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FV Nimburg II vs Bahlinger SC „Dritte“
VfR Hausen vs Bahlinger SC U23
Bahlinger SC U23 vs VfR Bad Bellingen
Bahlinger SC „Dritte“ vs SV Jechtingen II
Bahlinger SC vs KSV Hessen Kassel 5:4

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Der Unterhaltungswert von Spielen mit Beteiligung des Bahlinger SC lässt sich derzeit auf einen Nenner bringen: Spektakel. Dessen waren sich BSC-Trainer Axel Siefert und sein Gegenüber einig.
Keine Frage, diese mitreißende Partie, die vielleicht letzte im Kaiserstuhlstadion für das Kalenderjahr 2020, hätte unter normalen Umständen mehr Publikum verdient gehabt als jene 460 Zuschauer, die gemäß der am Wochenende noch gültigen Corona-Verordnung des Landes eingelassen werden durften. Auf der Ponderosa herrschten erneut Maskenpflicht und Alkoholverbot. Für ein rauschhaftes Erlebnis reichten die denkwürdigen Darbietungen der 22 Akteure auf dem Feld allemal aus. Zumal sich für die Gastgeber alles zu einem Happy-End fügte: Hasan Pepic verwandelte eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit einen Elfmeter mit Wucht und Präzision zum 5:4-Endstand.
Schwer zu fassen war deshalb diese Niederlage für KSV-Trainer Tobias Damm. Dreimal hatte seine Mannschaft einen Rückstand ausgeglichen, dabei innerhalb von zehn Minuten ein 2:4 egalisiert. Dennoch musste der Aufsteiger und ehemalige Zweitligist, der über seinen Mittelfeldmotor Alban Meha und den dreifachen Torschützen Lukas Iksal von Beginn an den Vorwärtsgang einlegte, mit leeren Händen die Heimreise antreten. „Für mich war das definitiv kein Elfmeter“, beurteilte Damm das vermeintliche Foul von Ingmar Merle am eingewechselten Bahlinger Tobias Klein, von kundigen Schiedsrichterexperten auf der Tribüne als Kann-Sanktion eingestuft. „Aber es war abzusehen, dass der Schiedsrichter einen pfeift“, sagte Damm – und unterstellte damit Referee Jan Dennemärker eine Konzessionsentscheidung, nachdem das 3:4 aus abseitsverdächtiger Position und der 4:4-Ausgleich durch den 37-jährigen Mahir Saglik, dem früheren Zweitliga-Torschützenkönig des SC Paderborn, ebenfalls per Strafstoß gefallen war (Zangen-Einsatz im Strafraum von Ylber Lokaj und Yannick Häringer gegen Iksal).
Der Frust der Verlierer schmälert indes nicht die überragende kämpferische Leistung der Bahlinger. Am Ende ihrer Dritten Englischen Woche in Folge gingen sie erneut über die Schmerzgrenze, zeigten unglaublicher Nehmer-Fähigkeiten und glaubten bis zum Schluss an eine Siegchance. Axel Siefert lobte die „unfassbare Mentalität, einen Willen und Teamgeist, der alle technischen und taktischen Vorgaben überspielt“. In der Tat schaut es gerade beim Abwehrverhalten höchst bedenklich aus. Keine Mannschaft in der Regionalliga hat nach zwölf Spielen so viele Gegentore einstecken müssen wie der Tabellenachte vom Kaiserstuhl (31). „Und doch ist die Mannschaft in sich so gefestigt, dass sie ihre Achillesferse Defensive wettmacht“, sagte Siefert.
Abnutzungserscheinungen nach Mammutprogramm
Für Rico Wehrle, der wie schon beim 3:4 gegen den SC Freiburg II am vergangenen Mittwoch als Torvorbereiter über die rechte Seite glänzte, ist die eigene Anfälligkeit „ein Mix aus fehlender Kraft und Konzentration“. Die Vielzahl der Spiele, sieben in den vergangenen drei Wochen, habe zu Abnutzungserscheinungen geführt. Und dann überfiel Kassel die Bahlinger Abwehr vor allem über die Außenpositionen. „Hier hatten wir am Anfang Unterzahl“, so Wehrle. Dies besserte sich erst, als die Bahlinger auf ein 5-4-1-System umstellten. „Und doch geht es im Moment zu einfach, das ist auch eine individuelle Geschichte“, so der 27-jährige Sporttherapeut, für den aber „über allem steht, wie wir trotzdem immer wieder zurückkommen“.
Mit ihrer großen Moral versetzt die Mannschaft momentan Berge. Sie profitiert zudem von der Treffsicherheit ihres Angreifers Santiago Fischer, der sein Saisonkonto auf neun Treffer ausbaute, nach einer halben Stunde jedoch mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss in der Leiste ausgewechselt werden musste. Amir Falahen (fünf Tore bei acht Einsätzen) und Tim Probst zeigten bei ihren Treffern jedoch, dass es in der Offensive durchaus Alternativen zu Fischer und dem verletzt fehlenden Shqipon Bektasi gibt.
2:6 bei Stuttgart II, 4:3 gegen Schott Mainz, 2:2 in Stadtallendorf (beide BSC-Tore in der Nachspielzeit), 3:4 in Freiburg und nun 5:4 gegen Kassel – die Abfolge der jüngsten BSC-Spiele gleicht einem Dauerabo für Achterbahnfahrten im Europapark, wobei das Neun-Tore-Festival gegen Kassel als vorläufiger Rollercoaster-Höhepunkt mit dem Ball als Flipperkugel eingeht. Angesichts der Vielzahl an Möglichkeiten auf beiden Seiten wäre auch ein 7:6 oder 8:8 möglich gewesen.
Gut möglich, dass dieses nervenaufreibende Spiel den Schlussakkord eines zerfurchten Corona-Spieljahres 2020 bildet. Die Regionalliga Südwest sagte den 13. Spieltag, der bereits an diesem Dienstag und Mittwoch stattfinden sollte, ab. Wie es darüber hinaus im Lockdown-light-November weitergeht, ist noch offen (siehe nebenstehende Artikel). Klar ist nur: Zu Hause machen die Bahlinger ihr Zeug. Mit fünf Siegen aus sechs Heimspielen hat kein Regionalligist daheim mehr Punkte geholt.
Foto: Fritz Zimmermann
SC Freiburg II vs Bahlinger SC 4:3

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Mit einem 4:3 (2:1) im Nachholspiel gegen den Bahlinger SC hat der SC Freiburg II nach elf Spieltagen die Tabellenführung in der Regionalliga Südwest zurückerobert. Für die mit jetzt 34 Toren beste Offensive der Liga traf neben Doppeltorschütze Nishan Burkart und Freistoßtrickser Luca Herrmann auch ein Bahlinger, der ausgerechnet bei seinem Ausbildungsverein einen unglücklichen Tag erwischte.
Echte Derbystimmung konnte im Freiburger Möslestadion natürlich nicht aufkommen, angesichts von etwa 60 Zuschauern, die sich aus Vereinsmitarbeitern und Familienangehörigen beider Klubs zusammensetzten. Im Normalfall wären wohl selbst an einem Mittwochnachmittag weit über 1000 Anhänger beider Teams gekommen – und ihnen wäre gute Unterhaltung präsentiert worden. Denn obwohl die U 23 der Freiburger ihren guten Lauf fortsetzte und letztlich verdient gewann, hätte die Partie mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2:2 auch kippen können. „Da bin ich sehr froh, dass wir dagegengehalten haben und uns nicht haben überrollen lassen“, sagte SC-Trainer Christian Preußer im Anschluss.
Flum-Vertreter Enzo Leopold macht ein starkes Spiel
Zumal der Sportclub seine Elf im Vergleich zum Sieg in Pirmasens auf mehreren Positionen verändert hatte. Kiliann Sildillia, Kevin Schade und Carlo Boukhalfa trainierten bei den Profis mit, statt in der Regionalliga zu kicken. Kurzfristig musste auch noch Kapitän Johannes Flum wegen muskulärer Probleme passen. Für ihn kam Enzo Leopold zu seinem ersten Startelf-Einsatz in der Regionalliga. „Er hat ein super Spiel gemacht“, freute sich Preußer, „trotzdem müssen wir insgesamt ein paar Sachen kritisch besprechen. Wir müssen offensiv und defensiv zielstrebiger sein.“
Gegen eine in der Mitte der Englischen Woche ebenfalls deutlich umgebaute Bahlinger Elf waren die Freiburger zunächst spielbestimmend und hatten durch Nishan Burkart die erste große Chance (20.). Er scheiterte jedoch nach einer Kombination über Leopold und Jacob Engel aus kurzer Distanz an Torwart Marvin Geng, der wie der Großteil der BSC-Mannschaft eine SC-Vergangenheit hat. Danach machte es Burkart gleich zweimal besser: Zunächst traf er nach einer Vorlage von Konrad Faber (22.), dann gab ihm Engel nach einem Solo über die linke Seite den Assist zum 2:0 (37.). Zwischendurch hatte der aufgerückte Verteidiger Claudio Kammerknecht (29.) noch eine Doppelchance: Erst parierte Geng, dann schoss er am langen Pfosten vorbei. „Wir treffen im Moment zu viele falsche Entscheidungen in der Defensivarbeit, das wissen wir und versuchen es zu verbessern, aber es funktioniert noch nicht“, erklärte BSC-Trainer Dennis Bührer die Lücken.
Der Anschlusstreffer durch einen Foulelfmeter von Amir Falahen, der selbst von SC-Kapitän Sandrino Braun-Schumacher gefoult worden war (45.), gab den Bahlingern aber nochmal Auftrieb und Selbstvertrauen. Das war direkt nach der Pause zu sehen und wurde auch mit einem Kopfballtor von Santiago Fischer nach einer Flanke des schon Ende der ersten Hälfte eingewechselten Rico Wehrle von der rechten Seite mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich belohnt (52.).
Das 2:2 wiederum sorgte jedoch für eine Art Weckruf beim SC. Nach einer weiteren Burkart-Chance (57.) traf allerdings BSC-Verteidiger Faiz Gbadamassi (58.), der acht Jahre beim Sportclub gespielt hat, nach einer scharfen Hereingabe von Faber ins eigene Netz. „Faiz war gehandicapt durch eine Kopfverletzung, hat nicht ganz reingefunden. Das Eigentor passt so ein bisschen zu seinem Tag“, nahm Bührer diesen Treffer gelassen.
BSC-Coach Dennis Bührer findet lobende Worte für den SC
Nach weiteren guten Freiburger Torchancen von Luca Herrmann (65.) und Marvin Pieringer (70.) zirkelte Herrmann dann einen Freistoß flach um die Mauer zum 4:2 ins Bahlinger Netz (75.). Das 4:3 in der Nachspielzeit durch einen Seitfallzieher von Fischer (90.+2) war nicht mehr entscheidend, ärgerte Preußer aber trotzdem ein bisschen, auch wenn er „ein cooles Spiel mit super Toren“ gesehen hatte. Bührer sprach von einer verdienten Niederlage und zollt dem SC Respekt für eine „bemerkenswerte Saison“ und „richtig Qualität in der Offensive“. Dazu kommt noch eine große Breite im Kader und viele junge Spieler, die keine Anpassungsprobleme im Männerfußball zeigen.
Nach dem Sieg stehen die Freiburger wieder an der Tabellenspitze. „Das ist schön, aber das treibt uns nicht an“, sagte Preußer, „nach elf Spieltagen hat es aber schon eine gewisse Aussagekraft“.
FSV Rheinfelden vs Bahlinger SC U23 1:6
TSV Eintracht Stadtallendorf vs Bahlinger SC 2:2

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Foto: Stefan Tschersich
Dass Rückstände den Bahlinger SC nicht aus der Bahn werfen, und die Mannschaft bis zum Schluss an ihre Chance glaubt, zeigte der Fußball-Regionalligist bereits bei den Siegen gegen Gießen und Schott Mainz.
Am Samstag setzten die Kaiserstühler diesbezüglich einen drauf: Beim TSV Eintracht Stadtallendorf gelang durch zwei Tore nach Anbruch der 90. Spielminute noch ein 2:2 (0:2)-Unentschieden.
„Die Mannschaft hat es in der zweiten Halbzeit erzwungen und sich mit ihrem starken Charakter ein etwas glückliches, aber durchaus verdientes Remis erkämpft“, stellte BSC-Trainer Axel Siefert einen Tag nach dem wechselhaften Auftritt in Mittelhessen fest. Die erste Hälfte ging nicht nur wegen des Doppelpacks von Jascha Döringer (26, 36.) an Stadtallendorf. Auf tiefem Geläuf mit hoher Grasnarbe setzten die Bahlinger zu sehr auf Kurzpassspiel. „Die Jungs dachten, im Klein-Klein zum Erfolg zu kommen“, sagte Siefert. Der griffige Aufsteiger luchste dem BSC vor beiden Toren im Mittelfeld den Ball ab und schaltete schnell um.
Nach der Pause erhöhten die Gäste den Druck, drängten Stadtallendorf mit langen Bällen auf die Spitzen Fischer und Bektasi hinten rein. Nach einigen ausgelassenen Chancen belohnten sie sich in der 90. Minute durch ein sehenswertes Fallrückziehertor des eingewechselten Amir Falahen nach Freistoß von Amaury Bischoff. Damit nicht genug: In der Nachspielzeit bekam Kristian Gaudermann im Sechzehner des TSV den Ball an die Hand, Schiedsrichter Philipp Michels sah in dieser Aktion Absicht, zeigte Gelb-Rot und auf den Punkt: Falahen verwandelte den Handelfmeter souverän zum 2:2.
Natürlich freute sich auch Siefert über den Punkt, vor dem Nachholspiel am Mittwoch beim SC Freiburg II (ohne Nico Gutjahr, der umknickte) bereitet ihm das Defensivverhalten seines Teams aber weiter Kopfzerbrechen: „Wir müssen Konstanz in unsere Aktionen reinbekommen.“

TV Köndringen II vs Bahlinger SC „Dritte“ 4:1
Bahlinger SC vs TSV Schott Mainz 4:3

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Bekanntlich schmelzen Fußballliebhaber bei filigranen Passkombinationen, fintenreichen Dribblings und Toren durch Hacke-Spitze-eins-zwei-drei dahin. Zu den rauen Schönheiten zählen indes Spiele, bei denen das handwerkliche Geschick von Ärmelaufkremplern zählt und sich das Momentum so unkalkulierbar wie eine Flipperkugel von einer Seite auf die andere verlagert. So ein Spiel genossen offiziell 200 Zuschauer am Dienstag Nachmittag beim 4:3 (2:2)-Erfolg des Gastgebers Bahlinger SC in der Regionalliga gegen den TSV Schott Mainz.
Die weiter gültige Corona-Spezialverordnung Sport der Landesregierung ermöglichte dem BSC den Zutritt von Dauerkarteninhabern, VIPs und Fans, die vor Samstag ein Ticket für die Partie des 10. Spieltags gelöst hatten. Es war also keine Ausnahmegenehmigung der Gemeinde Bahlingen, sondern die Entscheidung des Landkreises Emmendingen, trotz gestiegener Corona-Falzahlen an der Vorgabe von 500 zulässigen Zuschauern festzuhalten. Im Kaiserstuhlstadion herrschten Maskenpflicht und Alkoholverbot.
Die Anfälligkeit beider Abwehrreihen ermöglichte einen wilden Ritt, in dem die Bahlinger mit hoher Comeback-Qualität ihren vierten Saisonsieg eintüteten. Vielleicht hätte die Partie einen ruhigeren Verlauf für die Gastgeber genommen, wenn Angreifer Santiago Fischer seinem frühen 1:0 durch einen etwas glücklichen Heber (4.) kurz darauf das 2:0 hätte folgen lassen. Fischer („den muss ich machen“) scheiterte aber am Mainzer Keeper Tim Hansen – und zwei Minuten später stand es 1:1: Jost Mairose traf für den Aufsteiger vom Elfmeterpunkt (Foul Alihoxha an Hanner Lopez). Die Bahlinger Anfangseuphorie war verpufft. Nicht unverdient erhöhte Kennet Hanner Lopez im zweiten Versuch gegen schlampig verteidigende Bahlinger auf 2:1 (34.).
Zwei Aktionen ließen das Pegel wieder zugunsten der Kaiserstühler ausschlagen: Fischers Geistesgegenwart beim Nachsetzen zum 2:2 (41.) – und die Gelb-Rote Karte für den Mainzer Hanner Lopez nach Schubser gegen Amaury Bischoff (44.). Obwohl der schnelle Raphael Assibey-Mensah den TSV nach langem Ball und Sololauf wieder in Führung brachte (54.), schlugen die Bahlinger in Überzahl zurück: Shqipon Bektasi per Volleyschuss (57.) und ein Eigentor von Manuel Schneider nach scharfer Hereingabe von Hasan Pepic (63.) sorgten für die letzte und entscheidende Wende.
„Es war heute eine Willensleistung“, sagte BSC-Kapitän Tobias Klein. „Hinten raus haben wir sicher keinen guten Fußball gespielt.“ Die Mannschaft habe aber wieder eine gute Mentalität gezeigt und sei über Kampf und Leidenschaft zum Erfolg gekommen.
Verhalten war die Freude beim Bahlinger Trainer Dennis Bührer: „Die Anzahl der Torchancen, die wir zulassen, ist zu viel“, sagte Bührer. In Überzahl habe man sich für die zweite Halbzeit vorgenommen, die Angriffe so zu kontrollieren, dass dem Gegner keine Konter ermöglicht werden. „Das haben wir nicht geschafft“, musste Bührer einräumen. „Bei der Art und Weise, Fußball zu spielen, gibt es noch Luft nach oben.“ Immerhin: Obwohl viele Spieler „an der Kante“ (Bührer) gewesen seien, habe man gesehen, dass sie diesen Sieg unbedingt wollten.
Bahlinger SC U23 vs SV Kirchzarten 2:1
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Im ersten Durchgang bestimmten die Gastgeber das Geschehen auf dem Kunstrasenplatz des Kaiserstuhlstadions. Maximilian Resch bejubelte bereits in der ersten Minute gemeinsam mit den einheimischen Fans sein vermeintliches 1:0, aber Schiedsrichter Böhler entschied auf Abseits. In der 18. Minute durfte Resch seiner Freude freien Lauf lassen. Ardit Uka, selbst zentral in exzellenter Schussposition, spielte den Ball rechts hinaus auf Resch, der mit einem satten Schuss Gästetorwart Peter Vonderstraß überwand.
Nach dem Seitenwechsel kämpften sich die Gäste in die Partie und hatten bei einem Freistoß Pech, dass der Ball nur an den Pfosten ging (57.). In der 73. Minute verwandelte Sven Althauser einen Eckstoß direkt zum 1:1. Die SVK-Elf wollte nun den Sieg – vielleicht zu sehr, wie die mangelnde Absicherung bei einem weiteren Eckball in der 89. Minute demonstrierte. Die Bahlinger fingen den Ball ab und konterten. Die Flanke von Ivan Novakovic ließ Roman Angot durch für Cedric Gugel, der zum 2:1 vollstreckte.
Bahlinger Chancenwucher
Am meisten verblüffte, dass die Heimelf die Begegnung nicht bereits zur Pause entschieden hatte. Die Bahlinger ließen so manche Großchance ungenutzt.
Nur zwei Minuten nach dem 1:0 hätte Lucas Knopf auf 2:0 stellen können, sein Schuss ging jedoch in die zweite Etage. Auch Bauer selbst ließ im Abschluss die gewohnte Kaltschnäuzigkeit vermissen (24., 27.), und nach einem schnellen Angriff schickte der starke Angot den Ball aus kurzer Distanz in die Wolken (38.).
„Das begleitet uns schon die ganze Saison“, sagte Mohamed Ali Gasmi, der Trainer der Bahlinger U23. „Und es ist kein Zufall, dass wir so viele Chancen liegen lassen.“ Als Ursache hat er ausgemacht, dass seine Mannschaft im Training häufig auf einen Torhüter verzichten muss und die Torsituationen nicht einüben kann.
Kirchzarten im Pech
Die Gäste hatten im ersten Abschnitt nur zwei nennenswerte Chancen: Ilija Galic scheiterte aus spitzem Winkel (29.); Sven Althausers Schuss aus der Drehung fehlte der nötige Druck, um Aaron Gut im BSC-Tor zu überraschen. Pech hatten die Dreisamtäler in der 55. Minute, als ein Handspiel im Bahlinger Strafraum ungeahndet blieb. Althauser, der sich darob beschwerte, wurde vom Referee prompt verwarnt.
Die Stimmen zum Spiel
Mohamed Ali Gasmi war insgesamt zufrieden: „Wir hatten in der zweiten Halbzeit zwar schwächere Phasen, haben aber mit unseren Einwechslungen wieder in die Spur gefunden.“ Er stellte die Mentalität seiner Spieler heraus, die sich von dem Ausgleich nicht hatten umwerfen lassen: „Das ist ein Pluspunkt für die Entwicklung unseres jungen Teams.“
„Die erste Halbzeit ging klar an Bahlingen“, so Gästetrainer Tobias Göbel. „In der Pause habe ich gesagt, dass wir mit mehr Überzeugung in die Aktionen gehen müssen. Wir hatten den Ball totgestoppt, statt ihn gleich mit einer Aktion mitzunehmen und den Gegner so unter Druck zu setzen.“ Dies sei in der zweiten Halbzeit besser geglückt.
Und wie geht es nun weiter? Da wartet Tabellennachbar Untermünstertal auf den SVK. Wenn es denn dazu kommt – denn Göbel verlieh seiner Befürchtung Ausdruck, dass die Saison durch die Zunahme der Corona-Infektionen zeitnah abgebrochen werden könnte.
Bahlinger SC „Dritte“ vs SG Weisweil/Forchheim II 6:0
VfB Stuttgart II vs Bahlinger SC 6:2

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Dennis Bührer hatte das „in dieser Form noch nicht erlebt“, und Axel Siefert war so aufgewühlt, dass ihm die Szenen des Spiels eine ziemlich schlaflose Nacht bereiteten: Das Trainerduo des Bahlinger SC musste am Samstag mitansehen, wie seine Mannschaft in der Fußball-Regionalliga beim VfB Stuttgart II eine 1:0-Pausenführung weggab, innerhalb von drei Minuten drei Tore kassierte und am Ende durch sechs Gegentreffer in einer Halbzeit mit 2:6 unterlag.
Obwohl Bührer und Siefert vier Akteuren aus der Startelf des 2:1-Erfolgs gegen Alzenau eine Verschnaufpause verordneten (Gbadamassi, Gutjahr, Bektasi und Wehrle), kamen die Kaiserstühler bei der U 23 des Bundesligisten gut ins Spiel und lagen durch ein Tor von Amir Falahen mit 1:0 vorne – bis zur 55. Minute. Dann drehten die Schwaben durch drei Treffer in drei Minuten die Partie. „Wir haben ganz viele falsche Entscheidungen getroffen“, sagte Bührer. „So die Orientierung zu verlieren, das darf einfach nicht sein“, ergänzte Siefert. Nach dem 2:3 durch Bektasi blieben die Bahlinger mutig – und kassierten nochmals drei Treffer, unter anderem durch VfB-Profi Philipp Förster.
Bahlinger SC vs FC Bayern Alzenau 2:1

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Die Anstrengung dieses Spiels las Santiago Fischer in den Gesichtern seiner Mitspieler ab. „Ziemlich verzerrt“ habe das Mienenspiel seiner Kollegen im Mannschaftskreis nach Abpfiff auf ihn gewirkt, bekannte der Angreifer des Bahlinger SC. Die ganze Plackerei der vorangegangenen 94 Minuten hatte sich jedoch gelohnt: Mit 2:1 (1:1) gelang den Bahlingern im Nachholspiel am Mittwochabend gegen den FC Bayern Alzenau der zweite Saisonsieg in Folge. Die Kaiserstühler setzen sich damit etwas vom unteren Tabellendrittel der Fußball-Regionalliga ab.
Santiago Fischer war mit seinen beiden Treffern maßgeblich am dritten Bahlinger Heimdreier dieser Spielzeit beteiligt. Beim 1:0 verwertete der 29-jährige Angreifer einen Steilpass von Hasan Pepic entschlossen mit einem Direktschuss aus 22 Metern über den etwas zu weit vor seinem Tor postierten Gästekeeper Bilal Jomaa Zabadne (15.). Vorangegangen war ein Ballverlust des Alzenauers Aret Demir im Mittelfeld. Man habe gewusst, dass der Gegner sich von hinten gerne spielerisch befreien will, sagte der fast 1,90 Meter große Fischer: „Wir waren sehr gut auf das Spiel von Alzenau eingestellt.“
Allerdings bereiteten die Unterfranken dem BSC über weite Strecken doch mehr Probleme, als sich das Fischer und Co. erhofft hatten. Nachdem Shqipon Bektasi (1., 3.) und Rico Wehrle (25.) drei weitere Einschussmöglichkeiten für die Gastgeber vergeben hatten, rissen die flinken Alzenauer Offensivspieler kombinationssicher und mit starkem Pressing das Geschehen an sich. Der Ausgleich war in der Entstehung fast eine Kopie des 1:0 – nur eben auf der anderen Seite des Feldes: Nico Gutjahr spielte im Zentrum einen Fehlpass, und der Alzenauer Jihad Bouthakrit wurde auf die Reise geschickt, die er mit einem klugen Heber über den herauseilenden Bahlinger Schlussmann Marvin Geng zum 1:1 beendete (30.).
„Wir haben zur Pause in der Videoanalyse die richtigen Schlüsse gezogen“, befand Fischer. Um die Lücken im Zentrum zu schließen und die eigene Abwehr nicht ständig in 1:1-Situationen zu verwickeln, ließ sich einer der Mittelfeldspieler in der Mitte nun fallen. Bis auf eine Chance für Aret Demir (67.) blieben damit große Gelegenheiten für die Gäste aus.
Und die Rot-Weißen konnten selbst noch mal zuschlagen: Eine weite Flanke von Manolo Rodas wollte Jomaa Zabadne in der Luft fangen, doch er kam über seinen Verteidiger Adnan Alik zu Fall, verlor den Ball, und Fischer spitzelte ihn geistesgegenwärtig zum 2:1 ins leere Tor (61.). Der Rest war Kampf – und auch Glück, als Schiedsrichter Felix Prigan beim Fall von Ergi Alihoxha über Henok Teklab den fälligen Pfiff verweigerte (90.+1). „Wenn das kein Elfmeter ist, dann habe ich keine Ahnung von Fußball“, erregte sich im Anschluss Bayern-Coach Artur Lemm.
„Alzenau war über weite Strecken mindestens gleichwertig“, räumte im Halbdunkel des Kaiserstuhlstadions BSC-Trainer Dennis Bührer ein. Er ziehe aber seinen Hut vor dem Charakter seines Teams, sagte Bührer. „Die Mannschaft hat einen richtig guten Spirit, das hat sie in diesem Spiel eindrucksvoll gezeigt.“ Derweil ging der eine oder andere Akteur glücklich, aber erkennbar auf dem Zahnfleisch in die Kabine. Santiago Fischer wusste, was geschehen war: „Heute ist jeder an seine Grenzen gegangen.“
SV Wasenweiler II vs Bahlinger SC „Dritte“
Bahlinger SC vs FC Gießen 3:1

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Ein Fußballspiel hat bekanntlich zwei Halbzeiten. Zuweilen aber lässt sich ein Spiel besser in drei Phasen aufteilen – wie am vergangenen Samstag, als der Bahlinger SC das Treffen zweier corona-gebeutelter Regionalligisten gegen den FC Gießen im Kaiserstuhlstadion mit 3:1 gewann. Sollten die Bahlinger am Mittwoch, 16.30 Uhr, an gleicher Stelle im Nachholspiel gegen Bayern Alzenau ihren dritten Saisonsieg folgen lassen, wäre der ganze Stress, den das Virus und eine ungemütliche Tabellenlage beim BSC verursacht hatten, einstweilen verflogen.
Phase 1: Der frühe Rückstand
Es waren gerade zehn Minuten gespielt, als der Gießener Milad Salem einen Freistoß aus 17 Metern formvollendet zur 1:0-Gästeführung in die Maschen chippte. Die Klage von BSC-Trainer Axel Siefert, ein Gießener Spieler habe sich irregulär in der Bahlinger Mauer postiert, prallte am Schiedsrichtergespann um Gaetano Falcicchio so erfolglos ab wie Zuschauer ohne Maske am aufmerksamen Bahlinger Stadionpersonal. Der Vorsatz der Rot-Weißen, in Vollbesetzung das 1:5 ihres ausgedünnten Corona-Kaders beim SSV Ulm aus der Vorwoche vergessen zu machen, schien zügig verflogen. Die Hessen, die coronabedingt gleich drei Spiele verpasst hatten, spielten mutig nach vorn. „Wir waren gut im Spiel“, konstatierte ihr Trainer Danyiel Cimen.
Phase 2: Gelb-Rot ändert alles
Die Arithmetik und damit auch die Kräfteverhältnisse auf dem Platz änderten sich schlagartig in der 18. Minute: Der Gießener Innenverteidiger Sascha Heil, der bereits in der 2. Minute wegen Ballwegschlagens die Gelbe Karte gesehen hatte, ging etwas ungestüm in ein Laufduell mit dem Bahlinger Shqipon Bektasi. Der fiel zu Boden, und Heil musste mit Gelb-Rot vom Platz. Cimen meinte zwar, der Referee hätte „mit etwas Fingerspitzengefühl“ den Karton stecken lassen können. Doch vollkommen unberechtigt war die Sanktion von Falcicchio sicher nicht.Die Folge war ein neues Spiel: Bahlingen erwachte aus seinem spielerischen Tiefschlaf, während Gießen in Unterzahl überfordert wirkte mit dem Versuch, die Räume in der eigenen Hälfte wirkungsvoll zu schließen. Im Zehn-Minuten-Takt fielen die Bahlinger Treffer, erst wuchtig per Kopf durch Santiago Fischer nach Ecke von Hasan Pepic (22.), dann gefühlvoll mittels Schlenzer aus 20 Metern von Rico Wehrle (31.), schließlich entschlossen und abgebrüht, als Pepic eine starke Vorarbeit von Ergi Alihoxha freistehend aus 15 Metern vollenden konnte (40.). „Wir waren zu passiv und zu weit weg von den Leuten“, bemängelte Cimen. „Wir waren passsicher und lauffreudig und haben uns so viele Chancen herausgearbeitet“, stellte BSC-Coach Dennis Bührer fest. Ein großer Fortschritt seines Teams im Vergleich zum defensivbetonten Saisonstart.
In der Tat waren die Gäste mit dem 1:3 zur Pause noch gut bedient. Allein Yannick Häringer scheiterte dreimal freistehend am Gießener Keeper Frederic Löhe, einmal davon per Foulelfmeter, nachdem Löhe Angreifer Bektasi von den Beinen geholt hatte. Bektasi brachte zudem das Kunststück fertig, nach starkem Einsatz von Fischer gegen Löhe den Pfosten des leeren Gießener Tores zu treffen (44.).
Phase 3: Finale Nachlässigkeiten
Nach dem Seitenwechsel ließen die Gastgeber weiter Ball und Gegner laufen, wenngleich die Chancendichte geringer wurde. Fischer scheiterte per Kopf an Löhe, dem besten Gießener an diesem Tag (56.). Rico Wehrle visierte noch einmal den Pfosten an (57.). Dann aber versiegte der Angriffsdruck, womöglich bedingt durch Personalwechsel sowie nachlassende Kraft in der unmittelbaren Nach-Corona-Quarantäne-Zeit. „Wir waren in den letzten 15 Minuten ein bisschen fahrlässig“, gestand Hasan Pepic, auf der Zehner-Position hinter den Spitzen über weite Strecken Dreh- und Angelpunkt des Bahlinger Offensivspiels. Aus dem Nichts habe man viele Gelbe Karten kassiert und Chancen zugelassen, kritisierte Bührer: „Das sind Dinge, die uns in dieser Form nicht passieren dürfen.“ Fast wäre dem eingewechselten Ryunosuke Takehara nach einem fulminanten Konter noch der 2:3-Anschlusstreffer gelungen, doch BSC-Keeper Marvin Geng boxte seinen Schuss reaktionsschnell zur Ecke (77.). So blieb Phase drei für die Bahlinger folgenlos.
Bahlingen: Geng; Gbadamassi, Alihoxha, Adam; Wehrle (81. Bauer), Gutjahr (76. Bischoff), Häringer, Rodas; Pepic; Fischer, Bektasi (65. Falahen).
Tore: 0:1 Salem (10.), 1:1 Fischer (22.), 2:1 Wehrle (31.), 3:1 Pepic (40.).
SR: Falcicchio (Fulgenstadt).
ZR: 500.
Gelb-Rot: Heil (18./FCG).
Bes.: Häringer scheitert mit Foulelfmeter an Löhe (35.).
SV Au-Wittnau vs Bahlinger SC U23
Bahlinger SC U23 vs SG Nordweil/Wagenstadt
Bahlinger SC „Dritte“ vs TuS Königschaffhausen II
SSV Ulm 1846 vs Bahlinger SC 5:1

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Zwar lag der Fußball-Regionalligist vom Kaiserstuhl bis dahin mit 1:3 beim Ex-Bundesligisten zurück, „die Mannschaft hat sich aber super bemüht und einen guten Charakter gezeigt“, stellte Siefert fest. Dazu muss man wissen: Bedingt durch ihre Corona-Fälle, die zum Großteil erst zwei Tage zuvor die häusliche Quarantäne verlassen hatten, ließen die Bahlinger gleich zehn Spieler daheim und hatten nur drei Akteure auf der Ersatzbank. Notfalls hätte Ersatzkeeper Aaron Gut als Feldspieler bereit gestanden. Natürlich war diese Formation alles andere als eingespielt und den robusten Ulmern körperlich klar unterlegen. „Ich habe noch nie eine so kleine Mannschaft betreut“, sagte Siefert.
Die Bahlinger Not-Elf überzeugte durch großen Einsatz und schaffte durch Shqipon Bektasi auf Pass von Roman Angot den Treffer zum 1:3. Dass sich die Rot-Weißen aber noch zwei Kontertore fingen (Siefert: „Da darf man nicht so offen stehen“), verstimmte die BSC-Verantwortlichen doch ein wenig. „Jetzt liest es sich wie eine Klatsche, doch es war keine“, sagte Siefert. Am kommenden Samstag soll im Heimspiel gegen den FC Gießen wieder ein anderer BSC zu sehen sein.
SV Burkheim II vs Bahlinger SC „Dritte“
Freiburger FC II vs Bahlinger SC U23
Bahlinger SC U23 vs SV 08 Laufenburg 2:1
Bahlinger SC „Dritte“ vs SG Rheinhausen II
Bahlinger SC vs TSV Steinbach Haiger 1:4

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Das Gemüt des Bahlinger Trainers Axel Siefert war umwölkt. Das lag zum einen an der 1:4 (1:2)-Niederlage, die der Bahlinger SC in der Fußball-Regionalliga soeben gegen den TSV Steinbach kassiert hatte; zum anderen an der atmosphärischen Begleitmusik während des Spiels. Offensichtlich klafften Wunsch und Wirklichkeit im Kaiserstuhlstadion mal wieder schluchtentief auseinander.
Später gestand Siefert, dass er auf dem Weg zur Pressekonferenz stark mit sich gerungen habe, ob er das Thema ansprechen solle. Er tat es. Und zwar so deutlich, dass der Vereinsvorsitzende Dieter Bühler, dem sicher zu vielen der 500 zugelassenen Zuschauer eine kleine Anekdote einfiele, womöglich als Mediator ein paar besänftigende Gespräche führen muss, damit beim nächsten Heimspiel am Mittwoch, 30. September, gegen Bayern Alzenau die Stimmung zwischen Trainerplatz und den angrenzenden Stehrängen nicht schon vor dem Anpfiff vergiftet ist.
Siefert beklagte jedenfalls übergroßes Anspruchsdenken und fehlenden Beistand vom Stammpublikum unweit der Bahlinger Spielerbank am Feld. „Die Mannschaft hat keinerlei Unterstützung bekommen, sondern nur Häme und Spott“, echauffierte sich der BSC-Coach. Er habe sich während des Spiels mehr mit den Zuschauern beschäftigen müssen als mit der Mannschaft. Dabei habe seine Elf sehr viel richtig gemacht, ein Riesenpensum hingelegt und leidenschaftlich gekämpft.
Steinbach zeigt Klasse vor der Pause
Sieferts Lob für seine Leute gipfelte in dem Satz: „Wir waren trotz der Niederlage die bessere Mannschaft.“
Mag sein, dass der emotionalisierte Trainer mit diesem Fazit ein wenig überzog. Denn die routiniert und robust agierenden Steinbacher wussten immer dann mit der Abgebrühtheit von Walfängern auf ihrer zehnten Grönlandtour zuzustoßen, wenn ausschwärmende Bahlinger im Begriff waren, sich freizuschwimmen. Das war nach dem 1:1-Ausgleichstreffer durch einen formidablen 20-Meter-Flachschuss von Hasan Pepic (24.) der Fall, als Christian März die Unsortiertheit in der BSC-Abwehr per Kopf zur neuerlichen Steinbacher Führung nutzte (28.).
Ihre ganze Klasse zeigten die Gäste aus der mittelhessischen Stadt Haiger indes kurz vor der Pause: In der größten Bahlinger Drangphase überstanden sie mithilfe des Querbalkens (Schuss Yannick Häringer), ihres Torhüters Raphael Koczor (Kopfball Santiago Fischer) und eines Steinbacher Abwehrbeins auf der Torlinie (Nachschuss Tim Probst) eine Bahlinger Dreifach-Chance, um im Gegenzug unbeeindruckt durch Sascha Marquet auf Vorlage von Kevin Lahn auf 3:1 zu stellen.
Mit so viel Effektivität ist man als Vorjahresdritter erneut ein heißer Kandidat für einen Spitzenplatz in der Regionalliga. „Wir sind noch ein Stück weiter als letztes Jahr, weil wir jetzt eingespielt sind und im Sommer wenig Leute verloren haben“, schätzt der Ex-Bahlinger und TSV-Angreifer Serhat Ilhan. Wie der BSC gegen so ein Topteam zeitweise den Ball laufen ließ und das Spiel verlagerte, war durchaus ansehnlich. Spieler wie Manolo Rodas, Tim Probst und Nico Gutjahr zeigten, dass sie eine Verstärkung sein können. Und auch die Doppelspitze Bektasi/Fischer könnte taktisch ein Weg sein, mehr Torgefahr zu erzielen. „Spielerisch war es das beste Spiel der Saison“, befand Innenverteidiger Ergi Alihoxha. Jetzt müssen nur noch ein paar Dauernörgler von der Gegengeraden überzeugt werden.
Foto: Fritz Zimmermann
TSG Balingen vs Bahlinger SC 1:0

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Um am Mittwochabend im Zollernalbkreis etwas mitzunehmen, hätte die Bahlinger Offensive mehr zustande bringen müssen. Die von Ex-Profi Martin Braun gecoachten Balinger verteidigten jedoch leidenschaftlich.
Über weite Strecken der ersten Halbzeit beschränkten sich beide Seiten in der Bizerba-Arena zunächst auf Sicherheitsfußball und warteten auf einen Fehler des Gegners. Den leisteten sich nach 31 Minuten die Kaiserstühler, als Ergi Alihoxha 22 Meter vor dem eigenen Tor von Schlussmann Marvin Geng angespielt wurde, ins Dribbling ging und den Ball an Lukas Foelsch verlor. Der Balinger Angreifer lief alleine durch und versenkte den Ball an Geng vorbei zum 1:0 für die Gastgeber. Die TSG verriegelte tiefstehend ihr Gehäuse, sodass ihr Keeper Marcel Binanzer in der ersten Halbzeit nur bei einem Freistoß von Yannick Häringer vor eine echte Probe gestellt wurde (37.).
Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Gäste ihre Offensivbemühungen, freilich ohne den Kasten von Binanzer ernsthaft in Gefahr zu bringen. „Vieles war ein wenig kopflos“, stellte Vorstandsmitglied August Zügel fest. „Wir sind angerannt, doch es haben die Lösungen gefehlt.“ Bahlingen brachte in Shqipon Bektasi neben Santiago Fischer einen zweiten Angreifer, ohne daraus Kapital schlagen zu können. „Wir haben Druck aufgebaut, waren aber nicht durchschlagskräftig genug“, räumte BSC-Coach Axel Siefert ein. Ein wenig war’s wie beim 1:0 gegen Hoffenheim II – nur mit vertauschten Rollen.
FC Bad Krozingen vs Bahlinger SC U23
Bahlinger SC vs TSG Hoffenheim II 1:0

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Freude und Erleichterung herrschten im Lager des Bahlinger SC nach dem 1:0 (1:0)-Sieg zur Heimpremiere in der noch jungen Fußball-Regionalliga-Saison gegen die TSG 1899 Hoffenheim II. „Mein Trainerkollege Dennis Bührer und ich sind mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden, sie hat genau das umgesetzt, was wir erwartet haben“, sagte nach dem Spiel BSC-Coach Axel Siefert. Zuvor hatten die Kaiserstühler gegen den Gegner aus dem Kraichgau erfolgreich Schwerstarbeit abgeliefert.
Es wurde gerackert und gekämpft, aber auch hochkonzentriert und diszipliniert Fußball gespielt – 94 Minuten lang bei spätsommerlicher Hitze am Samstag in Bahlingen. „In der Schlussphase“, sagte anerkennend der Hoffenheimer Trainer Marco Wildersinn, „waren die meisten Spieler kaputt.“ Als aber dieses intensive Spiel ohne Leerlauf abgepfiffen war und die Hoffenheimer müde in Richtung Kabine schlenderten, versammelten sich ihre Bahlinger Kontrahenten auf dem Spielfeld und bildeten einen Kreis. Was ihnen ihr Trainer Dennis Bührer dort sagte, war am Spielfeldrand nicht zu vernehmen. Aber plötzlich brandete lauter Beifall auf dem Rasen auf. Man darf leicht vermuten, dass sich die BSC-Spieler so gegenseitig gratulierten zu einer Leistung, die mit drei Punkten belohnt worden war.
Dass die Hoffenheimer in Bahlingen mehr Ballbesitz hatten, spielerisch eleganter wirkten und auch noch dank eines umstrittenen Tores des BSC-Stürmers Shqipon Bektasi (11. ) verloren, ist nicht zu leugnen. Dennoch wäre es ein aus Bahlinger Sicht zu hartes Fazit, würde man behaupten, Tobias Klein und Co. hätten gegen die Bundesliga-Reserve einen mehr glücklichen als hochverdienten Sieg eingefahren. Denn es gab tatsächlich reichlich vorzügliche Wertarbeit, mit der die Bahlinger Spieler im ersten Meisterschafts-Heimspiel dieser Saison ihre Trainer und Anhänger überzeugten.
Mit Torhüter Marvin Geng wäre zu beginnen. Der 23-Jährige, der seine erste Fußballer-Ausbildung bei den SF Elzach-Yach erhielt, löste souverän jede Aufgabe, vor die ihn die Hoffenheimer stellten. Als der Hoffenheimer Stürmer Meris Skenderovic allein auf Geng zulief, parierte er reaktionsschnell per Fuß, alle anderen gefährlichen Schüsse der Hoffenheimer hielt der BSC-Schlussmann sicher. Dann überzeugte in der Bahlinger Abwehrmitte – zwischen den vielbeschäftigten Tobias Klein und Walter Adam – Ergi Alihoxha mit gutem Stellungsspiel und den nicht selten geglückten Versuchen, dem Aufbauspiel der Gastgeber Linie und Struktur zu verleihen. Der 26-jährige Freiburger krönte seine starke Leistung mit einem präzisen langen Pass, der Bektasi auf die Reise zum Siegtor schickte.
Dass BSC-Trainer Siefert auf der Pressekonferenz fast entschuldigend sagte, „auch wir hätten gerne mehr Ballbesitz“, war weniger eine Kritik an das Bahlinger Mittelfeld als das Eingeständnis dafür, die Initiative habe mehr auf Hoffenheimer Seite gelegen. Die Mittelfeldspieler des Gastgebers aber dürfen sich ans Revers heften, die meisten Offensivbemühungen der 1899er erstickt zu haben, ehe es vor dem Bahlinger Tor wirklich brenzlig geworden wäre.
So lange die Kräfte hielten, rannten und duellierten sich auch die am offensivsten aufgestellten Bahlinger. Es ist bezeichnend, dass Bührer und Siefert das Trio Bauer-Bektasi-Novakovic der Reihe nach auswechselte und durch frische Kräfte ersetzte.
Entstünde der Eindruck, über weite Strecken hätte es am Samstag eine Hoffenheimer Belagerung des Bahlinger Strafraumes gegeben, dieser wäre falsch. Nur in puncto Ballbesitz und Spielkultur waren die Gäste überlegen, bei penibler Addition der Torchancen ist das Ergenbis knapp pro TSG – wenn nicht unentschieden. Yannick Häringer, Manolo Rodas und der eingewechselte Hasan Pepic besaßen sehr gute Chancen, das Bahlinger Zittern bis zum Schlusspfiff vorzeitig zu beenden. Aber weder fiel das 1:1, noch das 2:0. So blieb BSC-Mittelstürmer Bektasi der Matchwinner mit einem Tor, das Diskussionsstoff liefert.
Bahlingen: Geng, Klein, Alihoxha, Adam, Wehrle. Häringer, Köbele, Rodas, Bauer (67. Pepic), Bektasi (70. Fischer), Novakovic (46. Siegert).
Tor: 1:0 Bektasi (11.).
Schiedsrichter: Reimund (Zwingenberg).
Zuschauer: 500.
Bahlinger SC U23 vs FV Herbolzheim 3:1
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Anlaufschwierigkeiten in der neuen Liga kennt der Bahlinger SC II als Aufsteiger in der Fußball-Landesliga nun wirklich nicht. Auch ihr drittes Spiel konnte die Elf von Mohamed Ali Gasmi und René Labusch erfolgreich gestalten. Beim 3:1 (2:0) gegen den FV Herbolzheim überzeugte die junge BSC-Elf in nahezu allen Bereichen. Lediglich in puncto Chancenverwertung offenbarte sie Defizite.
„Das war schon brutal, was wir heute liegen gelassen haben“, sagte Gasmi. Ansonsten hatte der BSC-Coach wenig zu monieren. „Wir haben auch gegen den Ball sehr gut gearbeitet.“
Wer auf dem Kunstrasenplatz im Kaiserstuhlstadion eine offene Partie erwartet hatte, der sah sich nur in den ersten 15 Minuten bestätigt. Im Anschluss an den Führungstreffer durch Jonas Siegert (15.) spielten nur noch die Gastgeber. Lennart Bauer, Tim Probst und Alexander Resch ließen beste Chancen aus. So traf vor der Pause lediglich noch Roman Angot (23.). Auch nach Wiederanpfiff veränderten sich die Kräfteverhältnisse nicht. Die Heimelf kombinierte weiter gefällig, Herbolzheim erzeugte nur ganz selten Gefahr. Auf den dritten BSC-Treffer von Roman Angot (60.) folgte in der Schlussphase der Anschlusstreffer nach Einzelaktion von Frederik Österreicher (85.).
„Wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Dass sich nahezu alle Spieler nach dem letztlich für den Ausgang unwichtigen Gegentor enorm geärgert haben, zeigt deren Charakter“, so Gasmi. Die Zuschauer honorieren die Leistungen der Regionalligareserve. 350 Zuschauer fanden den Weg ins Kaiserstuhlstadion.
Tore: 1:0 Siegert (15.), 2:0, 3:0 Angot (23./60.), 3:1 Österreicher (85.). Schiedsrichter: Maier (Windschläg). ZS: 350.
SC Holzhausen II vs Bahlinger SC „Dritte“
Kickers Offenbach vs Bahlinger SC 0:0

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Vom zwölfstündigen Trip an den Bieberer Berg ist der Bahlinger SC mit einem wertvollen Punkt im Gepäck an den Kaiserstuhl zurück gekehrt. Obwohl die beiden Bahlinger Trainer, Dennis Bührer und Axel Siefert, vor dem ersten Spieltag in der Fußball-Regionalliga Südwest angekündigt hatten, auch bei Kickers Offenbach auf Sieg spielen zu wollen, ist man beim BSC mit dem hart erkämpften 0:0 sehr zufrieden. „Die Spieler haben auf der Heimfahrt im Bus sogar ein bisschen gesungen“ berichtete Siefert, und der sportliche Leiter der Bahlinger, Bernhard Wiesler sagte: „Wir sind mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren.“
Tobias Klein überraschen zunächst draußen
Das Pokal-Aus gegen den Freiburger FC und nicht zufriedenstellende Testspielergebnisse hatte die Bahlinger vor dem Liga-Start in eine Situation geführt, die Siefert auf der Pressekonferenz in Offenbach mit „wir wussten nicht, wo wir stehen“ beschrieb. Auch dies führte zu einer überraschenden Personalie im Spiel gegen die Kickers: BSC-Mannschaftskapitän Tobias Klein nahm auf der Ersatzbank Platz, dafür stand Ergi Alihoxha im Defensiv-Zentrum zwischen Walter Adam und Faiz Gbadamassi. Im letzten Test gegen den SC Freiburg II (0:0) hatte Alihoxha derart überzeugt, dass sich ihm die Tür zur Anfangsformation geöffnet hatte. Weil Gbadamassi aber vor der Pause einen Schlag erhielt und über Schmerzen am Sprunggelenk klagte, kam Klein ab der 46. Minute doch recht bald wieder zum Einsatz.
Dass die Bahlinger zur Pause nicht zurücklagen, verdankten sie auch Torhüter Marvin Geng. Der Winter-Neuzugang hielt in der 14. Minute einen nicht allzu platziert geschossenen Elfmeter des Offenbachers Serkan Firat. Und parierte nochmals glänzend, als OFC-Mittelfeldspieler Tunay Deniz die 1:0-Führung auf dem Fuß hatte.
Diese beiden Großchancen der Gastgeber brachten Siefert dazu, nach dem Spiel vom eigenen Team als der „glücklicheren Mannschaft“ zu sprechen. Doch gegen die Feldüberlegenheit der Offenbacher hatten die Bahlinger nicht nur Fortuna entgegenzusetzen. Der Vorjahreselfte der Regionalliga verteidigte sich am Bieberer Berg aus einer kompakten 5-4-1-Grundformation bei Ballbesitz des Gegners sehr gut. „Das war so gewollt“, sagte Siefert.
Im Spiel nach vorne fehlen dem BSC noch die Ideen
„Nicht gewollt“ war das aus seiner Sicht weniger gelungene Offensivspiel der Bahlinger: „Wir hatten zu viele unnötige Ballverluste. Im Spiel nach vorne haben wir nicht oft genug die richtigen Lösungen gefunden.“ So kam der BSC zu wenigen Torchancen, eine der besten vergab in der Schlussphase Yannick Häringer, dessen Kopfball der Offenbacher Torhüter Stephan Flauder parieren konnte.
Eine Pauschal-Kritik an alle Offensivspieler des BSC ist Sieferts Aussage zum Spiel nach vorne seiner Mannschaft jedoch nicht. Mittelstürmer Santiago Fischer leistete viel Schwerstarbeit gegen die gegnerischen Verteidiger und hielt so manchen Ball für seine Mannschaft fest. Ausdrücklich lobte Siefert auch den fleißigen Offensivspieler Marco Bauer. Der sportliche Leiter der Bahlinger, Wiesler, sagte nach dem Spiel: „Es war auch nicht so, dass wir nur in der Defensive gestanden hätten. Auf diesem herrlichen Offenbacher Rasen, auf dem auch ich gerne gespielt hätte, hatten wir phasenweise auch guten Ballbesitz.“
Auf dem Fundament der stabilen Defensivarbeit wollen nun die Bahlinger ihr Angriffsspiel in den nächsten Wochen verbessern. Ob dies schon im ersten Heimspiel am kommenden Samstag gegen die TSG 1899 Hoffenheim II offensichtlich ist, bleibt abzuwarten. „Gegen eine technisch so hervorragende Mannschaft werden wir wieder defensiv sehr gefordert sein“, sagte Trainer Siefert auf die nächste Aufgabe seiner Spieler bereits vorausblickend.
SV RW Ballrechten-Dottingen vs Bahlinger SC U23 0:1
Bahlinger SC U23 vs FSV Rot-Weiß Stegen
VfR Ihringen II

TuS Königschaffhausen II

TV Köndringen II

Spfr. Winden II

SV Wasenweiler II

SV Burkheim II

SG Weisweil/Forchheim II

SG Rheinhausen II

SC Reute II

FV Nimburg II

FC Sexau II

FC Freiburg St. Georgen

VfR Bad Bellingen

FC Wittlingen

VfB Stuttgart II

TSV Schott Mainz

TSV Eintracht Stadtallendorf

SG Sonnenhof Großaspach

TuS RW Koblenz

VfR Aalen

SSV Ulm 1846

FSV Frankfurt

FC Gießen

FC Bayern Alzenau

1. FSV Mainz 05 II

FC Bad Krozingen

SG Nordweil/Wagenstadt

SpVgg Untermünstertal

SV Kirchzarten

SV RW Ballrechten-Dottingen

Freiburger FC II

KSV Hessen Kassel

TSG Hoffenheim II

SV 07 Elversberg

FK 03 Pirmasens

TSV Steinbach Haiger
