SV Spielberg – Bahlinger SC 1:0

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Zusammenfassung

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Das subjektive Gefühl von Ungerechtigkeit ist Gift für besonnenes Handeln. Tobias Klein kann das seit Samstag gut nachempfinden: Kulminierte in der Roten Karte für den Abwehrchef bei der Niederlage gegen Spielberg doch das sportliche Elend, dem sich die Bahlinger nach vier Spielen in der Regionalliga ausgesetzt sehen. Der BSC fühlt sich um den Erfolg gebracht. Da setzte bei der dritten Niederlage in Folge der Verstand aus.

Erst kommentierte Bernhard Wiesler den Fall von Johannes Fiand nach einem Zweikampf mit den Worten „Schiedsrichter, das war Foul, willst du mich verarschen“ – und sah dafür kurz nach der Pause prompt Gelb-Rot (50.). Dann schubste Klein seinen Gegenspieler Ole Schröder, der ihm zuvor beharrlich auf die Füße getreten war – und Schiedsrichter Jonas Weickenmeier zückte glatt Rot (90.+2). Zwei Platzverweise, die Bahlingen bereits am Mittwoch, 18 Uhr, im Heimspiel gegen den Aufstiegsanwärter SV Elversberg empfindlich schwächen und im Fall von Klein wohl noch ein wenig länger.

„Zwei dumme Aktionen.“ Was der Bahlinger Trainer Milorad Pilipovic noch verhältnismäßig moderat bewertete, brachte den sportlichen Leiter des BSC, August Zügel, regelrecht auf die Palme: „Man muss auch mal den Schnabel halten und nicht immer alles kommentieren“, sagte Zügel. In der Regionalliga pfiffen die Schiedsrichter eben anders: In Zweikämpfen ließen sie mehr durchgehen, disziplinarische Vergehen würden aber schärfer geahndet. Darauf müsse man sich einstellen, so Zügel, für den die Niederlage im Karlsbader Ortsteil auch deshalb bitter schmeckte: „Wir haben uns das Ding selbst zuzuschreiben.“

In Unterzahl verloren die Bahlinger jene spielerische Souveränität, mit der sie eine Halbzeit lang den Gegner dominiert hatten. Schüchtern, fast devot waren die Gastgeber im ersten Abschnitt auf der idyllisch gelegenen Grünanlage, für die die Bezeichnung Stadion eine maßlose Übertreibung darstellt, aufgetreten. Der BSC beherrschte das Mittelfeld, ließ den Ball laufen – und erspielte sich drei herausragende Möglichkeiten: Jeweils auf Pass von Erich Sautner scheiterten Fiand am Spielberger Schlussmann Mathias Moritz (20.) und Pierre Göppert an Christoph Nirmaier, der für den geschlagenen Moritz auf der Torlinie klärte (24.). Auch Fabian Nopper blieb freistehend gegen Moritz nach einem Freistoß glücklos (31.). „Wir hätten das Spiel in der ersten Halbzeit deutlich für uns entscheiden müssen“, folgerte Pilipovic.

Doch die Erfolglosigkeit beim Torabschluss setzte sich fort, was für Pilipovic ein Grund war für die späteren Unbeherrschtheiten: „Das waren Frust-Aktionen über die erste Halbzeit, in der wir die Tore nicht gemacht haben.“ Zu entschuldigen sei das Verhalten damit aber nicht.

Die einen verrannten sich in Aktionismus, die anderen erwachten nach Wieslers Hinausstellung zumindest partiell aus ihrer Passivität: In Überzahl kam Spielberg, das zuvor nur durch Jan Malsam gefährlich geworden war (Dennis Müller entschärfte seinen Flachschuss aus zwölf Metern, 48.) genau zu einer guten Torchance: Und die nutzte Goalgetter Marius Schäfer vehement und eiskalt mit einem Vollspannstoß ins lange Eck (80.). „Wir haben ruhig und sachlich nach vorne gespielt, bis wir unseren Big Point gesetzt haben“, konstatierte der Spielberger Trainer Hartmut Kaufmann.

Manchmal ist unauffälliges Spiel seltsam erfolgreich: Spielberg hat bereits sieben Punkte auf dem Konto, Bahlingen deren drei. Pilipovics Erkenntnis: „Unsere Leistung ist gut, der Ertrag nicht.“

Statistik:

Spielberg: Moritz – Schoch, St. Müller, Nirmaier, Can – Daum (44. Malsam), Benz, Weimer, Schäfer – Hasel (84. Schröder), Brunner (63. R. Müller).

Bahlingen: Müller – Nopper, Klein, Adam – Wiesler, Häringer, Bührer, Schlegel (89. Metzinger) – Fiand (59. Fellanxa), Sautner (67. Waldraff), Göppert.

Tor: 1:0 Schäfer (80.).

Schiedsrichter: Weickenmeier (Lämmerspiel).

Zuschauer: 500.

Rote Karte: Klein (90.+2/ Tätlichkeit).

Gelb-Rot: Wiesler (51., beide Bahlingen).

Quelle: www.fupa.net
Bild: Michael Ripberger / www.fupa.net

Austragungsort

Stadion am Talberg