Bahlinger SC vs VfB Stuttgart II 0:0 (0:0)

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Zusammenfassung

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Wieder kein Tor, wieder kein Sieg. Das Gefühl der Enttäuschung überwog bei Spielern und Verantwortlichen des Bahlinger SC nach dem 0:0-Unentschieden am Samstag gegen den VfB Stuttgart II. Rechnet man das 2:2 gegen den VfR Aalen kurz vor der Winterpause mit ein, ist es das vierte Remis in den vergangenen fünf Spielen für den Fußball-Regionalligisten vom Kaiserstuhl. Das ungelöste Angriffsproblem bleibt das Kernthema für die beiden BSC-Trainer Dennis Bührer und Axel Siefert, die in der vergangenen Woche ihre Verträge um ein Jahr verlängerten.

Natürlich kann man dieses Heimspiel aus Bahlinger Sicht auch anders lesen: Erneut ließ die Abwehr um den ebenso umsichtigen wie zweikampfstarken Nico Gutjahr, nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit bester Bahlinger, defensiv kaum etwas zu. Lediglich der eingewechselte Manuel Polster war in der Schlussphase einem Treffer für die Stuttgarter Bundesliga-Reserve nahe, doch Schlussmann Marvin Geng ließ sich in beiden Fällen von seinem Ex-Verein nicht überwinden (73., 83.). „Struktur und Statik unserer Mannschaft sind überragend“, urteilte Coach Siefert nach der Partie. Spielerisch habe sein Team „sehr gut agiert auf einem Feld, das nicht so einfach zu bespielen war“.

Was auf Handicap Nummer eins an diesem Tag verwies: Die holprige Verfassung des spätwinterlichen Rasens verhinderte im Kaiserstuhlstadion so manche Erfolg versprechende Ballpassage – allen voran die Großchance für Roman Angot, der nach Zuspiel von Angriffskollege Shqipon Bektasi frei vor dem VfB-Tor den Ball auf seinen starken linken Fuß zu legen versuchte. Doch das Spielgerät sprang im Bogen einer steil aufragenden Parabel ins Toraus (60.). Der 21-jährige Elsässer, aufgewachsen am Rhein im Grenzort Gerstheim und fußballerisch ausbildet in der Jugendakademie von Racing Straßburg, wollte den unebenen Untergrund aber nicht als Ausrede gelten lassen. „Der Platz ist natürlich nicht Wembley“, sagte Angot, „doch er ließ sich gut bespielen“.

Auch der erste Startelf-Einsatz in der Regionalliga für den jungen Franzosen, der nach Bahlingen gezogen ist und sich in Freiburg beruflich zum Physiotherapeuten ausbilden lässt, brachte keine durchgreifenden Fortschritte für die kränkelnde Offensive. Angot lief viel, hatte im ersten Abschnitt neben Bektasi (17.) eine von zwei BSC-Halbchancen (24.), doch sein technisches Vermögen ließ die gut sortierte Stuttgarter Abwehr nicht sich entfalten. Gästecoach Frank Fahrenhorst konnte mit dem einen Punkt nach komplizierten Wochen mit vielen personellen Rückschlägen „sehr gut leben. Wir haben das über 90 Minuten gut wegverteidigt.“

Bedrückter war die Gemütsverfassung bei Axel Siefert: „Wir wollten nicht nur einen Punkt und haben das Spiel bis zum Schluss nicht nur verwaltet. Doch uns fehlt vorne einfach der Punch“, musste der Trainer der Gastgeber eingestehen. Das lag – Handicap Nummer zwei – auch am Mangel an personellen Alternativen: In Santiago Fischer, Ivan Novakovic und Tim Probst (alle verletzt oder gesundheitlich angeschlagen) fehlten gleich drei mögliche Angriffsoptionen. Und über die Flügel kam zu wenig Schwung: Die hier im Mittelfeld eingesetzten Mihailo Trkulja und Ylber Lokaj haben ihre Stärken eher im Spiel gegen den Ball. Rico Wehrle ist nach gerade überstandener Krankheit noch nicht auf dem Fitnesslevel, um auf der Außenbahn dauerhaft Gas zu geben. Auch aus Eckbällen und Freistößen sprang bis auf eine Volley-Abnahme von Tobias Klein, die weit über das VfB-Tor flog (48.), nichts Gefährliches heraus.

Ein Tor aus vier Spielen im Jahr 2022 – diese Bilanz stellt beim BSC niemanden zufrieden. Und die Aufgaben in den kommenden Wochen werden für den Tabellensiebten nicht einfacher: Nach dem Gastspiel am kommenden Samstag beim Stuttgarter Tabellennachbarn FSV Frankfurt (15.) warten die Liga-Größen Homburg, Elversberg, Offenbach und Ulm.

Bahlingen: Geng; Lokaj, Gutjahr, Klein; Wehrle (68. Adam), Häringer, Torres (85. Köbele), Trkulja (78. Siegert); Pepic; Angot (68. Falahen), Bektasi (85. Bauer). Schiedsrichterin: Michel (Mainz). ZS: 810.

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion