Bahlinger SC vs KSV Hessen Kassel

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Zusammenfassung

Der Spielbericht wird präsentiert von:

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Der Bahlinger SC agiert nach Rückstand unpräzise und ideenlos

Vielversprechend startet der BSC ins Heimspiel gegen Hessen Kassel. Doch nach dem überraschenden 0:1 können die Kaiserstühler ihr Niveau nicht halten und kassieren eine 0:2-Niederlage.

Die kindliche Freude war Tobias Klein und Santiago Fischer anzusehen, als ein ums andere Mal der Ball die Torlinie überschritt. Das vorletzte Heimspiel gegen den KSV Hessen Kassel war allerdings schon eine halbe Stunde beendet, als die beiden Familienväter des Bahlinger SC mit einer Horde Dreikäsehochs im Strafraum vor der großen Anzeigetafel herumtollten. In der Pflichtspielminuten der Regionalliga war an diesem Tag kein einziges Mal der Ball ins gegnerische Netz gerutscht. Es war eines jener Spiele, bei denen der Befund zulässig ist, die Bahlinger hätten wohl noch den ganzen Abend weiterspielen können, ein Tor wäre ihnen dabei nicht mehr gelungen.

Häringer verpasst zweimal die BSC-Führung

Dabei starteten die Gastgeber vor 727 Zuschauern eigentlich prima in die Partie. Die Kombinationen liefen flüssig durch die eigenen Reihen, und auch das Bestreben war zu erkennen, die Angriffe möglicht vertikal, also zielstrebig Richtung Tor anzulegen. So eröffnete sich Yannick Häringer auf Pass von Serhat Ilhan frühzeitig die Chance zur Bahlinger Führung, doch der Mittelfeldspieler scheiterte am Kasseler Schlussmann Nicolas Gröteke (4.). Shqipon Bektasi drosch den Ball nach Vorlage von Rico Wehrle ans Außennetz (20.), und als Häringer eine Linksflanke von Bektasi freistehend aus wenigen Metern am Tor vorbei köpfte (36.), schien der Bahlinger Führungstreffer nur eine Frage von Minuten.

Doch im Gegenzug fiel das 1:0 für die Gäste „aus dem Nichts“, wie auch KSV-Trainer Tobias Damm einräumte. Laurin Tost ließ eine Flanke von Löwen-Spielgestalter Sercan Sararer unfreiwillig genau vor die Füße von Presley Pululu abprallen, der überlegt ins lange Eck abschloss (37.). „Ich habe die schnelle Hereingabe relativ spät gesehen und dann meine Beine nicht mehr koordiniert bekommen“, erklärte Tost später sein Missgeschick. „Es war ein ziemlich zerfahrenes und wildes Spiel. Wenn wir am Anfang unsere Chancen reinmachen, läuft die Partie anders.“

Keine Torchance mehr in der zweiten Halbzeit

Der Rückstand gab dem Bahlinger Spiel einen Knacks. Keine einzige echte Tormöglichkeit sprang für die Kaiserstühler bis zum Schluss mehr heraus. Dabei spielten sie in der zweiten Halbzeit optisch überlegen und stießen oft aussichtsreich über die Flügel bis zur Torlinie vor. „Die Qualität der Flanken war aber nicht gut, wir hätten viele Situationen viel besser lösen können“, monierte Trainer Dennis Bührer fehlende Präzision im letzten Drittel. Zudem war der unbedingte Wille, das Spiel noch drehen zu wollen, bei den Gastgebern nicht mehr zu erkennen. „Es plätschert so dahin“, habe er seinem Trainerkollegen Axel Siefert Mitte der zweiten Halbzeit zugeraunt, ließ Bührer bei der Pressekonferenz durchblicken. „Durchschlagskraft, Ideen und Kreativität haben in der zweiten Halbzeit gefehlt“, erkannte auch Laurin Tost.

Ganz anders die Löwen: Im Abstiegskampf durch den Wormser 3:0-Heimsieg tags zuvor unter Druck geraten, agierten die Kasseler, personell geschwächt mit einem verbliebenen 15-Mann-Kader, vor allem in der Defensive „sehr leidenschaftlich und mit viel Mentalität“ (Damm). Vorne stiftete Noah Jones viel Unruhe. Der 21-jährige Deutsch-Amerikaner belohnte sich für seine Umtriebigkeit mit einem fulminanten Treffer zum 2:0, als die Bahlinger Abwehr bereits das Zuspiel von Pululu nicht ernsthaft störte (61.). „Die Aufnahme in der Defensive und auch die Laufbereitschaft waren heute nicht optimal“, bemängelte Bührer.

Pepic zur Saisonvorbereitung wieder fit

Natürlich hätte der Bahlinger Offensive der Einfallsreichtum eines unermüdlichen Bälle-Forderers wie Hasan Pepic weitergeholfen. Doch der 30-jährige Montenegriner, der in seiner Zeit bei Hessen Kassel 2015/16 seinen heutigen Kumpel Shqipon Bektasi kennengelernt hatte, wird wegen einer Syndemose-Verletzung in dieser Saison kein Spiel mehr absolvieren. „Zum Glück kann ich in die Vorbereitung auf die neue Runde wieder voll einsteigen“, sagte Pepic am Rande des Spiels. Geschont wurden am Samstag Ylber Lokaj (Fußprobleme) und Fabio Kinast, der sich im Abschlusstraining einen Muskel am Oberschenkel zerrte.

Wie der BSC-Kader für die kommende Runde aussehen wird, ist weiter nur in Umrissen erkennbar. Neuzugänge sind zwei Spieltage vor Saisonende noch keine fix. „Wir arbeiten auf Hochtouren und wollen das Team punktuell verstärken“, sagte Bührer. „Alle Spieler, die wir behalten wollen, bleiben auch bei uns.“

Vor dem Saisonfinale am Samstag, 27. Mai, daheim gegen den FC Astoria Walldorf gastieren die Bahlinger am kommenden Freitag, 19 Uhr, noch bei den Offenbacher Kickers, die seit nunmehr neun Pflichtspielen auf einen Sieg warten.

Bahlingen: Geng – Wehrle (76. Siegert), Klein (76. Trkulja), Tost, Herrmann – Gutjahr, Häringer – Köbele (66. Novakovic) – Mourad, Bektasi (66. Fischer), Ilhan (86. Rautenberg). Tore: 0:1 Pululu (37.), 0:2 Jones (61.) Schiedsrichter: Hasmann (Wiebelskirchen). Zuschauer: 727.

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion