Bahlinger SC vs TSG Hoffenheim II

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Zusammenfassung

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Die Talfahrt ist gebremst. Nach fünf Niederlagen in der Regionalliga, noch dazu ohne eigenen Treffer, sorgte der 1:0 (1:0)-Erfolg am frühen Dienstagabend gegen die TSG Hoffenheim II für große Erleichterung beim Bahlinger SC. Jonas Siegert, erstmals in dieser Spielzeit im Mittelfeldzentrum aufgeboten, beendete die Bahlinger Torflaute nach spielübergreifend 530 Minuten etwas glücklich mit einem Schuss aus 22 Metern, der dem Hoffenheimer Torhüter Luca Philipp durch die Hände rutschte (20.). Es war Siegerts erster Treffer in der Regionalliga.

Siegert und Häringer verriegeln das Zentrum

Am 1. November beginnt der Verwaltungsfachangestellte Jonas Siegert einen neuen Job bei einem Druck- und Etikettenunternehmen in Endingen. Dass sich das 22-jährige BSC-Eigengewächs schnell in neuer Umgebung zurechtfinden kann, bewies Siegert auch auf dem Fußballplatz. Im Mittelfeld stoppte der laufstarke Spieler auf der Doppelsechs zusammen mit Leitwolf Yannick Häringer viele Angriffe der Kraichgauer. „Wir haben sie nicht durchs Zentrum kombinieren lassen und aus einer guten Organisation heraus gespielt“, lobte der Bahlinger Trainer Axel Siefert den Verschiebebahnhof seiner Akteure auf dem Feld. „Wichtig war, kompakt zu stehen und jeden Zweikampf gewinnen zu wollen“, merkte Siegert an. Und dann packte er in vier Sätzen gleich dreimal das Wort „gefightet“. Zurecht.

Siefert gestand hinterher, dass ihm etwas mulmig zumute war, als er zur zweiten Halbzeit auf seinen roten Trainersitz zurückkehrte. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Kaiserstühler bereits dreimal verletzungsbedingt wechseln. Und zum dritten Mal betraf es die Vierer-Abwehrkette, die nach den Ausfällen von Nico Gutjahr (Prellung am Sprunggelenk) und Ylber Lokaj (Gelbsperre) schon vor dem Anpfiff neu zusammengesetzt worden war. Frühzeitig fielen dann die Außenverteidiger Ergi Alihoxha und Rico Wehrle (beide mit dickem Sprunggelenk) und der gerade erst wiedergenesene Innenverteidiger Walter Adam (mit Nasenbeinbruch im Rettungswagen abtransportiert) aus.

Mentalität und Arbeit statt Spielkultur und Schönheit

Der BSC-Coach übertrug Kapitän Tobias Klein die Verantwortung für die Organisation der Abwehr, „und wie die Jungs dann die Ausfälle als Mannschaft kompensiert haben, war sensationell“, sagte Siefert, der diesmal ohne seinen Trainerkollegen Dennis Bührer (als Klassenlehrer auf Berlin-Fahrt) auskommen musste.

Hoffenheim kam in der zweiten Halbzeit lediglich einmal gefährlich vors Tor: Andreas Ludwig scheiterte mit einem Schuss aus 14 Metern am Bein von Mihailo Trkulja (69.). Der 19-jährige Zugang absolvierte als Adam-Ersatz einen Kaltstart – und blieb im Innenblock bei seinem ersten Regionalliga-Einsatz fehlerfrei. „Wir hatten keine guten Lösungen, um hinter die letzte Kette zu kommen“, räumte Jens Rasiejewski, Leiter der TSG-Akademie und 2017/18 mal ein halbes Jahr Cheftrainer beim damaligen Zweitligisten VfL Bochum, ein. „Bahlingen war in den 50:50-Duellen etwas griffiger als wir.“

Sein Gegenüber Axel Siefert wusste, dass seine Mannschaft keinen Schönheitspreis gewonnen hatte. Dafür fehlte bei vielen aussichtsreichen Kontergelegenheiten der letzte, zielgenaue Pass. Und dann hatte der BSC großes Glück, dass der Hoffenheimer Joshua Brenet den Ball am leeren Tor vorbei legte, als er Marvin Geng bereits umspielt hatte (12.). „Das Fußballspiel war zweitrangig, heute war Mentalität gefragt“, betonte Siefert. Und ja, man habe diese Durststrecke jetzt überstanden und sich auch nichts einreden lassen. „Die Basis hat gestimmt.“ Es war ein Sieg gegen alle Widrigkeiten.

Bahlingen: Geng; Wehrle (46. Schmid), Klein, Adam (32. Trkulja), Alihoxha (16. Faller); Häringer, Siegert; Pepic; Novakovic (65. Köbele), Fischer, Bektasi (65. Falahen). Tor: 1:0 Siegert (20.). Schiedsrichter: Reimund (Zwingenberg). Zuschauer: 552.

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion