

Zusammenfassung
Der Spielbericht wird präsentiert von:
Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt für den Bahlinger SC – aber noch nicht der Genickschlag: Während sich die Offenburger Kickers nach einem 4:0-(2:0) Heimerfolg von ihren Fans feiern ließen, trotteten geschlagene Bahlinger ernüchtert in die Kabinen. Da parallel der SC Freiburg II sein Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern II gewann, steht der BSC am letzten Spieltag vor einem echten Endspiel gegen den badischen Konkurrenten um den 14. Tabellenplatz. Wobei mit einem Heimsieg gegen Freiburg auch noch ein Vorrücken auf den sicheren Nichtabstiegsrang 13 möglich ist. Denn der punktgleiche Bahlinger Konkurrent FK Pirmasens patzte gegen Eintracht Trier mit 0:1.
Mutig, zweikampfstark und mit viel Selbstvertrauen nach den Siegen gegen den 1. FC Saarbrücken (2:1) und Hessel Kassel (3:1) – so wollten sich die Bahlinger auch am Bieberer Berg präsentieren. Doch in der ersten Halbzeit blieben die Kaiserstühler weit hinter diesem Vorsatz zurück. Die Offenbacher Kickers machten in ihrem letzten Saisonheimspiel mächtig Druck – und sie profitierten von Ausrutschern, Nachlässigkeiten und Fehlern der Gäste.
Typisch für den verkorksten BSC-Auftritt bis zur Pause war die Situation, die zum 0:1-Rückstand führte (20.): Der in die Mannschaft gerückte Vincent Keller nahm den Ball kurz vor der eigenen Torauslinie an und spielte ihn unbedrängt dem Offenbacher Sascha Korb in die Füße. Dessen Rechtsflanke drückte Kristian Maslanka am langen Pfosten mühelos über die Linie.
Fehlen von Ilhan und Ulubiev schmerzlich vermisst
Ballsicherheit, Tempo und Zutrauen in 1:1-Situation – all dies ging dem Bahlinger Spiel über weite Strecken ab. Es fehlte die Dynamik der beiden Offensivkräfte Aslan Ulubiev (Bluterguss in der Wade) und Serhat Ilhan (Bänderverletzung im Knie), die die Rot-Weißen schmerzlich vermissten.
Bahlingen kam bis zur Pause nur zu einer halbwegs konkreten Abschlusschance, als Bryan Gaul den Ball am langen Eck vorbei setzte (29.). Zu leicht konnten sich die Offenbacher indes über die Flügel durchspielen. So fiel auch das 2:0, als Niko Dobros den Ball von der Grundlinie über links auf den freistehenden Torjäger Benjamin Pintol zurücklegte (36.).
Göppert und Klein verpassen Anschlusstreffer
Zur Pause versuchte BSC-Trainer Milorad Pilipovic durch die Hereinnahme von Erich Sautner das Offensivspiel zu beleben. Und tatsächlich hätten Pierre-Christoph Göppert, Rico Wehrle (beide 59.) sowie Tobias Klein (61.) teilweise völlig frei vor dem Offenbacher Tor mit dem Anschlusstreffer eine Wende einleiten können. Stattdessen fiel auf der anderen Seite das 3:0 und damit die Entscheidung, als Tobias Klein kurz vor dem eigenen Sechzehner gegen Goalgetter Pintol den Ball im Zweikampf verlor (63.).
Somit zerschellten alle Bahlinger Hoffnungen grandios am Bieberer Berg: Offenbach hatte das Geschehen im Griff und hätte das Resultat weiter ausbauen können. Nachdem der eingewechselte Markus Müller einige klare Möglichkeiten liegen gelassen hatte, stupste der OFC-Angreifer schließlich eine Flanke von Dobros zum 4:0 über die Linie (83.) – gemessen an den Torchancen ein auch in dieser Höhe verdienter Heimsieg der Hessen.
Pilipovic: „ein Klassenunterschied“
Trainer Milorad Pilipovic war nach dem Spiel beeindruckt vom Auftritt der Gastgeber: “Das ist die beste Mannschaft, gegen die wir in diesem Jahr gespielt haben.” Offenbach sei ihnen auf allen Positionen überlegen gewesen. “Das war ein Klassenunterschied”, räumte der BSC-Coach ein.
Sein Gegenüber Oliver Reck lobte sein Team, das in schwieriger Lage eine überaus konzentrierte Leistung gezeigt habe. “Wir wussten, dass wir gegen diesen SC Bahlingen heute alles abrufen müssen, um dann auch so zu gewinnen”, sagte Reck.
Vor wenigen Tagen hatten die Kickers, die erst im vergangenen Jahr ein Insolvenzfahren über sich ergehen lassen mussten, eine Deckungslücke von 700.000 Euro offenbart. Von Leistungsträgern wie Pintol oder Korb müssen sich die Offenbacher nun trennen. Reck, der seit Amtsantritt nur zwei von 16 Pflichtspielen verloren hat und die Saison auf Rang drei oder vier abschließen wird, will aber allen finanziellen Widrigkeiten mit dem Vorstand die Stirn bieten: “Der OFC wird auch im nächsten Jahr funktionieren.”
Zwischen Platz 13 und 15 ist für den BSC noch alles möglich
Und Bahlingen? Eine Zukunft in der Regionalliga ist nach diesem Samstag nicht wahrscheinlicher geworden. Was zunächst einmal an der Abstiegskonstellation der Dritten Liga liegt: Neben dem VfB Stuttgart steigen auch die Stuttgarter Kickers in die Südwest-Staffel der Regionalliga ab. Damit müssen sowohl der aktuelle Tabellenführer SV Elversberg als auch der Vizemeister Waldhof Mannheim in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga erfolgreich sein, damit Rang 14 noch zum Klassenerhalt reicht.
Und hier hat der SC Freiburg II durch das 5:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern II (drei Tore vom Ex-Bahlinger Fabian Schleusener!) sich wieder an den BSC herangerobbt. Mit einem Sieg zum Saisonfinale am kommenden Samstag im Kaiserstuhlstadion können die Freiburger den sicheren Abstiegsplatz 15 noch an die Gastgeber weiterreichen. Der FK Pirmasens, der nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor den punktgleichen Bahlingern liegt, gastiert am letzten Spieltag bei der bereits als Absteiger feststehenden SpVgg. Neckarelz. Es bleibt also spannend bis zum Schluss.
Und womöglich darüber hinaus, wenn bis zum 29. Mai die Aufstiegsspiele laufen.
Offenbacher Kickers – Bahlinger SC 4:0 (2:0)
Offenbach: Endres – Korb (77. Scheu), Gebers, Maier, Theosiadis – Rapp, Maslanka (68. Schwarz) – Vetter, Hodja (46. Müller), Dobros – Pintol
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Bahlingen: Müller – Wehrle (68. Wiesler), Buhovac, Noppert, Waldraff – Göppert, Häringer (82. Konyit), Bührer, Klein, Keller (46. Sautner) – Gaul.
Tore: 1:0 Maslanka (20.), 2:0 Pintol (36.), 3:0 Pintol (63.), 4:0 Müller (83.).
Schiedsrichter: Gasteier (Weisel/Eifel).
Zuschauer: 4814.
Quelle: www.fupa.net
Austragungsort
Sparda-Bank-Hessen-Stadion |
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