer unzweifelhaften Gültigkeit bis heute nichts eingebüßt haben. Am Ende zählt nur, was vorne herauskommt. Auf diesen Satz konnten sich auch die Beteiligten des Regionalligaspiels verständigen, das die Gastgeber vom Bahlinger SC mit 0:2 (0:0) gegen den FSV Mainz 05 II verloren.
Viel hätte für die Bahlinger herausspringen können, wenn sie aus ihren zahlreichen Möglichkeiten am Samstag zumindest etwas Kapital geschlagen hätten. Doch als Angreifer Santiago Fischer nach Ablage von Rico Wehrle in der sechsten Minute freistehend am Mainzer Keeper Tristan Mohn scheiterte, setzte sich das Chancendrama fort, das die kantige Sturmspitze bereits die ganze Spielzeit begleitet – und sich im Kopf des Deutsch-Spaniers aus Amoltern eingenistet hat. Als Fischer sieben Minuten später nach schönem Chipball von Tobias Klein erneut vor Mohn auftauchte, verweigerte er den Abschluss und wählte einen Querpass auf Wehrle. Chance vertan.
Vier weitere Gelegenheiten (21., 43., 59., 72.) boten sich der 31-jährigen Offensivkraft, die in der vergangenen Saison lange Zeit an der Spitze der Torjägerliste stand (24 Treffer) und in dieser Runde bislang nicht über vier Tore hinausgekommen ist. „Ein spielentscheidendes Tor würde ihm helfen“, seuzfte BSC-Trainer Axel Siefert, der Fischer seit der gemeinsamen Verbandsliga-Zeit beim SV Endingen fördert. Doch es fehle einfach das Spielglück, klagte Siefert: „Im letzten Jahr kullerten seine Schüsse mit der Pike vom Innenpfosten rein, jetzt gehen auch die guten Ansätze nicht über die Linie.“
Weil auch Maximilian Faller (67.) und Ergi Alihoxha (68.) erfolglos blieben, stand auf Seiten der Kaiserstühler am Ende die null. „Wir können der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte Siefert auch stellvertretend für seinen Trainerkollegen Dennis Bührer. „Sie hat den Matchplan zu 99 Prozent umgesetzt. Vorne fehlte eben dieses eine Prozent.“
Auch Lucas Torres bewertete die dritte Heimniederlage in Folge als „sehr unglücklich“. Erstmals in seiner Karriere wurde der etatmäßige Mittelfeldspieler als zentraler Innenverteidiger in der hinteren Dreierkette eingesetzt, „weil wir auf dem ganzen Feld 1:1-Situationen haben wollten“. Zwischen den arrivierten Abwehrkräften Nico Gutjahr und Tobias Klein fand sich der 24-jährige Deutsch-Brasilianer auch wegen seines guten Raumgefühls schnell zurecht. Freilich leitete sein für Siefert unnötiger Rückpass zu Keeper Marvin Geng eine Fehlerkette ein, die zum 0:1 führte (49.): Geng spielte den Ball mit leichtem Unterschnitt statt vollspann auf die linke Seite, wo Hasan Pepic im Zweikampf nicht mit letztem Nachdruck verteidigte. Mainz konnte sofort umschalten und über Rasim Bulic den mitgelaufenen Ben Bobzien bedienen.
Die Führung der Rheinhessen war zu diesem Zeitpunkt nicht mal unverdient, da sie die langen Bahlinger Bälle hinter ihre Abwehr nach 25 Minuten besser verteidigten, ihre Angreifer immer wieder geschickt in die Zwischenräume des Mittelfelds auswichen und durch Bobzien den Torgiebel getroffen hatten (26.).
Gegen die aufgerückte BSC-Abwehr erhöhte Marvin Jung eiskalt auf 2:0 für Mainz (60.). Vergeblich reklamierte die Bahlinger Bank ein vorangegangenes Foulspiel an Torres, für den es sein letztes Heimspiel im Kaiserstuhlstadion war. Zusammen mit Walter Adam (wird Teammanager und arbeitet im BSC-Marketing), Faller (studienbedingt in die zweite Mannschaft), Alihoxha (zum FC 08 Villingen), Tim Probst, Amir Falahen und Fabian Schmid (alle Ziel unbekannt) wurde der gebürtige Bahlinger vor dem Spiel von Vereinschef Dieter Bühler verabschiedet. „Ich will jetzt was Neues ausprobieren, noch ist nichts klar“, sagte Torres.
Als Randnotiz des Spiels zeigte Schiedsrichter Niclas Zemke in der Schlussphase dem Mainzer Torhüter Mohn wegen Handspiels außerhalb des Strafraums und dem gerade eingewechselten Bahlinger Jonas Siegert wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit bei einem Zweikampf mit Simon Brandstetter jeweils die Rote Karte. Am Ergebnis rüttelte das nicht mehr. Bahlingen hat in den vergangenen neun Spielen nur einmal gewonnen und will im letzten Saisonspiel am Samstag beim Absteiger Schott Mainz zumindest seinen einstelligen Tabellenplatz verteidigen.
Bahlingen: Geng; Gutjahr, Torres, Klein (84. Siegert); Wehrle (69. Schmid), Pepic, Häringer, Faller (69. Probst); Novakovic (69. Falahen), Fischer, Alihoxha (69. Bauer). Tore: 0:1 Bobzien (49.), 0:2 Jung (60.). Schiedsrichter: Zemke (Püttlingen). Zuschauer: 660. Rote Karten: Mohn (84./Mainz), Siegert (88./BSC).
Bahlinger SC U23 vs SV 08 Laufenburg
Bahlinger SC vs KSV Hessen Kassel 2:3

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Hinten links im Eck des Presseraums saß Axel Siefert kopfschüttelnd auf seinem Stuhl. Bevor sein Trainerpartner Dennis Bührer in der Pressekonferenz die Abwehrschwächen auflistete, die zur 2:3 (1:1)-Niederlage des Bahlinger SC im Regionalliga-Heimspiel gegen den KSV Hessen Kassel geführt hatten, haderte Siefert mit der Abseitsentscheidung von Schiedsrichter Christoffer Reimund in der Nachspielzeit: „Das ist jetzt das zweite Mal in einer Woche, dass uns auf diese Art ein reguläres Tor aberkannt und damit ein Punktgewinn geklaut wurde.“
Die Videoanalyse des Kopfballtreffers von Rico Wehrle zum vermeintlichen 3:3-Ausgleich bestätigte Sieferts Vermutung: Eine Abseitsstellung eines Bahlinger Spielers war beim Freistoß von Hasan Pepic nicht erkennbar. Dennoch ging die Fahne des Assistenten sofort hoch. War vergangene Woche beim 0:0 gegen Hoffenheim II ein Treffer aus vermeintlicher Abseitsposition von Amir Falahen nicht gegeben worden, blieb diesmal der Bahlinger Endspurt nach einem 1:3-Rückstand erfolglos. Der eingewechselte Santiago Fischer hatte erst in der 89. Minute einen Chip-Pass von Pepic mit einem Hechtkopfball zum 2:3-Anschlusstreffer verwertet.
So aber kassierte der BSC im sechsten Regionalliga-Vergleich mit den Kasseler Löwen seine erste Niederlage. Erstmals in dieser Spielzeit gingen die Rot-Weißen nach einer Führung punktemäßig leer aus. Und in der Tabelle ist der Abstand des Tabellensiebten aus Bahlingen zu den nachfolgenden Teams Kassel (ein Punkt), VfB Stuttgart II und TSG Balingen (jeweils zwei Punkte) drei Spieltage vor Saisonende geschrumpft. In Sorge gerät deshalb niemand rund um die Ponderosa, der Ligaverbleib steht bereits seit einer Woche rechnerisch fest. „Wir können das alles in Ruhe analysieren“, sagte Bührer.
Die Analyse wird vor allem das Defensivverhalten der Gastgeber thematisieren. Erstmals seit langem starteten die Bahlinger in einem 4-2-3-1-System. Das führte in der Offensive zwar zu vielen Anspielstationen, einem guten Spielfluss und auf Flanke von Ivan Novakovic auch zum Führungstreffer per Kopf durch Shqipon Bektasi (16.). Defensiv aber hatte die Formation mit den rochierenden Kasseler Angreifern ungewohnt viele Probleme.
Die großzügige Linie von Schiedsrichter Reimund kam der robusten Gangart des KSV entgegen. Für Bührer war die Zweikampfführung der Hessen „grenzwertig“ und „ein Tick zu hart“. Als Bektasi nach einem Foul verletzungsbedingt frühzeitig ausgewechselt werden musste und der BSC mit der Hereinnahme von Wehrle zur üblichen Dreierkette in der Abwehr zurückkehrte, nutzten die Gäste diese Neuorientierungsphase zu einer sehenswerten Ballstafette, die Jascha Döringer zum 1:1 abschloss (38.). Es war schon seltsam an diesem Tag: Nach vorne spielten die Bahlinger in der zweiten Halbzeit durchaus gefällig, standen beim Lattenkracher von Jonas Siegert (50.), einem Fernschuss von Pepic (53.) und einem Kopfball von Yannick Häringer (69.) dicht vor der erneuten Führung. Hinten aber gab es weiter Zuordnungsprobleme und leichte Ballverluste im Spielaufbau, die die Löwen nach Chancen für Döringer (52., 63.) ihrerseits mit dem 2:1 durch den frisch eingewechselten Lukas Iksal nutzten (74.). Jon Mogge stellte mit einem feinen Heber über Keeper Marvin Geng sogar auf 3:1 für Kassel (81.).
„Wir haben zu passiv verteidigt, das Abwehrverhalten hat nicht gepasst“, räumte der 19-jährige Verteidiger Mihailo Trkulja, der unter der Woche seinen Vertrag beim BSC verlängert hatte, selbstkritisch ein. „Der Gegner war auf unserer letzten Linie immer mit zwei, drei Mann in Überzahl.“ In der Endverteidigung verloren die Bahlinger viele Zweikämpfe. „Das hat uns sonst immer ausgezeichnet“, sagte Bührer, „die letzte Intensität und Körpersprache war nicht so da.“ Bereits am Freitag gibt es die Gelegenheit, es besser zu machen: Um 19 Uhr steigt die Auswärtspartie beim FC Astoria Walldorf.
Bahlingen: Geng; Gutjahr (85. Distelzweig), Köbele (85. Torres), Trkulja, Alihoxha; Häringer, Siegert (72. Oehler); Novakovic, Pepic, Bektasi (37. Wehrle); Falahen (72. Fischer). Schiedsrichter: Reimund (Zwingenberg). Tore: 1:0 Bektasi (16.), 1:1 Döringer (38.), 1:2 Iksal (74.), 1:3 Mogge (81.), 2:3 Santiago Fischer (89.). Zuschauer: 665.
Bahlinger SC U23 vs FSV Rheinfelden
Bahlinger SC vs Kickers Offenbach
Bahlinger SC vs FC Rot-Weiß Koblenz E.V.
Bahlinger SC U23 vs SpVgg Untermünstertal
Bahlinger SC „Dritte“ vs FC Denzlingen 3
Bahlinger SC U23 vs VfR Bad Bellingen
Bahlinger SC „Dritte“ vs SC Kiechlinsbergen II
Bahlinger SC vs FC 08 Homburg 1:1 (1:1)

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Natürlich könnte man nach dem 1:1 (1:1)-Unentschieden gegen den FC 08 Homburg wieder auf Chancenarmut und Rückwärtsgewandtheit im Spiel des Bahlinger SC verweisen. Doch allzu forsche Kritik am betont kontrollierten Ballbesitzverhalten der Kaiserstühler ließe die Klasse des Gegners außer Acht. Der Tabellensechste aus Homburg musste nur deshalb den Kontakt zu den Aufstiegsaspiranten der Fußball-Regionalliga abreißen lassen, weil ihn großes Verletzungspech und zahlreiche Corona-Ausfälle ereilten. Gegen Bahlingen stand eine starke Anfangself auf dem Platz – darüber hinaus aber saßen bei den Saarländern gerade mal drei Feldspieler auf der Bank.
Zum entscheidenden Punch reicht es nicht mehr
Und so ließ BSC-Kapitän Yannick Häringer – im Gegensatz zum 0:0 vor zwei Wochen an gleicher Stelle gegen VfB Stuttgart II (0:0) – Zufriedenheit über den Ausgang der Heimpartie vor 680 Zuschauern erkennen: „Gemessen am Spielverlauf war das eine gerechte Punkteteilung“, sagte Häringer. Homburg habe seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit über weite Strecken die Initiative überlassen und „auf unsere Fehler gelauert“, so Häringer. Genauso sei auch die Gästeführung entstanden. „Wir haben dann die Antwort gegeben, für den letzten Punch hat es aber nicht mehr gereicht“, stellte der 32-jährige Mittelfeldmotor fest.
An der Analyse des angehenden Gymnasiallehrers, der im kommenden Monat vor dem ersten Staatsexamen in den Fächern Deutsch und Geschichte steht, gibt es nichts zu bekritteln. FC-08-Trainer Timo Wenzel räumte nach der Partie ein, das Augenmerk zunächst auf eine gut stehende Defensive gelegt zu haben. Homburg stellte vor allem das Zentrum zu, wo den Gastgebern im Spielaufbau einige ungewöhnliche Ballverluste unterliefen. Einer davon, durch den sonst so ballsicheren Lucas Torres, führte nach zügigem Umschaltspiel und Seitenverlagerung zum 0:1 durch Markus Mendler, der mit seinem 17. Saisontor zum Liga-Goalgetter Nick Proschwitz (Hoffenheim II) aufschloss. „Unsere fußballerische Qualität wurde uns hier zum Verhängnis, da wir alles spielerisch lösen wollten“, erklärte BSC-Trainer Dennis Bührer die Falle, in die seine Spieler mehrfach tappten. Um ein Haar wären nach ähnlichen Patzern von Nico Gutjahr (24.) und Hasan Pepic (31.) sowie einem Missverständnis zwischen Keeper Marvin Geng und Torres (51.) weitere Gegentreffer entstanden.
Einmal die Saarländer doch im Zentrum erwischt
Einmal jedoch passten die Saarländer in der Zentrale nicht auf. Häringer hatte ungewöhnlich viel Raum und Zeit, um dem ungewöhnlich freistehenden Shqipon Bektasi den Ball in den Lauf zu legen. Bahlingens Angreifer ließ sich diese Gelegenheit zum 1:1 nicht entgehen (33.).
Nach der Pause versuchte Bahlingen mit langen Bällen hinter die Homburger Kette zu kommen und mit der Hereinnahme von Amir Falahen und Santiago Fischer im Angriffszentrum die körperliche Präsenz zu erhöhen. Der Effekt hielt sich in Grenzen. Nur Pepic offenbarte sich eine echte Abschlusschance, seinen Heber mit der Fußspitze konnte der herausgeeilte Homburger Keeper Krystina Wozniak jedoch entschärfen (59.). „Wir hatten heute nicht die Tagesform vom 3:1 gegen den FSV Frankfurt, um noch mal etwas zu bewegen“, räumte Bührer ein.
Und so verlagerte sich der Blick beim Tabellensiebten auf den kommenden Dreierpack gegen die Aufstiegsaspiranten SV Elversberg (auswärts am kommenden Samstag, 14 Uhr), Kickers Offenbach (daheim im Kaiserstuhlstadion am 2. April, 14 Uhr) und SSV Ulm (auswärts am Dienstag, 5. April, 19 Uhr). „Wir wollen jetzt auch gegen die Großen unter Beweis stellen, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben“, bekräftigte Häringer. Coach Bührer formulierte den Arbeitsauftrag an seine Spieler so: „die richtig großen Brocken ein bisschen ärgern“.
Bahlingen: Geng; Lokaj, Gutjahr (75. Klein), Trkulja; Wehrle, Häringer, Torres (60. Siegert), Alihoxha; Pepic; Novakovic (60. Falahen), Bektasi (75. Fischer). Tore: 0:1 Mendler (27.), 1:1 Bektasi (33.). Schiedsrichter: Prigan (Deizisau). Zuschauer: 680.
Bahlinger SC „Dritte“ vs SV Breisach II
Bahlinger SC vs VfB Stuttgart II 0:0 (0:0)

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Wieder kein Tor, wieder kein Sieg. Das Gefühl der Enttäuschung überwog bei Spielern und Verantwortlichen des Bahlinger SC nach dem 0:0-Unentschieden am Samstag gegen den VfB Stuttgart II. Rechnet man das 2:2 gegen den VfR Aalen kurz vor der Winterpause mit ein, ist es das vierte Remis in den vergangenen fünf Spielen für den Fußball-Regionalligisten vom Kaiserstuhl. Das ungelöste Angriffsproblem bleibt das Kernthema für die beiden BSC-Trainer Dennis Bührer und Axel Siefert, die in der vergangenen Woche ihre Verträge um ein Jahr verlängerten.
Natürlich kann man dieses Heimspiel aus Bahlinger Sicht auch anders lesen: Erneut ließ die Abwehr um den ebenso umsichtigen wie zweikampfstarken Nico Gutjahr, nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit bester Bahlinger, defensiv kaum etwas zu. Lediglich der eingewechselte Manuel Polster war in der Schlussphase einem Treffer für die Stuttgarter Bundesliga-Reserve nahe, doch Schlussmann Marvin Geng ließ sich in beiden Fällen von seinem Ex-Verein nicht überwinden (73., 83.). „Struktur und Statik unserer Mannschaft sind überragend“, urteilte Coach Siefert nach der Partie. Spielerisch habe sein Team „sehr gut agiert auf einem Feld, das nicht so einfach zu bespielen war“.
Was auf Handicap Nummer eins an diesem Tag verwies: Die holprige Verfassung des spätwinterlichen Rasens verhinderte im Kaiserstuhlstadion so manche Erfolg versprechende Ballpassage – allen voran die Großchance für Roman Angot, der nach Zuspiel von Angriffskollege Shqipon Bektasi frei vor dem VfB-Tor den Ball auf seinen starken linken Fuß zu legen versuchte. Doch das Spielgerät sprang im Bogen einer steil aufragenden Parabel ins Toraus (60.). Der 21-jährige Elsässer, aufgewachsen am Rhein im Grenzort Gerstheim und fußballerisch ausbildet in der Jugendakademie von Racing Straßburg, wollte den unebenen Untergrund aber nicht als Ausrede gelten lassen. „Der Platz ist natürlich nicht Wembley“, sagte Angot, „doch er ließ sich gut bespielen“.
Auch der erste Startelf-Einsatz in der Regionalliga für den jungen Franzosen, der nach Bahlingen gezogen ist und sich in Freiburg beruflich zum Physiotherapeuten ausbilden lässt, brachte keine durchgreifenden Fortschritte für die kränkelnde Offensive. Angot lief viel, hatte im ersten Abschnitt neben Bektasi (17.) eine von zwei BSC-Halbchancen (24.), doch sein technisches Vermögen ließ die gut sortierte Stuttgarter Abwehr nicht sich entfalten. Gästecoach Frank Fahrenhorst konnte mit dem einen Punkt nach komplizierten Wochen mit vielen personellen Rückschlägen „sehr gut leben. Wir haben das über 90 Minuten gut wegverteidigt.“
Bedrückter war die Gemütsverfassung bei Axel Siefert: „Wir wollten nicht nur einen Punkt und haben das Spiel bis zum Schluss nicht nur verwaltet. Doch uns fehlt vorne einfach der Punch“, musste der Trainer der Gastgeber eingestehen. Das lag – Handicap Nummer zwei – auch am Mangel an personellen Alternativen: In Santiago Fischer, Ivan Novakovic und Tim Probst (alle verletzt oder gesundheitlich angeschlagen) fehlten gleich drei mögliche Angriffsoptionen. Und über die Flügel kam zu wenig Schwung: Die hier im Mittelfeld eingesetzten Mihailo Trkulja und Ylber Lokaj haben ihre Stärken eher im Spiel gegen den Ball. Rico Wehrle ist nach gerade überstandener Krankheit noch nicht auf dem Fitnesslevel, um auf der Außenbahn dauerhaft Gas zu geben. Auch aus Eckbällen und Freistößen sprang bis auf eine Volley-Abnahme von Tobias Klein, die weit über das VfB-Tor flog (48.), nichts Gefährliches heraus.
Ein Tor aus vier Spielen im Jahr 2022 – diese Bilanz stellt beim BSC niemanden zufrieden. Und die Aufgaben in den kommenden Wochen werden für den Tabellensiebten nicht einfacher: Nach dem Gastspiel am kommenden Samstag beim Stuttgarter Tabellennachbarn FSV Frankfurt (15.) warten die Liga-Größen Homburg, Elversberg, Offenbach und Ulm.
Bahlingen: Geng; Lokaj, Gutjahr, Klein; Wehrle (68. Adam), Häringer, Torres (85. Köbele), Trkulja (78. Siegert); Pepic; Angot (68. Falahen), Bektasi (85. Bauer). Schiedsrichterin: Michel (Mainz). ZS: 810.
Bahlinger SC U23 vs SV Au-Wittnau
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Bahlinger SC vs TSV Steinbach Haiger 1:1 (1:0)

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Die Gefühlswelt beim Bahlinger SC wies nach dem 1:1 (1:0)-Unentschieden am vergangenen Samstag gegen den TSV Steinbach Haiger deutlich in eine Richtung. „Emotional gesehen tut es grad richtig weh“, bekannte Angreifer Shqipon Bektasi noch auf Rasen des Kaiserstuhlstadions. „Emotional gesehen ist das Spiel wie eine Niederlage zu betrachten“, fasste Trainer Dennis Bührer die Enttäuschung bei den Gastgebern zusammen. Dabei hatten die Kaiserstühler einen Aufstiegsanwärter der Regionalliga an den Rand einer Niederlage gebracht.
Aber eben nur an den Rand. In der 87. Minuten flankte der eingewechselte Steinbacher Tino Bradara scharf vor das Bahlinger Tor, wo sich Tobias Klein, Nico Gutjahr und Torwart Marvin Geng an einer gemeinsamen Klärungsaktion versuchten. Abwehrspieler Klein schoss dabei unglücklich Abwehrspieler Gutjahr an, und der Ball rollte zum 1:1-Ausgleich gemächlich über den Fuß von Geng hinter die Torlinie. „Steinbach war am Schluss schon am Drücker, aber wenn das Gegentor auf diese Art fällt, ist das natürlich bitter“, sagte Kapitän Klein.
Erster Punktgewinn gegen ein Spitzenteam
Zeitpunkt und Zustandekommen des Gegentreffers schmerzten den Gastgebern. Natürlich habe Steinbach in der zweiten Halbzeit einen Gang höher geschaltet, räumte Bektasi ein. „Aber im letzten Drittel war sie kaum gefährlich.“ Ein paar Chancen sprangen für den Tabellenfünften aus Mittelhessen aber doch heraus: Sören Eismann setzte eine Volleyabnahme nach einer Ecke über den Kasten (53.), der Drehschussaufsetzer von Paul Stock nach einer Flanke des Ex-Freiburgers Daniele Gabriele ging knapp neben das Tor (58.). Und wenige Augenblicke vor dem 1:1 traf David Nieland, der in der vergangenen Saison zum Meisterkader des SC Freiburg II gehört hatte, nach einer Ecke nur den Pfosten (86.). Der Ex-Bahlinger Serhat Ilhan blieb nach seiner Einwechslung (65.) hingegen unauffällig.
Für Ersan Parlatan, den neuen Steinbacher Trainer, habe seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit „sehr dominant gespielt“. Man sei deshalb schon betrübt, dass es mit den angepeilten drei Punkten nicht geklappt habe. „Aber wenn man so kurz vor dem Abpfiff das 1:1 macht, muss man zufrieden sein“, sagte Parlatan.
Zufriedenheit wollte sich bei seinem Gegenpart Dennis Bührer so schnell nicht einstellen. Man sei über 90 Minuten läuferisch sehr präsent gewesen und habe „gegen den Ball taktisch eine sehr disziplinierte Leistung gezeigt“, lobte der BSC-Coach den Auftritt seiner Spieler. Mit der etablierten Position im Klassement (Rang sieben) sind auch die Ansprüche beim BSC gestiegen. In der Hinrunde gab es gegen die Top sechs der Liga ausnahmslos Niederlagen. Auch hier wollen die Rot-Weißen im Frühjahr mindestens einen Schritt vorankommen. Gegen Steinbach reichte es immerhin zum ersten Punktgewinn gegen ein Spitzenteam.
„Die erste Halbzeit hat schon uns gehört“, sagte Bührer. Und erhielt von Parlatan keinerlei Widerspruch. Tatsächlich ließen die Bahlinger vor dem Seitenwechsel defensiv so gut wie nichts zu und setzten offensiv den einen oder anderen Nadelstich. Nachdem Ylber Lokaj einen Freistoß von Hasan Pepic fulminant an die Latte geköpft hatte (9.), schlug Bektasi nach einem Pepic-Freistoß von der anderen Seite elegant zu. „Wir hatten bemerkt, dass der erste Pfosten nicht so gedeckt wird und uns dann kurz in unserer Sprache verständigt“, erklärte der Angreifer mit kosovarischen Wurzeln die Kommunikation mit dem Deutsch-Montenegriner, der den Flugkopfball von Bektasi ins kurze Eck zum 1:0 initiierte (31.).
Bektasi trifft gegen den Ex-Verein
Dass Bektasi vor seinem Wechsel zum BSC eineinhalb Jahren in Diensten der Steinbacher stand (Sommer 2017 bis Winter 2018), habe zwar vor der Partie für „den einen oder anderen Witz“ mit befreundeten Akteuren des TSV geführt, „ansonsten war das aber ein völlig normales Regionalliga-Spiel“, stellte Bektasi klar. Gerne will der 31-jährige Angreifer, der mit seiner Frau und der neun Monate alten Tochter in Endingen wohnt, seinem zweiten Saisontor weitere Erfolgserlebnisse folgen lassen, im Idealfall schon am kommenden Samstag bei Sonnenhof Großaspach. Die reibungslose Vorbereitung hat ihm jedenfalls einen Push gegeben: „Ich bin froh, dass es mir gut geht und ich viel Power habe“, sagt Bektasi.
Als einzige Spitze hatte es der gebürtige Waldshuter in der zweiten Halbzeit schwer, für Entlastung zu sorgen. Bahlingen agierte in einem 3-4-2-1 mit Pepic und Luca Köbele als frei flottierendes Duo auf der Achter- bis Zehnerposition. So gelangen vor der Pause viele aussichtsreiche Ballgewinne im Zentrum, denen man zuweilen noch etwas mehr Mut im Umschaltverhalten mit Vertikalpässen gewünscht hätte. Nach dem Seitenwechsel wurden die Ballbesitzphasen des BSC immer kürzer – für Bührer eine Mischung aus fehlender Frische („wir haben viel Energie im Spiel gegen den Ball gelassen“), der Pressing-Qualität des Gegners und des holprigen Rasens. So landete ein versuchter Steilpass von Lucas Torres auf den völlig freistehenden Pepic am Fuß des Steinbacher Torhüters Markus Scholz.
Der Zustand des Untergrunds sollte sich mit dem nahenden Frühling wieder bessern. Dann treiben vielleicht auch die zarten Knospen der Offensive weiter aus.
Bahlingen: Geng; Klein, Gutjahr, Trkulja; Lokaj, Häringer, Torres (90. Bauer), Alihoxha; Köbele (64. Siegert), Pepic; Bektasi (75. Fischer). Tore: 1:0 Bektasi (31.), 1:1 Gutjahr (87./Eigentor). Schiedsrichter: Eckermann (Stuttgart). Zuschauer: 500.
Bahlinger SC vs SV Oberachern
Bahlinger SC vs TSG Balingen
Bahlinger SC „Dritte“ vs FC Sexau II
Bahlinger SC vs VfR Aalen 2:2

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Er rannte. Und rannte. Und rannte. Niemand konnte Hasan Pepic folgen, ehe der Offensivgeist des Fußball-Regionalligisten Bahlinger SC plötzlich in der eigenen Hälfte stehen blieb und breitbeinig die Arme verschränkte. „Ich hätte nicht gedacht, dass der Ball so einschlägt, und wusste dann nicht, wie ich jubeln sollte“, beschrieb Pepic seinen lang gezogenen Freudenlauf, den emotionalen Höhepunkt aus Sicht der Gastgeber beim 2:2-Unentschieden gegen den VfR Aalen. Mit einem sehenswerten Schnibbeltor nach selbst ausgeführtem Eckstoß sorgte der 28-jährige Linksfuß eine Viertelstunde vor Schluss für den Ausgleich, nachdem der BSC zur Pause noch mit 0:2 zurückgelegen hatte.
Eckball auf Eckball segelte in dieser Phase vor das Tor des Aalener Schlussmanns Tim Paterock. Der Druck der Kaiserstühler wurde immer größer. „Bahlingen kam dabei zwar nicht zu vielen Torchancen“, bemerkte der für Aalen spielende Freiburger Kolja Herrmann, „aber irgendwann klingelt’s dann halt doch“. Und so schön und effetvoll wie Pepic zirkelt kein Bahlinger den Ball ins lange Eck. „20 Mal habe ich das Ding ohne Erfolg hoch reingeschlagen“, rekapitulierte der Torschütze seine Eckballorgie. Dann wagte er eine kurze Variante auf den herausgelaufenen Marco Bauer, „und der Marco legt mir den Ball so super rein, dass ich volle Kanne Risiko auf den zweiten Pfosten gehen konnte“, beschrieb Pepic sein drittes Saisontor. Mal wieder wurde der BSC für seine Moral belohnt. „Wir geben halt nie auf“, sagte Pepic, „und wir sind fit“ – nicht nur bei Torjubelsprints.
Ein Systemwechsel bringt den BSC wieder ins Spiel
Dass sich der Wind nach dem Seitenwechsel auch bei den Spielanteilen drehte, hatte für den Bahlinger Trainer Axel Siefert eine emotionale und eine taktische Komponente. „Emotional hat meine Mannschaft ihr Herz nach der Pause in die Hand genommen“, stellte Siefert fest. Nach dem Anschlusstreffer durch einen Kopfball von Yannick Häringer (63.) sei sie „überragend drin im Spiel“ gewesen.
Taktisch gesehen bedurfte es einer Änderung durch Siefert und Trainerkollege Dennis Bührer kurz vor der Halbzeit, um die Überlegenheit des VfR einzudämmen. Weil die Gäste von der Ostalb in ihrem 4-1-4-1-System die Außenpositionen stets doppelten, konnte sich das Flügelspiel der Bahlinger aus ihrem 3-4-1-2 nicht entfalten. „Wir waren in der gegnerischen Hälfte immer in Unterzahl“, erkannte Siefert, der in der 38. Minute eine Behandlung von Ergi Alihoxha nutzte, um Kapitän Tobias Klein den Wechsel auf ein 4-4-2 zu erklären. Für den Aalener Trainer Uwe Wolf war die Verletzung freilich vorgetäuscht – und doch professionelles Verhalten. „Bei mir kriegt der Torwart die Mütze, dann weiß er, dass er sich hinzulegen hat“, ergänzte Wolf unter dem Gelächter der Zuhörer seine Ausführungen in der Pressekonferenz. Die hatte der Aalener Coach, in seiner aktiven Zeit Profi beim 1. FC Nürnberg und 1860 München, wegen der Pandemie gar nicht mehr auf dem Schirm. „Doch dann bin ich unter der Dusche rausgewunken wurden“, sagte Wolf.
Wie eine kalte Dusche wirkte der frühe Rückstand auf das Spiel des BSC: Eine hohe Aalener Flanke verteidigte die Abwehr der Rot-Weißen schlecht – Steffen Kienle nutzte die erste Schussgelegenheit im Strafraum zur Gästeführung (11.). Und als die Einheimischen einen Freistoß von Alessandro Abruscia wieder nur unzureichend klären konnten, rammte Holger Bux mit dem zweiten Aalener Torschuss den Ball zum 2:0 ins kurz Eck (26.). „Zwei Gegentore durch zwei individuelle Fehler“, folgerte Trainer Siefert, dessen Offensive bis auf eine Chance für Shqipon Bektasi (33.) lange Zeit stumpf blieb.
In der Nachspielzeit vergibt Aalen die Chance zum Siegtreffer
Womöglich hätte der Bahlinger Systemwechsel seine Wirkung nicht mehr entfalten können, wäre dem ehemaligen Zweitligisten ein dritter Treffer gelungen. Doch die Aalener ließen zweimal durch Sturmspitze Kienle (53., 64.) und einmal durch den flinken Sean-Andreas Seitz (60.) gute Gelegenheiten liegen. „Da hätten wir den Deckel draufmachen müssen“, ärgerte sich Uwe Wolf. „So hat Pepic seine individuelle Klasse gezeigt“ – und vorher der Taktikwechsel tatsächlich den Anschluss gebracht: Weil Nico Gutjahr aus der Dreierkette ins Mittelfeld vorgezogen wurde, konnte er mit seiner Flanke Torschütze Häringer bedienen.
Sicher gehört auch zur Wahrheit, dass die Aalener physisch gesehen in der letzten halben Stunde auf dem Zahnfleisch gingen. „Wir haben schwierige Wochen mit zahlreichen Corona-Fällen hinter uns“, erklärte Außenverteidiger Herrmann. Er selbst ist, frisch genesen, erst seit vergangenem Dienstag wieder im Training. Und doch hatte Aalen in der Nachspielzeit den Siegtreffer auf dem Fuß: Der Schuss des eingewechselten Manuel Botic sprang hauchdünn am zweiten Pfosten vorbei. So sprachen am Ende beide Seiten von einem gerechten Unentschieden – und verabschiedeten sich in die Winterpause, die für den Tabellensiebten aus Bahlingen am 12. Februar mit einem Auswärtsspiel in Gießen endet.
Bahlingen: Geng; Lokaj, Gutjahr (83. Trikulja), Klein, Wehrle (90. Schmid), Torres (46. Bauer), Häringer, Alihoxha (90. Köbele); Pepic; Fischer (83. Falahen), Bektasi. Tore: 0:1 Kienle (11.), 0:2 Bux (26.), 1:2 Häringer (63.), 2:2 Pepic (75.). Schiedsrichter: Ulbrich (Büdingen). Zuschauer: 520.
Bahlinger SC vs FK 03 Pirmasens (4:0)

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Besser als dieses Naturschauspiel könnte man die aktuelle Situation beim Bahlinger SC nicht beschreiben. Irgendwo zwischen Harmonie, innerem Frieden und Versöhnlichkeit pendelte am Samstag die Gemütsverfassung bei den Gastgebern nach dem 4:0(2:0)-Heimerfolg zum Rückrundenstart der Fußball-Regionalliga gegen den FK Pirmasens.
Erstmals vier Tore in einem Saisonspiel, die Ladehemmung beseitigt, im siebten Anlauf erstmals ein Dreier gegen Pirmasens und dabei über 90 Minuten das Spiel diktiert – nach dem zweiten Sieg in Folge waren die Hemmnisse der vergangenen Wochen ganz weit weg. Flügelspieler Rico Wehrle spürte „bei allen große Erleichterung“, nachdem man beim 1:0 eine Woche zuvor gegen Schott Mainz hinten raus noch arg unter Druck geraten war. „Dass wir auf der Bank in der letzten Viertelstunde so entspannt sitzen konnten, gab es auch noch nicht“, stellte Wehrle fest, der bis zu seiner Auswechslung die rechte Seite ordentlich belebt hatte.
Woran es dem BSC wochenlang gemangelt hatte, klappte diesmal hervorragend: „Wir haben uns mit Seitenverlagerungen viele Möglichkeiten erarbeitet“, sagte Wehrle. Zudem platzte gleich bei drei Spielern der vielzitierte Knoten mit ihrem ersten Saisontor: Ylber Lokaj nickte eine Flanke von Lucas Torres zur frühen 1:0-Führung ein, Shqipon Bektasi verarbeitete einen Lokaj-Pass formvollendet per Heber über den FKP-Keeper Jan Schulz zum 2:0, und Tim Probst besiegelte mit einem schönen Solo auf Pass von Torres den 4:0-Erfolg. Santiago Fischer hatte durch eine einstudierte Variante bei einem Freistoß von Hasan Pepic mit dem 3:0 nach nicht einmal 60 Spielminuten frühzeitig die Verhältnisse geklärt. „Es war schön zu sehen, wie wir unsere Trainingsinhalte umgesetzt haben“, stellte Trainer Axel Siefert fest.
Pepic’ Kollegen müssen mehr Verantwortung übernehmen
Apropos Pepic: Der Denker und Lenker im Bahlinger Mittelfeld genießt offensiv alle Freiheiten und ist mit seiner Spielmacherqualität für die Rot-Weißen unersetzlich. Doch die Ballgier des Linksfußes ist Fluch und Segen zugleich: Zum einen wirkt das Angriffsspiel des BSC dadurch für die Gegner leicht ausrechenbar, weil praktisch jeder Angriff über Pepic läuft und dieser, oft zu Flanken aus dem Halbfeld gezwungen, seinem inneren Drang als Torvorbereiter nachgibt. Zum anderen reichen seine Mitspieler die Verantwortung bereitwillig an ihn weiter und unterlassen es, für eigene Akzente zu sorgen. Auch hier war das Pirmasens-Spiel ein Fortschritt. Die Mannschaft emanzipiert sich zusehends von einer eindimensionalen Spielart. Drei der vier Treffer wurden nicht unmittelbar von Pepic eingeleitet.
Freilich muss man Torres und Co. auch mal einen Fehlpass zugestehen, wenn sie mit vertikalem Spiel ins Risiko gehen. Wer hier zu lamentieren beginnt wie das diskussionsfreudige Stammpublikum auf der Gegengeraden, darf sich nicht wundern, wenn die Mannschaft ängstlich wieder in ihr Sicherheitsgeschiebe verfällt wie in der Phase zwischen dem 2:0 und dem Pausenpfiff. Dennoch tat Siefert gut daran, sich bei jedem Zuschauer zu bedanken, der trotz 2G-plus-Regel mit Corona-Test ins Stadion kam. Die Zahl von 220 bedeutet freilich einen Minusrekord in der Bahlinger Regionalliga-Geschichte für ein Spiel mit Zuschauer-Erlaubnis.
Zur Wahrheit dieses Spiels gehört auch, dass die Gäste wegen zahlreicher Ausfälle personell aus dem allerletzten Loch pfiffen. Zwei Spieler erwischte es zudem erst beim Warmmachen, ein weiterer mit Übelkeit nach Wiederanpfiff.
Bahlingen: Geng; Lokaj, Gutjahr (66. Köbele), Klein, Wehrle (74. Faller), Häringer (77. Siegert), Torres, Alihoxha; Pepic (66. Falahen); Bektasi, Fischer (74. Probst). Tore: 1:0 Lokaj (6.), 2:0 Bektasi (19.), 3:0 Fischer (56.), 4:0 Probst (79.). Schiedsrichter: Safi (Erlensee). Zuschauer: 220.
Bahlinger SC „Dritte“ vs SC Reute II
Bahlinger SC „Dritte“ vs SG Rheinhausen II
Bahlinger SC U23 vs FC Wittlingen
Bahlinger SC vs TSV Schott Mainz (1:0)

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Der Minimalismus ist ein Lebensprinzip, das sich durch die Hinwendung zu einem natürlichen und einfachen Alltag sowie die Abkehr von Konsum und Reichtum auszeichnet. Auf den Fußball übertragen heißt das: Hole mit möglichst wenigen Treffern so viele Punkte wie möglich. Der Regionalligist Bahlinger SC darf diesbezüglich als herausragender Vertreter des fußballerischen Minimalismus gelten. Mit gerade 14 Saisontoren haben die Bahlinger in den 18 Spielen der Hinrunde 26 Punkte eingesackt. Die zurückliegenden fünf Siege resultierten ausnahmslos aus einem 1:0 – wie am Samstag gegen den TSV Schott Mainz.
Keine Mannschaft in der Regionalliga schießt weniger Treffer als der BSC – und doch hocken die Kaiserstühler unter den insgesamt 19 Südwest-Vertretern mit der ausgeglichenen Bilanz von acht Siegen, zwei Unentschieden und acht Niederlagen auf einem vergleichsweise kommoden Tabellenplatz. „Wir sind Siebter – nicht 14. oder 15.“, betonte der Bahlinger Trainer Dennis Bührer im Nachgang des neuerlichen Eins-zu-null-Ereignisses gegen den Tabellenletzten aus Mainz.
Um ein Haar hätten die Bahlinger sogar das erste Mal seit 13 Spielen zwei Treffer in einem Spiel erzielt. Doch Santiago Fischer, der mit einem Drehschuss in Gerd-Müller-Manier nach 52 Minuten für das 1:0 gesorgt hatte, vergab sieben Minuten später die große Chance, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. So glitt die Partie für die Gastgeber vor 440 Zuschauern in den Schlussminuten in eine nervenaufreibende Zitterei ab. BSC-Torhüter Marvin Geng bewahrte sein Team mit zwei starken Reflexen gegen Dominik Ahlbach (80.) und Christian Hahn (81.) vor dem Ausgleich. „Zwei haben heute den Unterschied ausgemacht“, sagte Bührer – und meinte damit Fischer und Geng. „Marvin hat uns die drei Punkte festgehalten“, fand auch Abwehrspieler Nico Gutjahr.
Der 28-jährige Rotschopf hatte fünf Spiele wegen einer entzündeten Sehne im Sprunggelenk gefehlt und organisierte nun wieder 80 Minuten lang zentral die Dreier-Abwehrkette. „Wir waren in einer kleinen Krise, deshalb sind die drei Punkte für uns Gold wert“, sagte Gutjahr. Auch wenn wieder nur ein Treffer zustande kam, sei das Spiel, bezogen auf die Offensive, ein Schritt nach vorn gewesen. „Wir hatten gute Ansätze und wieder einige Torchancen“, so Gutjahr. Daran habe es zuletzt gemangelt.
In der Tat waren Sqipon Bektasi (20.), Ylber Lokaj (30.), Hasan Pepic (34.), Rico Wehrle (37.) und Ivan Novakovic (52.)bereits vor der Führung einem Treffer nahe. Andererseits musste Gutjahr gegen spielstarke und gut organisierte Mainzer einmal auf der Torlinie retten (37.). Auch Birkan Celik (7.) und Gianni Auletta (69.) hätten für „das kleinste Licht in der Regionalliga“ (Trainer Sascha Meeth) treffen können. „Die kleinen Dinge hat Bahlingen besser gemacht“, stellte Meeth fest. Er ziehe aber den Hut vor seiner Mannschaft, der eine zweistellige Zahl an Spielern verletzungsbedingt fehlte. Für die Bahlinger folgt am kommenden Samstag zum Rückrundenstart bereits das nächste Heimspiel: Der FK Pirmasens kommt.
Bahlinger SC U23 vs FV Herbolzheim
Bahlinger SC vs FC Astoria Walldorf (0:4)

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Die Warnstufe gilt in Baden-Württemberg aufgrund der sich verschärfenden Corona-Lage seit vergangener Woche. Es fällt nicht schwer, diesen Begriff auch auf die aktuelle sportliche Situation beim Bahlinger SC zu übertragen. Der Fußball-Regionalligist kassierte am Samstag gegen den FC Astoria Walldorf mit 0:4 (0:1) seine höchste Saisonniederlage. Mehr noch als die vier Gegentore verstörten diverse Bahlinger Disziplinlosigkeiten, die zu insgesamt drei Roten Karten für den BSC führten. Dazu bleibt die Abschluss-Schwäche eine große Baustelle für den Tabellensiebten, dessen Verantwortliche sich nach der dritten Heimpleite äußerst selbstkritisch zeigten.
Dennis Bührer sieht eigenes Fehlverhalten
Er werde wohl keine gute Nacht haben, kündigte Dennis Bührer nach Spielende an. Er sei enttäuscht von sich selbst und nehme sich als Trainer des Bahlinger SC in die Verantwortung. „Durch mein Fehlverhalten habe ich heute keinen Vorbildcharakter gezeigt“, gestand der 38-jährige Bührer, der von Schiedsrichter Felix Berger aus dem nordhessischen Wehretal im Zuge des Platzverweises für Mittelfeldspieler Luca Köbele ebenfalls mit Rot aus dem Innenraum des Kaiserstuhlstadions verwiesen worden war (63.). Der Grund: Bührer war nach Köbeles Schubser gegen den Walldorfer Maximilian Waack auf den Platz gestürmt und hatte sich aktiv an der Rudelbildung beteiligt. „Das war sehr unnötig von unserem Spieler und von mir als Trainer“, räumte Bührer ein.
Diese 63. Minute zog dem Bahlinger Spiel den Stecker. Kopflos fingen sich dezimierte Gastgeber, die kurz vor der Pause durch ein Kopfballtor von Roman Hauk nach einer Ecke das 0:1 kassiert hatten, innerhalb von zwei Minuten zwei weitere Treffer: Erst verweigerte Lucas Torres im Laufduell mit dem Torschützen Patrice Kabuya ein klärendes Tackling (65.), dann konnte Jonas Weik von der Strafraumgrenze fast unbehelligt zum 3:0 für die Astorstädter vollenden (66.). „Die erste Rote Karte hat uns aus dem Spiel gebracht“, stellte BSC-Kapitän Tobias Klein fest, „das darf uns in dieser Weise nicht passieren“.
Das Angriffsproblem bleibt bestehen
Bis zur Unbeherrschtheit von Köbele, der zuvor von Waack gefoult worden war, begegneten sich in einem schwachen Regionalligaspiel zwei Teams auf Augenhöhe – mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass der bisherige Drittletzte aus Walldorf eben einmal zugeschlagen hatte. Bahlingen hingegen offenbarte erneut sein Angriffsproblem: Weder Tim Probst, dessen Flachschuss bereits in der ersten Minute eine Walldorfer Abwehrkraft von der Torlinie schlug, noch Amir Falahen, der im Nachsetzen FCA-Keeper Mario Schragl nicht überwinden konnte (51.), hatten gute Chancen nutzen können. Andererseits war Walldorf bei einer Doppelchance in 57. Minute für Becker und Hauk (Lattenkopfball) dem 2:0 schon vor den Bahlinger Hinausstellungen nahe.
Das Fehlen der fünf Leistungsträger Hasan Pepic, Nico Gutjahr, Rico Wehrle, Ergi Alihoxha und Walter Adam – wobei einer mit einem positiven Corona-Test kurzfristig ausfiel – versuchten die Kaiserstühler mit einer neuen 4-2-3-1-Formation zu begegnen. Köbele gab auf der Zehnerposition den Pepic-Ersatz, Probst (links) und Ivan Novakovic (rechts) sollten mit ihrer Schnelligkeit das Flügelspiel beleben. Vieles blieb jedoch Stückwerk. Entschlossen zu Torchancen sei man zu selten gekommen, räumte Kapitän Klein ein: „Das war über 90 Minuten definitiv zu wenig.“
Auch den Vergleich vom Elfmeterpunkt verloren
Das Grundproblem dieser Saison konnte der zweitschlechteste Angriff der Liga (13 Tore in 16 Spielen) auch im drittletzten Spiel der Hinrunde nicht lösen. In der Nachspielzeit verlor der BSC auch den Vergleich zweier gefoulter Schützen vom Elfmeterpunkt: Während der eingewechselte Shqipon Bektasi bei seinem Versuch an Schragl scheiterte, ließ kurze Zeit später auf der anderen Seite Niklas Antlitz den Bahlinger Schlussmann Marvin Geng zum 0:4-Endstand ins Leere springen. Weil Geng im Anschluss ein verbaler Fehltritt gegen den Schiedsrichter herausrutschte, endete die Partie mit der dritten Roten Karte für die Gastgeber.
Vielleicht sei es „genau der richtige Zeitpunkt, um auf den Boden der Tatsachen zu kommen“, mutmaßte Bührer, der auch noch den Begriff Demut fallen ließ. „Die hat uns heute gefehlt.“ Auch tabellarisch muss der Blick nach unten gehen. Nur noch fünf Punkte sind es bis zum ersten möglichen Abstiegsplatz auf Rang 14. Angesichts der Verletzungen, Rotsperren und eines Corona-Falls dürfte es am kommenden Samstag beim Tabellenzweiten FSV Mainz 05 II in erster Linie um Schadensbegrenzung gehen. Nicht auszuschließen, dass bald auch beim BSC statt der Warnstufe die Alarmstufe droht.
Bahlingen: Geng; Lokaj (65. Schmid), Klein, Trkulja, Siegert; Häringer, Torres (65. Fischer); Novakovic, Köbele, Probst (75. Bauer); Falahen (79. Bektasi). Tore: 0:1 Hauk (45.+1), 0:2 Kabuya (65.), 0:3 Weik (66.), 0:4 Antlitz (90.+3/FE). Schiedsrichter: Berger (Wehretal). Zuschauer: 590. Rote Karten: Köbele (Tätlichkeit, 63.), Geng (Schiedsrichterbeleidigung, 90.+3/beide BSC). Bes.: Schragl (FCA) hält Foulelfmeter von Bektasi (90.+1).
Bahlinger SC vs TSG Hoffenheim II

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Die Talfahrt ist gebremst. Nach fünf Niederlagen in der Regionalliga, noch dazu ohne eigenen Treffer, sorgte der 1:0 (1:0)-Erfolg am frühen Dienstagabend gegen die TSG Hoffenheim II für große Erleichterung beim Bahlinger SC. Jonas Siegert, erstmals in dieser Spielzeit im Mittelfeldzentrum aufgeboten, beendete die Bahlinger Torflaute nach spielübergreifend 530 Minuten etwas glücklich mit einem Schuss aus 22 Metern, der dem Hoffenheimer Torhüter Luca Philipp durch die Hände rutschte (20.). Es war Siegerts erster Treffer in der Regionalliga.
Siegert und Häringer verriegeln das Zentrum
Am 1. November beginnt der Verwaltungsfachangestellte Jonas Siegert einen neuen Job bei einem Druck- und Etikettenunternehmen in Endingen. Dass sich das 22-jährige BSC-Eigengewächs schnell in neuer Umgebung zurechtfinden kann, bewies Siegert auch auf dem Fußballplatz. Im Mittelfeld stoppte der laufstarke Spieler auf der Doppelsechs zusammen mit Leitwolf Yannick Häringer viele Angriffe der Kraichgauer. „Wir haben sie nicht durchs Zentrum kombinieren lassen und aus einer guten Organisation heraus gespielt“, lobte der Bahlinger Trainer Axel Siefert den Verschiebebahnhof seiner Akteure auf dem Feld. „Wichtig war, kompakt zu stehen und jeden Zweikampf gewinnen zu wollen“, merkte Siegert an. Und dann packte er in vier Sätzen gleich dreimal das Wort „gefightet“. Zurecht.
Siefert gestand hinterher, dass ihm etwas mulmig zumute war, als er zur zweiten Halbzeit auf seinen roten Trainersitz zurückkehrte. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Kaiserstühler bereits dreimal verletzungsbedingt wechseln. Und zum dritten Mal betraf es die Vierer-Abwehrkette, die nach den Ausfällen von Nico Gutjahr (Prellung am Sprunggelenk) und Ylber Lokaj (Gelbsperre) schon vor dem Anpfiff neu zusammengesetzt worden war. Frühzeitig fielen dann die Außenverteidiger Ergi Alihoxha und Rico Wehrle (beide mit dickem Sprunggelenk) und der gerade erst wiedergenesene Innenverteidiger Walter Adam (mit Nasenbeinbruch im Rettungswagen abtransportiert) aus.
Mentalität und Arbeit statt Spielkultur und Schönheit
Der BSC-Coach übertrug Kapitän Tobias Klein die Verantwortung für die Organisation der Abwehr, „und wie die Jungs dann die Ausfälle als Mannschaft kompensiert haben, war sensationell“, sagte Siefert, der diesmal ohne seinen Trainerkollegen Dennis Bührer (als Klassenlehrer auf Berlin-Fahrt) auskommen musste.
Hoffenheim kam in der zweiten Halbzeit lediglich einmal gefährlich vors Tor: Andreas Ludwig scheiterte mit einem Schuss aus 14 Metern am Bein von Mihailo Trkulja (69.). Der 19-jährige Zugang absolvierte als Adam-Ersatz einen Kaltstart – und blieb im Innenblock bei seinem ersten Regionalliga-Einsatz fehlerfrei. „Wir hatten keine guten Lösungen, um hinter die letzte Kette zu kommen“, räumte Jens Rasiejewski, Leiter der TSG-Akademie und 2017/18 mal ein halbes Jahr Cheftrainer beim damaligen Zweitligisten VfL Bochum, ein. „Bahlingen war in den 50:50-Duellen etwas griffiger als wir.“
Sein Gegenüber Axel Siefert wusste, dass seine Mannschaft keinen Schönheitspreis gewonnen hatte. Dafür fehlte bei vielen aussichtsreichen Kontergelegenheiten der letzte, zielgenaue Pass. Und dann hatte der BSC großes Glück, dass der Hoffenheimer Joshua Brenet den Ball am leeren Tor vorbei legte, als er Marvin Geng bereits umspielt hatte (12.). „Das Fußballspiel war zweitrangig, heute war Mentalität gefragt“, betonte Siefert. Und ja, man habe diese Durststrecke jetzt überstanden und sich auch nichts einreden lassen. „Die Basis hat gestimmt.“ Es war ein Sieg gegen alle Widrigkeiten.
Bahlingen: Geng; Wehrle (46. Schmid), Klein, Adam (32. Trkulja), Alihoxha (16. Faller); Häringer, Siegert; Pepic; Novakovic (65. Köbele), Fischer, Bektasi (65. Falahen). Tor: 1:0 Siegert (20.). Schiedsrichter: Reimund (Zwingenberg). Zuschauer: 552.
Bahlinger SC U23 vs Freiburger FC II
Bahlinger SC „Dritte“ vs FV Nimburg II
Bahlinger SC vs SSV Ulm 1846 (0:2)

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Dass der Bahlinger SC auch Spitzenteams der Fußball-Regionalliga einen ungemütlichen Aufenthalt im Kaiserstuhlstadion bereiten kann, erfuhren bereits der FSV Frankfurt (0:0) und der SC Freiburg II (3:2 für den BSC). Es gibt aber Tage, da greift auch bei den Bahlingern nicht ein Rädchen minutiös ins andere. Wenn dann noch der Gegner mit spielerischer Klasse seine gehobene Tabellenlage nachweist, dann reicht es eben nicht für Kaiserstühler. So sorgte der SSV Ulm am Samstag mit 1:0 (1:0) für die dritte Heimniederlage der Kaiserstühler in dieser Spielzeit.
Dennis Bührer suchte nach dem 27. Saisonspiel der Rot-Weißen nicht nach Ausflüchten: „Wir haben verdient verloren und nehmen die Niederlage an“, gestand der Bahlinger Trainer nach einem insgesamt eher mittelprächtigen Auftritt des Tabellenneunten. Die Ulmer, die mit diesem Sieg auf den dritten Tabellenplatz kletterten, hätten enorme Qualität, „und wir konnten nicht an unsere Topform anknüpfen“, räumte Bührer ein.
Bührer und Siefert sehen frühzeitig Probleme
Stellungsfehler, Fehlpässe und ein zaghafter Spielaufbau – schon in der Anfangsphase fehlte den Gastgebern jener zupackende Elan, mit dem vor zwei Wochen der Tabellenführer aus Freiburg im Derby unter Druck gesetzt wurde. Bührer und sein Bahlinger Trainerkollege Axel Siefert suchten vom Spielfeldrand frühzeitig auf ihre Spieler einzuwirken („Ihr seid zu passiv, Männer“), sie erreichten sie vor der Pause nicht wirklich. „Wir waren in der ersten Halbzeit nicht so griffig und eklig für den Gegner wie sonst“, stellte Mittelfeldspieler Yannick Häringer fest.
Ein starkes Ulmer Gegenpressing raubte den Bahlingern oft frühzeitig den Ball. Und dann kombinierten sich die flinken Schwaben vor allem über ihre linke Seite mit den passsicheren Jannik Rochelt, Robin Heußer und Burak Coban immer wieder aussichtsreich in Tornähe. „Wie gefährlich die Ulmer im Umschaltspiel sind, haben sie heute gezeigt“, sagte Häringer, der als Sechser im Zentrum vor allem durch den langen Abräumer Vinko Sapina großen Gegendruck spürte. Die Bahlinger Flügelspieler Maximilian Faller und Jonas Siegert hatte defensiv alle Hände voll zu tun und rückten im Mittelfeld nur zögerlich vor. Die Dreier-Abwehrkette des BSC mit Ylber Lokaj, Tobias Klein und Walter Adam verteidigte zwar fast alles gewissenhaft weg, sah sich im Spielaufbau mangels Anspielstationen aber oft zu langen Bällen gezwungen, die vorne jedoch zu selten festgemacht werden konnten.
Tobias Klein hätte für den BSC antworten können
Die erste Halbzeit ging folgerichtig klar an die Spatzen, die sich zwar wenig echte Tormöglichkeiten erarbeiteten, einmal aber eiskalt zuschlugen: Als die BSC-Defensive eine SSV-Kombination nur unzureichend klären konnte, knallte Heußer den Abpraller mit einem fulminanten Flachschuss aus 17 Metern ins kurze Eck (28.). Sieben Minuten später hätte Tobias Klein für die Kaiserstühler antworten können, doch der BSC-Kapitän zielte freistehend im Fünfmeterraum nach einem Eckball aus spitzem Winkel zu hoch.
Mit der Hereinnahme von Rico Wehrle gewannen die Einheimischen nach dem Seitenwechsel etwas mehr Ballsicherheit und Tiefgang über die rechte Seite. Echte Torchancen sprangen dabei aber nicht heraus. Der frühere Bundesligist konnte das Spiel immer wieder beruhigen und mit fortlaufender Dauer über den wieselflinken Angreifer Tobias Rühle effektvolle Konter inszenieren. Nachdem BSC-Schlussmann Marvin Geng einen Fernschuss von Albano Gashi mit einer sehenswerten Parade vor dem Einschlag in den Torwinkel bewahrt hatte (85.), hätte der eingewechselte Daniele Gabriele in der Nachspielzeit die Partie entscheiden können. Doch der für Ulm stürmende Ex-Freiburger setzte den Ball vor dem leeren BSC-Tor aus kurzer Distanz an die Latte.
Elfmeter? Aufregung in der Nachspielzeit
Aufregung gab’s auf der anderen Seite bei einem rustikalen Einsatz von Torhüter Niclas Heimann, der Angreifer Santiago Fischer beim Herauslaufen am Kopf traf (90.+1). „Da hätte man durchaus Elfmeter pfeifen können“, urteilte Bührer, der immerhin positiv vermerkte, „dass die Mannschaft mit guter Moral am Ende alles in die Waagschale geworfen hat“.
Yannick Häringer richtete den Fokus bereits kurz nach dem Abpfiff auf die kommenden Aufgaben in Gießen und dann im Nachholspiel in Alzenau. „Das sind für uns sehr wichtige Spiele. Wir wissen schließlich, woher wir kommen.“
Bahlingen: Geng; Lokaj, Klein, Adam (63. Bauer); Faller (46. Wehrle), Häringer, Torres, Siegert; Pepic (71. Köbele); Probst (71. Falahen), Fischer. Tor: 0:1 Heußer (28.). Schiedsrichter: Dennemärker (Schwarzenholz).
Bahlinger SC U23 vs FSV Rot-Weiß Stegen
Bahlinger SC „Dritte“ vs Spfr. Winden II
Bahlinger SC vs SV 07 Elversberg (0:1)

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Aus zehn Spielen in der Fußball-Regionalliga Südwest hat der Bahlinger SC im bisherigen Saisonverlauf 19 Punkte geholt. Das ist für die Kaiserstühler eine vortreffliche Bilanz und schürt im Kreise der Mannschaft Erwartungen. Wohl deshalb sprach BSC-Trainer Axel Siefert nach der knappen und unverdienten 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen den SV 07 Elversberg am Samstagnachmittag von Enttäuschung und Niedergeschlagenheit.
Sportlich gesehen gibt es derzeit rund um die Ponderosa eigentlich nur Grund zur Zufriedenheit. Der Bahlinger SC ist Tabellenfünfter, gegen den Aufstiegsaspiranten aus dem Saarland lieferten Tobias Klein und Co. eine starke Leistung ab. Der ehemalige Bundesliga-Profi und aktuelle Elversberger Coach Horst Steffen war voll des Lobes ob der Leistung der Kaiserstühler, doch sein Bahlinger Kollege Axel Siefert sagte frustriert: „Wir haben innerhalb von fünf Tagen zwei Topleistungen gezeigt, aber keinen Punkt geholt.“ Dies verrät, dass der Stachel der unglücklichen 0:1-Niederlage in Homburg vom vergangenen Dienstag noch immer tief sitzt, und der BSC gegen die Elversberger jene gerne vergessen gemacht hätte.
Ansonsten aber präsentierten sich die Bahlinger gegen den aktuellen Tabellenvierten in puncto Einsatz, Lauffreude und taktischer Disziplin voll auf der Höhe. Gut zehn Minuten waren am Samstag absolviert, da klatschte der Bahlinger Coach Dennis Bührer in die Hände und rief laut über den Platz: „Ihr macht das sehr gut.“ Phasenweise funktionierte das kollektive Anlaufen des Gegners durch die Gastgeber derart hervorragend, dass die Elversberger überhaupt nicht zu einem Spielaufbau fanden. Die Bahlinger Mittelfeldspieler Lucas Torres, Yannick Häringer und Hasan Pepic sowie vor allem die Außenbahn-Akteure Rico Wehrle und Ergi Alihoxha eroberten schon in der gegnerischen Hälfte zahlreiche Bälle, in puncto Matchplan wirkte der BSC seinem hoch eingeschätzten Kontrahenten über die gesamte Spieldauer überlegen.
Was es allerdings nicht gab, war ein Torchancenfestival. Bis die Bahlinger zum ersten Mal am Führungstor schnupperten, vergingen 29 Minuten: Einen abgefälschten Wehrle-Schuss konnte der Elversberger Torhüter Frank Lehmann mit Müh und Not abwehren. Bis zur Pause strich noch ein Kopfball von Santiago Fischer gefährlich über die Querlatte der Gäste, und Wehrle fand nochmals mit einem Schuss in Lehmann seinen Meister. Nach Wiederanpfiff scheiterte Amir Falahen zwei Mal aus günstigen Positionen am Elversberger Schlussmann, während Wehrle in der 70. Minute die größte Bahlinger Torchance vergab: Hasan Pepic hatte mit einem raffinierten Außenrist-Steilpass einen schnellen Konter eingeleitet, über den eingewechselten Ivan Novakovic und Falahen gelangte der Ball zu Wehrle, dessen Schuss ein Elversberger Verteidiger von der Linie kratzte.
Kaum Schwächen in der Abwehr
Im Gegenzug fiel der entscheidende Treffer für die Saarländer. Bestimmt nicht öfter als drei Mal während des gesamten Spiels offenbarte der gut organisierte Bahlinger Abwehrblock gewisse Schwächen, eine nutzten die Elversberger zu einer Kombination, die ihr linker offensive Außen Luca Schnellbacher zum 1:0 nutzte. „Es war wie in Homburg. Eine Sekunde ist man nicht aufmerksam und wird bestraft“, beklagte Siefert. BSC-Spieler Häringer trauerte den wenigen vergebenen Chancen nach und sagte: „Schade, wir hätten gerne eine Überraschung geschafft.“ Doch auch eine Druckphase während der Schlussminuten brachte nicht den Ausgleich. „Wir haben Glück gehabt“ gestand nach dem Schlusspfiff der Elversberger Kapitän Kevin Conrad.
Bahlingen: Geng – Lokaj, Gutjahr (81. Siegert), Klein – Wehrle (81. Schmid), Häringer, Torres (81. Köbele), Pepic, Alihoxha (81. Angot) – Fischer (64. Novakovic), Falahen. Tor: 0:1 Schnellbacher (71.). Schiedsrichter: Prigan (Deizisau). Zuschauer: 720.
Bahlinger SC U23 vs FC Freiburg St. Georgen
Bahlinger SC vs FSV Frankfurt (1:0)

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Manchmal ist es hilfreich, wenn sich der eigene Reservetorhüter gerade zufällig neben dem Pfosten aufhält. Aaron Gut gehörte zu jener Gruppe Bahlinger Fußballer, die sich in der Aufwärmzone hinter der Torlinie befanden, als dem FSV Frankfurt im Regionalligaspiel am Samstag ein Foulelfmeter zugesprochen wurde. Mit einem Katzensprung parierte Schlussmann Marvin Geng in der 63. Minute den Strafstoß von Jake Hirst – der Bahlinger SC blieb zum dritten Mal in Folge ohne Gegentor und schob sich mit einem 1:0-Erfolg auf Tabellenplatz zwei vor.
„50 Prozent des gehaltenen Elfmeters gehören Aaron“, stellte BSC-Keeper Geng nach dem sechsten Sieg im achten Saisonspiel klar. Gut schaue sich die Elferschützen der Gegner stets genau an, „er hat mir den entscheidenden Tipp gegeben“, so Geng, dessen Können bereits in der ersten Halbzeit bei einer Dreier-Chance für Bahattin Karahan, Ahmed Azaouagh und Jannik Sommer gefragt war (10.).
Das 1:0 durch einen sehenswerten 18-Meter-Volleyschuss von Ivan Novakovic, kombinationssicher initiiert über Hasan Pepic, Ergi Alihoxha und Luca Köbele, entsprach aber den größeren Spielanteilen vor der Pause für die Kaiserstühler. Frankfurt, nach einigen Rückschlägen in den vergangenen Spielen erst mal um Sicherheit ringend, überließ dem BSC den Spielaufbau. Und die Gastgeber waren bei Pepics Freistoß (8.) oder Köbeles Lattenkracher (17.) weiteren Treffern nahe.
Nach dem Seitenwechsel gingen die Gäste vom Bornheimer Hang früher ins Pressing, Bahlingen konnte mit fortlaufender Spieldauer immer weniger die eigene Abwehr entlasten. Fabian Burdenski setzte einen Schuss aus 25 Metern knapp neben den Kasten von Geng (66.), ebenso spitzelte Karahan eine Hereingabe von Sommer neben den Pfosten (68.). Mitte der zweiten Halbzeit benötigten die Rot-Weißen eine Portion Glück, um nicht den Ausgleich zu kassieren. Gästetrainer Angelo Barletta grämte sich deshalb nicht über Auftritt und Einstellung seiner Elf: „Wir investieren viel, irgendwann erarbeiten wir uns das Matchglück zurück.“
Es sind die Bahlinger, die derzeit die Fifty-Fifty-Spiele für sich entschieden. „Wir nehmen eine wahnsinnige Euphorie aus den letzten Spielen mit, das gibt Selbstvertrauen“, sagte Geng. BSC-Trainer Dennis Bührer findet es „einfach nur herausragend, was die Mannschaft mit ihrer Widerstandskraft mental abliefert“. Bereits am Dienstag ist sie im nächsten Ligaspiel beim FC Homburg gefordert.
Bahlingen: Geng; Lokaj, Gutjahr, Klein (65. Angot); Wehrle, Köbele (73. Torres), Häringer, Alihoxha (83. Schmid); Pepic; Novakovic (83. Siegert), Falahen (73. Fischer). Tor: 1:0 Novakovic (31.). SR: Kief (Mannheim). ZR: 650. Bes.: Geng hält Elfmeter von Hirst (63./nach Foul Novakovic an Sommer).
Bahlinger SC vs SG Sonnenhof Großaspach (1:0)

Der Fußball-Regionalligist vom Kaiserstuhl gewinnt gegen den ehemaligen Drittligisten auch sein drittes Heimspiel. Amir Falahen erzielt den 1:0-Siegtreffer am Mittwoch-Spieltag.
Es ist schon bemerkenswert, wie es der Bahlinger SC schafft, den Kombinationsfluss offensivstarker Gegnern in der Fußball-Regionalliga einzudämmen. Auch gegen SG Sonnenhof Großaspach erwarben sich die Kaiserstühler am Mittwochabend das Prädikat hartnäckiger Spielverderber, wobei Taktik und Spielart des BSC keinesfalls destruktiv sind. Es ist nur so, dass die Württemberger mit der Empfehlung des zweitbesten Angriffs nach sechs Saisonpartien angereist waren. „Und dann haben wir ihnen den Raum genommen, damit sie ihr Feuerwerk der tiefen Wege gegen uns nicht zünden konnten“, stellte BSC-Trainer Axel Siefert erfreut fest. Die Rot-Weißen hatten den längeren Atem und gewannen auch ihr drittes Saisonheimspiel. Amir Falahen erzielte das goldene Tor zum 1:0-Erfolg in der 72. Minute.
Nach der Pause einen Gang hoch geschaltet
Auffällig beim BSC: Er kann in der zweiten Halbzeit sowohl körperlich als auch personell noch mal nachlegen. Bei allen vier Saisonsiegen fielen die entscheidenden Treffer erst in den letzten 20 Minuten. Das hat sich mittlerweile in den Köpfen der Spieler als positive Verstärkung verankert: „Wir wissen, dass wir in der zweiten Halbzeit noch mal eine Schippe drauflegen können“, sagte Torschütze Falahen. Der Angreifer köpfte am zweiten Pfosten eine präzise Hereingabe von Fabian Schmid ein, nachdem der erneut starke Hasan Pepic dem Flankengeber mit einer Hackenablage den nötigen Platz auf der rechten Seite verschafft hatte.
Der Treffer hatte sich in dieser Phase angebahnt. Nach dem Seitenwechsel wirkten die Gastgeber zielstrebiger und drängten stärker auf den Führungstreffer als der frühere Drittligist, der seine spielerische Linie nach rund 30 Minuten einbüßte. „Flach ist eben nicht ihr Spiel“, sagte Trainer Siefert mit Blick auf die Angriffsbemühungen der Aspacher und das kontrollierte Anlaufverhalten der Bahlinger, dessen starke Dreierkette mit Ylber Lokaj, Nico Gutjahr und Tobias Klein lange Bälle kaum zuließ. Zudem presste der BSC erst in der zweiten Linie und wirkte im Mittelfeld zweikampfstärker. Zwar drängte die SG in den letzten Minuten noch mal auf den Ausgleich, wirkte dabei aber etwas ungestüm und überhastet.
Defensive Stabilität als Basis des Erfolgs
Bei den zurückliegenden Erfolgen in diesem Spieljahr sei der BSC vielleicht nicht immer die bessere Mannschaft gewesen, räumte Falahen ein, „aber diesmal war das echt eine reife Leistung von uns“. Der 28-jährigen Offensivkraft gelang gerade in der ersten Halbzeit nicht alles, doch weil er sich nun auf seine physische Stabilität verlassen kann, ließ Falahen bis zum Schluss nicht nach, hatte nach Pass von Ergi Alihoxha seinen zweiten Saisontreffer auf dem Fuß (76.). „Ich bin das erste Mal seit vier Jahren in der Vorbereitung verletzungsfrei geblieben“, sagte Falahen. „Ich spüre, dass ich der Mannschaft damit etwas geben kann.“
Erneut war defensive Stabilität die Basis des Bahlinger Erfolgs. „Wir waren von der ersten Minute an präsent“, sagte Axel Siefert. „Jetzt müssen wir noch lernen, beim Umschaltspiel den letzten Ball besser rauszuspielen.“ Das mag vielleicht ein wenig Meckern auf hohem Niveau sein. Vier Dreier nach den ersten sechs Spielen hätten auch die Berufsoptimisten auf der Ponderosa der Mannschaft zum Einstieg kaum zugetraut, erst recht nicht nach dem neuerlichen Knockout im Pokal. Am Samstag geht’s nun zum VfB Stuttgart II.
Bahlingen: Geng; Lokaj, Gutjahr, Klein; Schmid (73. Wehrle), Köbele (63. Angot), Häringer (73. Torres), Faller (63. Alihoxha); Pepic; Fischer (82. Novakovic), Falahen. Tor: 1:0 Falahen (72.). Schiedsrichter: Knoll (Kleinottweiler). Zuschauer: 610.
Bahlinger SC U23 vs SG Nordweil/Wagenstadt
Bahlinger SC „Dritte“ vs SV Jechtingen II
Bahlinger SC „Dritte“ vs SV Jechtingen II
Bahlinger SC vs FC Gießen (2:0)

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Nach 2:0-Heimerfolg gegen FC Gießen in der Regionalliga weiter ungeschlagen +++ Kuriose Tore von Alihoxha und Pepic
Der Bahlinger SC baut seinen guten Saisonstart in der Regionalliga Südwest weiter aus. Gegen den FC Gießen gelang der Mannschaft des Trainergespanns Dennis Bührer und Axel Siefert ein 2:0 (0:0)-Heimerfolg. Wobei beide Treffer für die Kaiserstühler auf kuriose Art zustande kamen.
In der ersten Halbzeit hatten die stark ersatzgeschwächt angetretenen Mitelhessen etwas mehr vom Spiel, der BSC hätte sich vor 630 Zuschauern im Kaiserstuhlstadion über einen Pausenrückstand nicht beschweren können. Doch erst scheiterte der Gießener Nejmeddin Daghfous freistehend an BSC-Keeper Marvin Geng (14.), dann köpfte Tobias Reithmeir den Ball an die Bahlinger Querlatte (23.).
Nach dem Seitenwechsel wirkten die Gastgeber in ihren Aktionen zielstrebiger und kamen durch Ivan Novakovic (48., 52.) und Ylber Lokaj (70.) ebenfalls zu guten Möglichkeiten. Der Führungstreffer für die Rot-Weißen fiel aber auf seine Art etwas glücklich: Ergi Alihoxha versetzte kurz vor der Torauslinie seinen Gegenspieler Dennis Owusu, zog mit dem Ball in den Strafraum, sein Pass (oder war es ein Schuss?) wurde dann von FC-Keeper Frederic Löhe und dem hineingrätscheenden Leonidas Tiliudis ins Gießener Tor abgefälscht (75.).
Gießen stemmte sich in den Schlussminuten gegen die vierte 0:1-Niederlage in Folge – der zweite Treffer der Partie fiel aber erneut für die Bahlinger: Weil Löhe in der Nachspielzeit bei einem Standard mit nach vorne geeilt war, wagte Hasan Pepic nach einer Bahlinger Balleroberung zehn Meter in der eigenen Hälfe einen Direktschuss ins verwaiste Gießener Tor. Und tatsächlich tropfte der hoch geschlagene Ball noch zweimal auf, ehe er ins Netz ging – die Entscheidung (93.).
BSC-Trainer Dennis Bührer überglücklich über den starken Saisonstart
„Wir wissen immer, dass wir in der zweiten Halbzeit noch eine Schippe drauflegen können“, sagte BSC-Trainer Bührer nach der Partie. Nach vier Spielen nun zehn Punkte auf dem Konto zu haben, sei aber „wahnsinnig, unglaublich“. Man sei überglücklich, wie die Mannschaft nach dem frühen Aus im südbadischen Pokal in der Liga die Kurve gekriegt habe. Für FC-Trainer Daniyel Cimen sei es „bezeichnend für unsere Situation“ gewesen, wie die beiden Gegentreffer gefallen seien. „Diese Niederlage ist nach der besten Halbzeit der Saison ärgerlich und bitter“, so Cimen.
Der BSC ist damit neben dem SSV Ulm die einzige Mannschaft in der Regionalliga, die noch keine Niederlage kassiert hat. Die Bahlinger rücken auf den dritten Tabellenplatz vor, Tabellenführer Mainz 05 II und der Zweite Großaspach haben allerdings bereits ein Spiel mehr absolviert als der BSC. Der FC Gießen fällt auf den 18. und damit vorletzten Tabellenrang zurück.
Bahlinger SC „Dritte“ vs SC Holzhausen II
Bahlinger SC vs TSG Balingen (2:1)

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Der Bahlinger SC hat das erste Heimspiel der Saison in der Regionalliga am Dienstagabend für sich entschieden. Die Kaiserstühler setzten sich mit 2:1(1:0) gegen die TSG Balingen durch. Ivan Novakovic und Amir Falahen erzielten die Treffer für den BSC vor 960 Zuschauern.
Die Gastgeber änderten ihr Personal im Vergleich zum 0:0 in Pirmasens zum Saisonauftakt auf drei Positionen: Für Maximilian Bachmann (Meniskusverletzung), Santiago Fischer (Muskelzerrung) und Aaron Gut begannen Marvin Geng, Nico Gutjahr und Ivan Novakovic. Urlaubsbedingte Änderungen gab es auf der Bahlinger Trainerbank. Neben Axel Siefert saß nicht wie üblich Dennis Bührer, sondern der langjährige Coach des FV Herbolzheim Sascha Schröder, der den Landesligisten zum Saisonende der Vorsaison verlassen hatte und beim BSC hospitiert.
Die Kaiserstühler kamen gut in die Partie und hatten in der Anfangsminute den ersten Abschluss. Für Ivan Novakovic war der Winkel jedoch etwas zu spitz geworden, sodass Hauser im Gästetor nicht eingreifen musste. In der Folge haderte die BSC-Bank über das frühe verletzungsbedingte Ausscheiden von Shqipon Bektasi, der sich vermeintlich eine Bänderverletzung zuzog, ehe erstmals gejubelt werden durfte. Ivan Novakovic nickte den Ball nach einer Ecke zur Führung ein (12.).
Novakovic verpasst das 2:0
Auch danach hatten die Rot-Weißen mehr vom Spiel. Rico Wehrle (20.) und Amir Falahen (35.) sorgten für Torgefahr. Eng ging es in der 43. Spielminute zu, als der auffällige Ivan Novakovic aus gut 20 Metern das 2:0 nur hauchdünn verpasste. Die Gäste hatten zwischen der 30. und 40. Minute ihre beste Phase im ersten Durchgang. Die Spieler von Coach Martin Braun waren nun etwas griffiger als in der Anfangsphase und hatten durch Lukas Ramser einen Aha-Moment. Der Mittelfeldspieler fasste sich aus etwa 30 Metern ein Herz und hätte Marvin Geng im Tor der Bahlinger fast überlistet – der Schlussmann der Heimelf konnte den Ball aber gerade noch über die Latte lenken (37.).
Den Schwung, den die Gäste vor der Pause aufgenommen hatten, konnten sie in die zweite Hälfte transportieren. Ähnlich den Gastgebern im ersten Spielabschnitt sollte auch nach Wiederanpfiff das agilere Team gleich mit einem Treffer belohnt werden. Jan Ferdinand kam an der rechten Strafraumkante an den Ball und schickte diesen mit ordentlich Dampf ins linke obere Toreck (53.). „Wir haben es nach der Pause sehr ordentlich gemacht und hätten uns einen Punkt verdient“, so Gästetrainer Martin Braun nach dem Spiel.
Wie schon bei der frühen verletzungsbedingten Auswechslung von Bektasi zeigten die Gastgeber erneut einen guten Umgang mit kurzfristigen Rückschlägen. So war es der früh eingewechselte Amir Falahen, der im Anschuss an einen Eckball, den die Gäste mehrfach nicht geklärt bekamen, per Kopf zur Stelle war. Sein Kopfball wurde von einem TSG-Verteidiger unhaltbar ins Tor gelenkt (69.). „Ergi Alihoxha spielt eine super Flanke und ich halte den Kopf hin. Der Verteidiger konnte nicht mehr klären“, beschrieb Amir Falahen seinen Treffer zum 2:1.
Gute Konterchancen blieben ungenutzt
Die Schlussphase hatte es dann noch einmal in sich. Den Gastgebern gelang es, angetrieben vom nimmermüden Axel Siefert an der Seitenlinie, die Gäste über weite Teile der Schlussphase weg vom eigenen Tor zu halten. Bei den eigenen Kontersituationen ließen die Kaiserstühler jedoch eine gute Gelegenheit nach der anderen bereits in der Entstehungsphase aus – so blieb es bis zum Ablauf der Nachspielzeit spannend.
„Wir haben es verpasst, das dritte Tor zu machen, so mussten wir lange zittern“, sagte Falahen. Balingen hatte noch einmal zwei gute Einschussmöglichkeiten in der Endphase, die drei Punkte blieben dennoch am Kaiserstuhl. „Die Spieler kamen gebückt vor Erschöpfung in die Kabine, das wollten wir sehen“, zog Siefert ein Fazit.
Bahlingen: Geng, Lokaj, Häringer, Wehrle, Bektasi (11. Falahen), Köbele (70. Torres), Klein, Novakovic (79. Probst), Alihoxha (79. Faller), Pepic, Gutjahr. Tore: 1:0 Novakovic (12.), 1:1 Ferdinand (53.), 2:1 Falahen (69.). Schiedsrichter: Daniel Greef (Kaiserslautern). Zuschauer: 960.
Bahlinger SC U23 vs FC Bad Krozingen
Bahlinger SC U23 vs SV RW Ballrechten-Dottingen
Bahlinger SC „Dritte“ vs SG Weisweil/Forchheim 2
Bahlinger SC U23 vs SpVgg Untermünstertal
Bahlinger SC „Dritte“ vs Spfr. Winden II
Bahlinger SC vs FK 03 Pirmasens 0:2

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Im Leben ist nichts vollkommen. Dies erfuhr am Samstagnachmittag der Bahlinger SC, der voller Genugtuung und Stolz auf eine sehr erfolgreiche Saison in der Fußball-Regionalliga zurück blickt. Ihre beachtliche Bilanz von 58 Punkten wollten die Kaiserstühler in der letzten Heimpartie der Spielzeit mit einem Sieg gegen den FK 03 Pirmasens weiter ausbauen. Doch dies blieb ihnen verwehrt. Die Bahlinger unterlagen den engagierten und kampfstarken Gästen aus dem Pfälzerwald mit 0:2 (0:1). BSC-Trainer Dennis Bührer sagte nach dem Spiel: „Von dieser Niederlage lassen wir uns nicht madig machen, was wir in dieser langen Spielzeit geleistet haben.“
Bührer und sein Bahlinger Trainerkollege Axel Siefert hatten es sich zuvor nicht nehmen lassen, zwei Spieler in die BSC-Anfangsformation zu stellen, die in der kommenden Saison ebenso wie Faiz Gbadamassi und Maximilian Resch nicht mehr das Dress der Kaiserstühler tragen werden: Fabian Nopper, der als Spielertrainer zum FC Waldkirch wechselt, übernahm den rechten Part in der Dreier-Abwehrreihe, der noch erfahrenere Amaury Bischoff gab eine Art „Spielmacher“ hinter den beiden Sturmspitzen der Gastgeber, Shqipon Bektasi und Santiago Fischer. Dafür mussten zwei Bahlinger Fußballer auf der Ersatzbank Platz nehmen, die zu den Allerbesten ihres Teams in der zu Ende gehenden Saison zählen: Yannick Häringer und Hasan Pepic.
Zu wenige klare Torchancen
Dass der BSC deshalb gegen die Pirmasenser unterlag, wäre eine ungerechte Behauptung – vor allem gegenüber Nopper und Bischoff, die sich wie ihre anderen Mannschaftskollegen ins Zeug legten, den nächsten Heimsieg einzufahren. Doch diesmal bissen sich die Bahlinger die Zähne an einem Kontrahenten aus, der leidenschaftlich fightete und dem viele Mittel recht waren, um im Kaiserstuhlstadion zu gewinnen.
Während des Spiels gerieten Bührer und sein Pirmasenser Pendant, Patrick Fischer, aneinander, weil der Bahlinger lautstark kritisierte, die Gäste wären strategisch darauf bedacht, mit zahlreichen Unterbrechungen keinen Spielfluss aufkommen zu lassen. Während der Pressekonferenz stellte sich Fischer dem Vorwurf Bührers mit Charme und sagte: „Das stimmte sogar. Aber wir hatten uns fest vorgenommen, hier zu gewinnen, weil wir den Ehrgeiz haben, am Ende nicht auf einem der letzten sechs Plätze zu stehen.“
Gewinnen wollten auch die Bahlinger, selbst als es ihnen allmählich klar geworden war, dass die früh in Führung gegangen Pirmasenser kaum noch in die Knie zu zwingen waren. Als Bührer in der 59. Minute sowohl Häringer und Pepic einwechselte, lief er lautstark „jetzt kommt Feuer rein“ über den Rasen. Als noch zehn Minuten zu spielen waren, war Sieferts fast schon verzweifeltes „das darf doch nicht wahr sein, dass dies so bleibt“ gut zu vernehmen.
Doch so sehr sich die Bahlinger auch bemühten, Tempo und Druck zu erhöhen, es gelang ihnen nicht, sich mehrere klare Torchancen herauszuspielen. Erst in der Schlussphase traf Häringer aus spitzem Winkel den Pfosten, während Nico Gutjahr und Amir Falahen in guten Positionen noch geblockt wurden.
Bahlingen: Geng; Nopper (57. Lokaj), Gutjahr, Klein; Wehrle (66.Probst), Köbele, Torres (59. Häringer), Bischoff (59. Pepic), Alihoxha; Bektasi (66. Falahen), Fischer. Tore: 0:1 Krob (15.), 0:2 Grünnagel (90.+1.). Schiedsrichter: Zemke (Püttlingen). Zuschauer: 250.
Bahlinger SC „Dritte“ vs FC Sexau II
Bahlinger SC vs 1. FSV Mainz 05 II 2:1

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Es war ein herrlicher Samstagnachmittag in Bahlingen. Die Sonne schien am blauen Himmel, Grillwurstduft strömte durch das Kaiserstuhlstadion. An den Tischen vor der Ponderosa tranken Zuschauer entspannt Bier und erfreuten sich an einem sehenswerten Regionalliga-Fußballspiel. Dessen Ausgang rundete ihr Wohlbefinden ab: Der Bahlinger SC besiegte im vorletzten Heimspiel der Saison den 1. FSV Mainz 05 II mit 2:1 (1:0). BSC-Trainer Axel Siefert sagte nach dem Schlusspfiff: „Nach einer Niederlage und zwei Unentschieden sind wir sehr froh, einen Dreier geschafft zu haben.“
Von Ferienstimmung war während der 90 Minuten zuvor nichts zu spüren gewesen. Sowohl die Kaiserstühler als auch die Rheinhessen warfen alles in die Waagschale, um ein Erfolgserlebnis zu genießen. Das Bahlinger Trainer-Duo Siefert/Dennis Bührer trieb sein Team unentwegt zu einem gnadenlosen Offensiv-Pressing und rief minütlich taktische Anweisungen auf den Platz. Diese fruchteten vor allem während der ersten halben Stunde, als die Gastgeber eindeutig die stärkere Mannschaft stellten und bereits nach 14 Minuten mit 1:0 führten. Der Treffer von Tim Probst war eine fußballerische Köstlichkeit: Seinen energischen Vorstoß in die Hälfte der Mainzer beendete der Bahlinger Kapitän Tobias Klein mit einem vertikalen Pass auf den wiedergenesenen Santiago Fischer. Der BSC-Stürmer wiederum lenkte den Ball mit nur einem Kontakt in den Lauf seines heranbrausenden Angriffspartners Probst. Und diesem gelang der perfekte Schlenzer in die lange Ecke. In den Minuten danach vergaben die Bahlinger Fischer, Yannick Häringer und Nico Gutjahr mehrere gute Torchancen. „Das unterscheidet uns von den echten Spitzenmannschaften“, analysierte danach Siefert, „die hätten angesichts solcher Situationen auf 2:0 oder 3:0 vorgelegt.“
Weil es knapp blieb und die Bahlinger ihr kräfteraubendes Pressing nicht über die gesamte Spieldauer praktizieren konnten, lösten sich die Mainzer aus der Bahlinger Umklammerung. Die junge Mannschaft von Trainer Bartosch Gaul wurde offensiver und kam dank der schnellen Vorstöße des Luxemburgers Florian Bohnert plötzlich zu Großchancen gegen die bis dahin so überlegenen Platzherren: Der Innenverteidiger der 05-er Giuliano Modica lenkte eine Freistoßflanke nur Zentimeter neben das Bahlinger Tor, der rumänische Junioren-Nationalspieler Leon Petö jagte den Ball gegen den Pfosten. Der Ausgleich, der sich ankündigte, gelang nach Wiederanpfiff Modica per Kopfball.
Lange sah es so aus, als würde der BSC das Blatt nicht mehr wenden können gegen die starken Mainzer. Doch nach der Einwechslung von Amir Falahen und Rico Wehrle wurden die Kaiserstühler wieder offensiver und für ihren Kampfeswillen belohnt: Fischer zeigte bei einem druckvollen Angriff erneut seine Torjägerqualitäten und entschied das Match.
Bahlinger SC U23 vs FC Freiburg St. Georgen
Bahlinger SC „Dritte“ vs SC Reute II
Bahlinger SC vs FC Astoria Walldorf 2:2

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Matthias Born wirkte so glücklich wie ein Knirps, der beim Buddeln im Sandkasten sein im Vorjahr dort vergrabenes Matchbox-Auto wiedergefunden hat. „Es tut richtig gut“, sagte der Trainer des Fußball-Regionalligisten FC-Astoria Walldorf am Samstag nach dem 2:2-Unentschieden beim Bahlinger SC. Wobei Born nicht mal auf das gelungene Comeback seiner Mannschaft anspielte, die in der Schlussviertelstunde einen 0:2-Rückstand egalisierte. „Es riecht nach Wurst und es sind ein paar Zuschauer da“, beschrieb Born die Szenerie im Kaiserstuhlstadion. In der Tat erlaubte die gesunkene Inzidenzzahl im Landkreis Emmendingen erstmals seit dem Lockdown im vergangenen Herbst wieder eingeschränkten Publikumsverkehr rund um die Stadiongaststätte Ponderosa. Das Kontingent von 100 Schaulustigen war auch ohne BSC-Werbung im Nu vergriffen.
Bestenfalls eine Viertelstunde lang überzeugt
Die Bahlinger Fanclique dürfte den Hauch von Normalität, der sich mit den Grillschwaden über den intensiv gewässerten Rasen verbreitete, nicht ganz so euphorisch begleitet haben wie Gästetrainer Born. Was weniger am Regen lag, der pünktlich mit dem 1:2-Anschlusstreffer durch einen Flachschuss des Walldorfers Tilmann Jahn nach starker Einzelleistung von Giuseppe Burgio einsetzte (75.). Der Tabellenneunte vom Kaiserstuhl konnte bestenfalls in der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff überzeugen und gab wie in der vergangenen Woche beim FSV Frankfurt (2:4) eine 2:0-Führung aus der Hand. Die Kritik von BSC-Trainer Dennis Bührer bei der Pressekonferenz („Wir sind nicht so begeistert über das Spiel, da war viel mehr drin“) klang unmittelbar nach Spielschluss im internen Mannschaftskreis deutlich härter. „Erste Halbzeit nicht gut, zweite Halbzeit hinten raus auch nicht“, beschrieb Mittelfeldspieler Luca Köbele seinen Eindruck.
Dabei meinte es die Dramaturgie des drittletzten Saisonheimspiels eigentlich gut für die Gastgeber. Nachdem früh pressende Walldorfer die Rot-Weißen fast eine Halbzeit lang kaum zur Entfaltung kommen ließen, bedeutete ein Standard die Bahlinger Führung: Yannick Häringer köpfte eine Ecke von Hasan Pepic zum 1:0 ein (44.). Direkt nach dem Seitenwechsel stand es sogar 2:0: Verteidiger Maximilian Bachmann passte prima in den Lauf von Pepic, der flach unter Keeper Nicolas Kristof einschob (47.).
Das richtige Mittel schlecht eingesetzt
Mit langen Bällen über die hoch stehende Abwehr des Tabellen-18. fanden die Kaiserstühler eigentlich das richtige Mittel für weitere Treffer. Allerdings kamen die Zuspiele oft zu spät oder die Angreifer starteten zu früh und liefen damit ins Abseits. „Wir hätten viele Konter besser fahren können“, stellte Köbele selbstkritisch fest. Die Partie wäre wohl entschieden gewesen, wenn Pepic ein Zuspiel von Häringer zum 3:0 genutzt hätte. Doch der Bahlinger Regisseur bekam den Ball etwas in den Rücken zugespielt und löffelte ihn dann über das leere Tor (60.).
Nach der Einwechslung von Andreas Schön und Burgio kamen die Kurpfälzer zurück. Schön schickte Jonas „Junge Spieler dürfen Fehler machen.“
BSC-Trainer Dennis Bührer
Weik auf die Reise, dessen Rückpass an die Strafraumgrenze Goalgetter Burgio abgezockt zum 2:2 verwertete (83.). „Am Ende hatten wir Glück, nicht noch das 2:3 zu bekommen“, gestand Köbele. Burgio scheiterte in der Nachspielzeit nach einem weiteren sehenswerten Dribbling am Bahlinger Keeper Aaron Gut.
Der 21-jährige Gut gehörte neben Köbele (21), Schmid (22), Bachmann (18) sowie den eingewechselten Siegert (22) und Bauer (20) zu den teilweise selbst ausgebildeten U-23-Akteuren, die beim BSC nun vermehrt Spielzeit erhalten. „Junge Spieler dürfen Fehler machen“, bat Bührer um Verständnis für die eine oder andere Unachtsamkeit. Möglicherweise länger drohen Santiago Fischer (Verdacht auf Gehirnerschütterung) und Maximilian Faller (Schwellung am Auge) auszufallen.
Bahlingen: Gut; Klein, Gutjahr (61. Bischoff), Bachmann; Schmid (43. Bauer), Köbele (61. Probst), Häringer, Faller (6. Siegert); Pepic; Falahen, Fischer (43. Bektasi). Tore: 1:0 Häringer (44.), 2:0 Pepic (47.), 2:1 Jahn (75.), 2:2 Burgio (83.). Schiedsrichter: Schneider (Bad Neuenahr-Ahrweiler). Zuschauer: 100.
Bahlinger SC U23 vs VfR Hausen
Bahlinger SC „Dritte“ vs FV Nimburg II
Bahlinger SC vs TuS RW Koblenz 2:1

