Bahlinger SC – SV Eintracht Trier 05 0:1

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Zusammenfassung

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In den Weinbergen hinterm Kaiserstuhlstadion setzt in diesen Tagen das große Herbsten ein. Doch daran lag es nicht, dass beim Bahlinger SC am Samstag das Wort „bitter“ ein völlig neue Geschmacksnote erhielt.  In der 90. Minute verbaute der Trierer Dennis Gerlinger den Gastgebern mit seinem Treffer den ersten Punktgewinn gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte der Regionalliga. Selbst für einen Bahlinger Sieg gegen  die auswärtsstärkste Mannschaft der Liga fehlten an diesem Tag nur Nuancen.

Zum Beispiel ein paar Zentimeter beim Schuss von Johannes Fiand (84.). Der eingewechselte Angreifer entledigte sich bei einem Bahlinger Konter erst seines Gegenspielers Oliver Laux und drosch  den Ball dann so vehement an den Innenpfosten, dass Aslan Ulubiev den  Nachschuss im Sprung nehmen musste und ihn bei der größten BSC-Chance am leeren Trierer Tor vorbei setzte. „Wenn der Ball reingeht, sind wir weg“, gestand  hinterher der Trierer Trainer Peter Rubeck. Für einen möglichen Bahlinger Dreier fehlten auch Fingerspitzengefühl und eine klare Linie bei Schiedsrichter Julian  Martenstein: So hob der Referee mit seiner Gelb-Rot-Entscheidung gegen Dennis Bührer die Bahlinger Überzahl nach der Hinausstellung des Eintrachtlers Christoph Anton schon zehn Minuten später wieder auf. Martenstein zeigte Bührer für ein leichtes Foul am Trierer Kapitän Torge Hollmann die Ampelparte (57.), obwohl er zuvor praktisch alle taktischen Fouls ohne Karton geahndet hatte, bei disziplinarischen Vergehen wie dem Aggressionsschub gegen Ball und Rasen von Anton und einem zu früh ausgeführten Freistoß (!) von Bührer jedoch schnell mit der Karte bei der Hand war. „Wir wussten nicht so recht,   woran wir an ihm waren“, kritisierte auch der Ex-SCler  Hollmann die Spielleitung des Unparteiischen.

Für den Bahlinger Trainer Milorad Pilipovic war Bührers Feldverweis, gleichbedeutend mit einem Spiel Pause, „die Schlüsselszene“. Danach seien die Gäste wieder besser ins Spiel gekommen. Seine Unzufriedenheit lud der BSC-Coach vollends beim Referee ab, weil er das Foul von Mario Müller als letzter Trierer Feldinstanz am durchlaufenden Fiand (88.) „in Richtung Notbremse“ einsortierte, es Martenstein hier aber bei Gelb beließ. Wo bleibe da die Verhältnismäßigkeit?

Mario Müller sollte noch Einfluss haben auf den Spielverlauf. Sein Einsatz auf der linken Seite führte zu jenem Freistoß, den BSC-Schlussmann Dennis Müller nur nach vorne abklatschen konnte und Dennis Gerlinger dann aus kurzer Entfernung über die Linie drückte. Er habe nicht anders klären können, weil die Abwehr relativ tief stand und „vorne dran zwei zum Kopfball hochgehen“, erklärte Müller, der einstweilen das Duell um die Nummer eins im Tor gegen Jerôme Reisacher gewonnen  hat, seine kurze Reaktionszeit. Dass ausgerechnet Gerlinger traf, hätte man  kaum noch für möglich gehalten, hatte er zuvor doch Chancen reihenweise ausgelassen (7., 40., 41., 74.). Den Sieg hatten sich die Moselstädter deshalb nicht geklaut, doch die Aufwärtstendenz der Bahlinger war ebenso unverkennbar: Gegen den Ball  standen sie etwas tiefer und in einer flexiblen Dreier- bis Fünferkette über weite Strecken sicher. Vorne gab es endlich mal echte Torchancen. Alles in allem: echt bitter für Bahlingen!

Bahlinger SC – Eintracht Trier 0:1 (0:0)
Bahlingen: Müller – Nopper, Klein, Adam – Göppert, Häringer, Alihoxha (60. Wiesler), Bührer – Wehrle (71. Ulubiev), Sautner (71. Fiand), Schlegel.

Trier: Keilmann – Hollmann (72. Karpuz), Fiedler, Laux, Müller – Telch – Garnier (60. Koep), Spang, Anton – Gerlinger, Lienhard (82. Bidon).

Tor: 0:1 Gerlinger (90.).

Schiedsrichter: Martenstein  (Cölbe).

Zuschauer: 1030.

Gelb-Rote Karten: Anton (47.), Bührer (57.).

Quelle: www.fupa.net
Bild: Südbadens Doppelpass

Austragungsort

Kaiserstuhlstadion