Die Sponsoren, Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer tragen mit ihrem Engagement einen großen Teil am Erfolg des Bahlinger SC mit – höchste Zeit, um einige von ihnen vorzustellen. Im besten Fall verletzt sich ein Spieler erst gar nicht. Aber wenn es passiert, ist eine schnelle und gute Behandlung erforderlich. Unsere medizinische Abteilung, bestehend aus Mannschaftsarzt Dr. Tarek Schlehuber und den Physiotherapeuten Svenja Müller und Andreas Fritz, gibt im Gespräch mit Mario Schmidt einen Einblick in ihre Arbeit.
Ponde-Echo: Tarek, Du bist seit 2019 beim BSC. Wie ist es dazu gekommen?
Dr. Tarek Schlehuber: Als Nachfolger von Dr. Volker Fass habe ich ihn auch nach Bahlingenb begleitet. Nach einigen Wochen habe ich seine Aufgabe hier komplett übernommen und bin mittlerweile als Mannschaftsarzt beim BSC zugelassen.
Ponde-Echo: Was gefällt Dir am BSC besonders?
Dr. Tarek Schlehuber: Das Familiäre. Alle setzen sich für den Verein ein und jeder ist
bedacht, direkt und klar zu kommunizieren – so ist es dann für alle einfacher. Das große Vertrauen und die Wertschätzung füreinander machen es sehr angenehm für mich.
Ponde-Echo: Wie viel Zeit verbringst Du seitdem im Kaiserstuhlstadion?
Dr. Tarek Schlehuber: Ich versuche bei den Heimspielen vor Ort zu sein. Da kann ich dann auch mal entspannt das Spiel verfolgen, wenn es wenige Verletzungen gibt. Aber normalerweise ist es schon ein Dauerfeuer. Unsere Whatsapp-Gruppe steht nie still. Wir kommunizieren ständig – entweder mit den Spielern direkt oder mit dem Trainerteam und den Physios.
Ponde-Echo: Svenja, Du hast in Bahlingen als Physiotherapeutin der U23 begonnen und betreust inzwischen auch die erste Mannschaft. Wie verläuft die Arbeit im Team?
Svenja Müller: Wir verstehen uns alle sehr gut und kommunizieren immer auf Augenhöhe. Im besten Fall sehen Andreas oder ich die Verletzung live und nehmen dann direkt nach dem Spiel Kontakt zu Tarek auf. Er schaut sich die Verletzung spätestens am Folgetag an, stellt eine Diagnose und teilt uns dann seine Vorstellungen für die Therapie mit und verfolgt den Heilungsprozess intensiv.
Ponde-Echo: Andreas, das klingt nach einem engen Austausch.
Andreas Fritz: Absolut. Es ist auch wirklich ein Austausch – also ohne jegliches HierarchieDenken. Svenja und ich geben Tarek auch Feedback oder sagen ihm offen, wenn wir etwas anders sehen oder Dinge ausprobieren wollen.
Ponde-Echo: Physiotherapie bedeutet deutlich mehr als nur Tapen und Massieren. Wie sieht der Alltag als BSC-Physio aus?
Andreas Fritz: Von Montag bis Donnerstag sind wir immer im Wechsel auf dem Sportplatz und kümmern uns nach dem Training um die Jungs. Vor den Spielen kommen einige von ihnen zu uns in die Praxis. Dort bereiten wir sie insoweit vor, dass sie ausgeruht auf den Platz gehen können und, um möglichen Verletzungen vorzubeugen. Am Spieltag sind wir natürlich vor Ort und nach den Spielen stellen wir sie in möglichst kurzer Zeit wieder auf die Füße – das ist nicht immer so einfach.
Ponde-Echo: Dem zuständigen Mannschaftsarzt kann dieses Engagement ja nur gefallen, oder?
Dr. Tarek Schlehuber: Ja total. Svenja und Andreas machen einen wirklich tollen Job. Unsere enge Verzahnung hat viel Arbeit gekostet, aber es hat sich gelohnt. Wir sprechen auch mal kritisch miteinander, aber immer in einem freundschaftlichen und transparenten Umgang. Innerhalb der letzten zwei Jahre wurden in Bahlingen mehr als würdige Strukturen geschaffen. Was die medizinische Betreuung angeht, arbeiten wir als Regionalligist fast auf einem professionellen Niveau. Das liegt auch am unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten.
Ponde-Echo: Welcher Spieler liegt am häufigsten bei Euch auf der Massagebank?
Svenja Müller: Es gibt schon ein paar Jungs, die uns häufiger besuchen, weil sie zu den anfälligeren Spielern gehören. Aber manchmal kommen sie auch nur vorbei, weil es ihnen so gut bei uns gefällt (lacht). Wieder andere arbeiten einfach viel für sich selbst – egal, ob zuhause oder im Fitnessraum. Der ein oder andere Spieler lag tatsächlich noch nie bei mir auf der Liege.
Ponde-Echo: Es ist also nicht nur eine Frage des Alters, wie anfällig ein Spieler für Verletzungen ist?
Andreas Fritz: Es hängt bei einigen natürlich auch mit dem Alter zusammen, aber manche Spieler haben in der Vergangenheit auf einem höherklassigen Niveau gespielt und hatten dadurch einen höheren Verschleiß. Diese Jungs sind dann einfach öfter bei uns – manche sogar täglich.
Dr.Tarek Schlehuber, 36, (Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie) ist Praxisinhaber des Orthozentrum Freiburg und leitender Arzt Sportorthopädie im Loretto Krankenhaus Freiburg.
Svenja Müller, 24, ist Physiotherapeutin in der Praxis Physiokurse Bahlingen/Merdingen.
Andreas Fritz, 62, ist selbstständiger Physiotherapeut in der Praxis für Physiotherapie in
Bahlingen.