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Der Bahlinger SC hat am Dienstagabend nach zwei Niederlagen in Folge wieder einen Dreier verbucht. Beim 2:1 (1:0)-Heimerfolg gegen den TuS Rot-Weiß Koblenz verdiente sich die Elf von Dennis Bührer und Axel Siefert den Sieg in der Fußball-Regionalliga vor allem dank einer starken ersten Hälfte.
Mit einem dicken Hals kommentierte der Koblenzer Heiner Backhaus am Spielfeldrand den Großteil der ersten 45 Minuten. Nach zerfahrenem Beginn beider Teams wurde in der Folge fast ausschließlich der Rasen in der Hälfte der Gäste bespielt. Dennis Bührer spendete den Aktionen seiner Elf immer wieder Beifall. „Wir haben unseren Plan sehr gut umgesetzt und waren deutlich aggressiver als zuletzt“, drückte Trainerkollege Siefert seine Freude über die erste Hälfte aus.
Der BSC hätte die Führung ausbauen können
Bis die Gastgeber aus ihrer Überlegenheit auch erste Torchancen verbuchen konnten, dauerte es jedoch. Die erste klare Einschussmöglichkeit führte unmittelbar zum 1:0: Santiago Fischer köpfte einen Eckball unter die Latte (25.). In der Folge hätte der BSC-Goalgetter die Führung ausbauen können. Vielleicht ging dem Deutsch-Spanier in der einen oder anderen Szene zu viel durch den Kopf. Gerade in der 30. Minute war er seinem zweiten Tor an diesem kühlen Dienstagabend sehr nahe, als er freistehend vor Gästekeeper Mario Seidel vergab.
Auch Maximilian Bachmann blieb das 2:0 verwehrt (44.). Sein Kopfball wurde von Seidel von der Linie gekratzt. „Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen und haben mindestens ein Tor zu wenig erzielt“, sagte BSC-Regisseur Hasan Pepic.
Koblenz nach der Pause wie ausgewechselt
Deutlich verbessert kamen die formstarken Gäste aus der Pause. „Die Körpersprache und Einsatzbereitschaft meiner Mannschaft hatte nichts mehr mit der schwachen ersten Hälfte zu tun“, lobte Trainer Backhaus seine Elf. Ahmet Sagat belohnte die Drangphase der Rheinländer mit einem platzierten Flachschuss (63.).
Nach dem Ausgleich drückte Koblenz zunächst weiter. Doch der finale Treffer sollte der Heimelf gelingen. Der BSC setzte noch einmal Kräfte frei. „Zum Glück haben wir da einen Santiago Fischer, der macht die Dinger einfach eiskalt“, lobte Pepic seinen erneut treffsicheren Kollegen. Nach feinem Pass von Pepic, den Gästecoach Backhaus als „BSC-Unterschiedsspieler“ bezeichnete, wuchtete Torjäger Fischer den Ball per Kopf ein zweites Mal an diesem Abend ins Netz (85.). Es war sein 20. Saisontreffer.
Kaiserstühler rücken wieder auf Platz acht vor
„Am Ende war es eine komplett offene Partie. Wir haben die drei Punkte gewollt und uns belohnt“, so Siefert. Hasan Pepic dachte im Anschluss an die Begegnung bereits an die kommende Aufgabe am Samstag beim FSV Frankfurt: „Wir wollen nachlegen und den nächsten Dreier.“
In der Tabelle distanziert der BSC die auf Platz zehn liegenden Koblenzer damit um vier Punkte und springt zugleich eine Position nach vorn: Durch die 1:3-Niederlage des VfB Stuttgart II beim SC Freiburg II liegen die Bahlinger nun einen Punkt vor den Schwaben auf Rang acht.
Bahlingen: Geng, Torres (88. Novakovic), Bachmann, Klein, Lokaj, Schmid (74. Angot), Köbele (74. Gutjahr), Häringer, Klein. Pepic, Fischer, Falahen (60. Bektasi). Tore: 1:0 Fischer (25.), 1:1 Sagat (63.), 2:1 Fischer (82.). Schiedsrichter: Prigan (Deizisau).
Bahlinger SC U23 vs FSV Rheinfelden
Bahlinger SC „Dritte“ vs TV Köndringen II
Bahlinger SC vs FC 08 Homburg 1:2

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Es ist immer gut, einen Plan B in der Tasche zu haben. Auch wenn dieser nicht immer durchschlagenden Erfolg bringt. Beim Bahlinger SC brachte erst eine personelle und taktische Neuausrichtung in der zweiten Halbzeit wieder Spannung in die Partie gegen den FC 08 Homburg. Allein, es reichte nicht mehr für eine Wende, um das maßgebliche Zahlenverhältnis zu verändern: Mit 1:2 (0:2) kassierten die Kaiserstühler am 34. Spieltag der Regionalliga ihre vierte Heimniederlage.
Ob Bundesliga oder Kreisliga – für viele Fußballtrainer gilt die 60. Spielminute als beliebter Zeitpunkt, um mit einem Spielertausch den Verlauf einer Partie zu beeinflussen. Die BSC-Verantwortlichen Dennis Bührer und Axel Siefert reagierten am vergangenen Samstag bereits vier Minuten früher für einen nicht alltäglichen Dreierwechsel. Es galt, unverzüglich zu handeln. Drei Minuten zuvor hatte der Bahlinger Torhüter Marvin Geng mit der Faustabwehr eines mächtigen Schusses von Patrick Dulleck den 0:3-Rückstand verhindert; Patrick Lienhard, Dreh- und Angelpunkt im Homburger Mittelfeld, verzog den Nachschuss. Das Bahlinger Trainerduo reagierte mit der Hereinnahme von Amir Falahen, Shqipon Bektasi und Ivan Novakovic. Das Gesicht der BSC-Offensive erhielt damit nicht ein Facelifting. Es erhielt eine neue Identität.
Im letzten Drittel stimmen Präzision und Timing nicht
Bis dahin hatte sich Torjäger Santiago Fischer gegen die wuchtigen FCH-Verteidiger Ivan Sachanenko (ehemals SC Freiburg) und Jannis Reuss in spektakulären Duellen aufgerieben. Über die Flügel kamen zu wenige brauchbare Impulse. Und wenn die Gastgeber tatsächlich einmal aussichtsreich und zügig umschalteten, stimmten im letzten Drittel Präzision und Timing nicht wie bei der einzigen ernsthaften Chance vor der Pause, als Yannick Häringer nach Pass von Hasan Pepic zu weit zur Seite abgetrieben wurde (38.).
Auch die Homburger brannten spielerisch kein Feuerwerk ab. Doch sie lauerten auf Momente, in denen sich der Gegner eine Blöße gab. Wie in der 30. Minute, als die Bahlinger in Unterzahl (Fabian Schmid stand draußen zur Einwechslung des verletzten Jonas Siegert bereit) den Ball nicht ins Aus spielten und Ylber Lokaj beim Homburger Gegenangriff Loris Weiss im Strafraum am Fuß erwischte (Dulleck verwandelte den Elfmeter zum 0:1). Und wie neun Minuten später, als Lucas Torres an der Mittellinie der Ball versprang und Philipp Hoffmann den folgenden Gästekonter abgebrüht vollendete. „Die Homburger waren kaltschnäuziger und effizienter“, stellte Bührer fest.
Die drei neue Spitzen werden mit langen Bällen gefüttert
„Wenn du 0:2 hinten liegst und dir langsam die Zeit wegrennt, musst du einen Bruch im Spiel wagen“, erklärte Amir Falahen die Notwendigkeit zum Handeln. Plan B sah so aus: Die drei neuen Spitzen wurden vorzugsweise mit langen Bällen gefüttert. Novakovic kam dabei hinter Bektasi und Falahen etwas aus der Tiefe und hätte nach schönem Bogenpass von Tobias Klein auch fast getroffen (67.). Pepic ließ sich als Flankengeber etwas fallen und fand mit seinem starken linken Fuß Falahens Scheitel, der den Anschlusstreffer zum 1:2 ermöglichte (75.).
„Wenn uns jetzt die Bahlinger Zuschauer gepusht hätten, wäre uns die Wende gelungen“, war Falahen überzeugt. In der pandemiebedingten Leere hielten die Saarländer dem Bahlinger Druck stand. Immerhin führte das Flankenschlagen im Minutentakt zu den lange vermissten Torchancen: Bektasi traf den Ball nicht richtig (85.) nach Vorlage von Falahen, der auch Nico Gutjahr mit einem artistischen Fallrückzieher bediente (90.+2). Das Gewusel im Strafraum blieb folgenlos.
Plätschert die Saison jetzt aus? Die Trainer haben was dagegen
Auch wenn Dennis Bührer selbst der Auftritt vor der Pause gefiel („Wir liefen den Gegner hoch an und zwangen ihn zu Fehlern“), fehlte es doch an Zielstrebigkeit, um 50 Saisonpunkte verdienterweise weiter aufzustocken. Die Tagesform einiger Akteure passte nicht. Die Erkenntnis, es mit einer simpleren Spielart fast noch umgebogen zu haben, hilft womöglich in den kommenden Wochen weiter, am Samstag geht’s nach Elversberg. Der BSC ist tabellarisch zwar hinter Homburg auf Rang neun zurückgefallen; die Sorge, dass er es nun ausplätschern lässt, hält Falahen aber für unbegründet: „Wer erlebt, wie Dennis und Axel grad drauf sind, hat das Gefühl, jetzt geht’s erst richtig los.“
Bahlingen: Geng; Lokaj, Gutjahr, Klein; Alihoxha, Häringer (85. Köbele), Torres (56. Bektasi), Siegert (30. Schmid); Pepic; Probst (56. Novakovic), Fischer (56. Falahen). Tore: 0:1 Dulleck (30./Foulelfmeter), 0:2 Hoffmann (39.), 1:2 Falahen (75.). Schiedsrichterin: Wacker (Lehrensteinsfeld).
Bahlinger SC vs TSV Eintracht Stadtallendorf 1:0

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Es lief schon die 90. Minute im Bahlinger Kaiserstuhlstadion, als Del Angelo Williams der Kragen platzte. Der Angreifer des TSV Eintracht Stadtallendorf riss nach einer Freistoßentscheidung zugunsten des Bahlinger SC sein Trikot bis fast zum Bauchansatz auseinander. Das dünne Textil, in dem Williams bis zum Abpfiff weiterspielte, bekam die Leiden eines Spielers zu spüren, der für die Gäste zwei Möglichkeiten liegen gelassen hatte (12., 65.) und so kurz vor der 24. Niederlage im 32. Saisonspiel nicht mehr wusste, wohin mit seinem ganzen Frust.
Wieder mal war der Tabellenletzte aus Mittelhessen nicht das schlechtere Team in einem Spiel der Fußball-Regionalliga, hatte am Samstag über 90 Minuten sogar die Mehrzahl an Torchancen (5:4). Die Punkte sackten jedoch die Bahlinger ein, weil Yannick Häringer eine Rechtsflanke von Fabian Schmid per Kopf aus kurzer Distanz zum einzigen Treffer des Spiels einwuchtete (70.).
Bis zur Pause fanden die Kaiserstühler offensiv nicht statt. „Wir waren mit Ball nicht so gut, haben keine Passgenauigkeit hinbekommen und uns in Einzelaktionen verstrickt“, monierte BSC-Trainer Axel Siefert. Doch schon beim Aufwärmen hatte er seinen Spielern eingebläut, dass sie an diesem Tag womöglich einen langen Atem bräuchten. „Stadtallendorf spielt nicht wie ein Absteiger, die Mannschaft ist intakt, ihre Mentalität stimmt“, lobte Siefert das Team von Trainer Dragan Sicaja, das wohl in erster Linie wegen seiner Abschlussschwäche so abgeschlagen am Tabellenende hängt und im Nachholspiel unter der Woche dem SV Elversberg mit 1:4 unterlegen war. „Als bei uns in der zweiten Halbzeit die Müdigkeit kam, kam auch der Gegner“, stellte Sicaja fest.
Fischer scheitert zweimal im Duell mit dem TSV-Keeper
In der Tat legten die Bahlinger nach dem Seitenwechsel zu, weil sie in den Zweikämpfen nun präsenter waren und Tempo in das zuvor brachliegende Flügelspiel brachten. Torjäger Santiago Fischer traf jedoch nur den Pfosten (48.) und scheiterte anschließend zweimal im Duell mit TSV-Schlussmann Joao-Gabriel Borgert (57., 61.). Für Siefert war der zehnte Heimsieg, mit dem der BSC in der Heimtabelle auf Rang fünf kletterte, deshalb auch verdient: „In der Summe waren wir das eine Tor besser.“
Die Bahlinger verbesserten sich auch im Gesamtranking, überholten den FC 08 Homburg, der am kommenden Samstag am Kaiserstuhl zu Gast ist, und sind nun Tabellensiebter. „Wir schauen nach vorne und wollen jetzt den nächsten Tabellenplatz angreifen“, sagte Siefert selbstbewusst vor dem Gastspiel am Mittwoch, 17 Uhr, bei Hessen Kassel. Sie stecken den Horizont immer wieder neu ab beim BSC, denn so Siefert, „aus dem Abstiegskampf sind wir raus“.
Bahlingen: Geng; Lokaj, Klein, Gbadamassi (46. Gutjahr); Schmid, Häringer, Torres (72. Bischoff), Siegert (62. Alihoxha) ; Pepic, Fischer, Rodas (62. Probst). Tor: 1:0 Häringer (70.). Schiedsrichter: Edrich (Bliesen).