Die Winterpause für den Bahlinger SC ist offiziell beendet. Am Mittwoch startete die Elf von Milorad Pilipovic mit dem Traingsbetrieb für die letzten verbleibenden 15 Spiele, an deren Ende der Klassenerhalt in der Regionalliga stehen soll.
Rutschig war’s. Und neblig. Und, klar, ein bisschen kalt. Doch was August Zügel ansonsten auf dem Kunstrasen des Kaiserstuhlstadions am Mittwochabend zu sehen bekam, gefiel dem sportlichen Leiter des Bahlinger SC: „Die Gesichter und die Körpersprache der Spieler sagen mir: die Mannschaft will.“ Am Mittwoch haben die Bahlinger die Winterpause offiziell beendet und den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen. Die Perspektive des Regionalligisten für die restlichen 15 Saisonspiele ist fest umrissen: „Wir müssen alle Kräfte bündeln für das große Ziel Klassenerhalt“, sagt Zügel.
Der erste Blick auf die Tabelle verheißt nichts Gutes: Trotz vieler Fortschritte und einiger Erfolgserlebnisse in der zweiten Hälfte der Herbstrunde verharren die Rot-Weißen als 17. und damit Vorletzter aktuell auf einem sicheren Abstiegsplatz. Doch der zweite Blick offenbart auch: Es sind nur zwei Zähler bis zum 14. SC Freiburg II – und selbst Teams wie der erste Gegner in der Frühjahrsrunde, der FK Pirmasens (13., um sechs Punkte besser), und die SpVgg. Neckarelz (12., sieben Punkte voraus) sind nicht aus der Welt. Zumal Neckarelz in der Winterpause ein mittleres Vereinsbeben ereilte: Steuerfahnder beschlagnahmten Akten, der Verein muss seinen Etat massiv herunterfahren, sechs Stammspieler sind bereits gegangen, und Trainer Peter Hogen, seit 13 Jahren im Amt, kündigte seinen Rückzug zum Saisonende an. Auch Gerüchte, der finanziell angeschlagene 1. FC Kaiserslautern ziehe seine zweite Mannschaft im Sommer aus der Regionalliga zurück, wollen nicht verstummen. Und da der abgeschlagene SV Saar 05 Saarbrücken fast schon als erster Absteiger feststeht, müssen im günstigsten Fall womöglich nur ein oder zwei Mannschaften für den Ligaverbleib überholt werden.
„Wir lassen und nicht blenden und schauen ausschließlich auf uns“, sagt August Zügel. „Wir sind immer noch in der Lage, uns aus eigener Kraft zu befreien“, stellt Trainer Milorad Pilipovic klar. „Ich traue der Mannschaft das zu.“
Ein Schwerpunkt in der Vorbereitung soll die Verbesserung der defensiven Stabilität sein. Im Schnitt haben die Bahlinger mehr als zwei Tore pro Spiel kassiert (39 in 19 Spielen). Nur zweimal blieben sie ohne Gegentreffer, „das ist einfach zu wenig“, kritisiert Pilipovic, dem auch die Vielzahl an Hinausstellungen, fünf an der Zahl, missfallen hat: „Egal ob berechtigt oder unberechtigt – hier muss der Verstand schneller als die Zunge sein.“ Vom Verstand lassen sich die Verantwortlichen auch bei möglichen Winter-Einkäufen leiten. Haufenweise werden ihm Spieler angeboten, sagt Zügel, doch bislang steht nur fest, dass der bereits seit September mittrainierende Innenverteidiger Joseph Konyit nun spielberechtigt ist.
Während Abstiegskonkurrent TSV Steinbach unter Trainer Thomas Brdaric die halbe Mannschaft austauscht, bleiben die Bahlinger vorsichtig: „Es muss Sinn machen und wir müssen ein gutes Gefühl haben“, sagt Zügel. Gesucht werden ein Mittelstürmer und ein defensiv-orientierter Allrounder. Klar ist: Zugänge sollen den Bahlingern sofort weiterhelfen und keine lange Anlaufzeit benötigen. Bis zum Beginn kommender Woche wollen die Kaiserstühler mögliche Verpflichtungen eingetütet haben. Im Gegenzug könnten aus dem aktuellen 27-Mann-Kader auch Spieler abgegeben werden. Derzeit nur Lauftraining absolvieren aufgrund von Blessuren Ergi Alihoxha, Mirco Barella und Fabian Nopper.
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Quelle: www.fupa.net (Matthias Kaufhold)
Bild: Patrick Seeger/www.fupa.net