

Zusammenfassung
Der Spielbericht wird präsentiert von:
Kinder, Kinder, so macht das Ballspiel Spaß! Zärtlich streckte Dennis Bührer dem Mädchen, das da mit roter Plastikpille im Kabinengang auf ihn zutrippelte, die Hand entgegen. Sich mit dem Nachwuchs zu beschäftigen, war vielleicht das Beste, was der Bahlinger Mittelfeldakteur an diesem sportlich verkorksten Nachmittag noch anstellen konnte.
Es war ja nicht nur das nackte Resultat, das die Enttäuschung in die Gesichter der Spieler und der Mehrzahl der erneut über 1000 Zuschauer auf der Ponderosa trieb. Es waren die spielerische Armut, die Ratlosigkeit im Spielaufbau und die Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Tor, die 60 Minuten lang zu denken gaben. In dieser Phase zeigte der BSC gegen den Tabellenletzten, der in elf Auswärtsspielen elf Niederlagen kassiert hatte, die schwächste Saisonleistung. Eine Erklärung für diesen Rückschlag hatte auch Bührer nicht parat: „Vielleicht war’s der Kopf, vielleicht die Beine“, rätselte er. In jedem Fall sei es schwierig, „wenn man merkt, man kommt nicht richtig in die Zweikämpfe“.
Wie bei vielen Dingen im Leben verbieten sich monokausale Erklärungsansätze. Einige Spieler bringen derzeit, vorsichtig formuliert, nicht ihre allerbeste Form auf den Platz. Andere schleppen konditionelle oder andere körperliche Probleme mit sich herum. Einer wie der bärenstarke Yannick Häringer durfte gelb-rot-gesperrt nicht mittun, einer wie Flügelflitzer Aslan Ulubiev fiel nach einem Tritt mit sofort anschwellendem Knöchel bereits nach zehn Minuten aus. „Beide haben uns sehr gefehlt“, stellte BSC-Trainer Milorad Pilipovic fest. Auch wenn eine genaue Diagnose noch fehlt, scheinen sich bei Ulubiev, der auf einer Trage vom Feld gebracht wurde, die schlimmsten Befürchtungen nicht zu bestätigen. Der Angreifer konnte bereits am Samstagabend das Krankenhaus wieder verlassen.
Zur Wahrheit gehört auch, dass der Druck des vermeintlichen Gewinnenmüssens den Spielfluss lähmte. Sorgten beim zurückliegenden Heimsieg gegen Spielberg (3:1) zwei Treffer in der Anfangsviertelstunde schnell für Ruhe und Rhythmus, trat nun nach den vergebenen Möglichkeiten durch Marco Waldraff (6.) und Artur Fellanxa (19.), die freistehend an Saar-05-Keeper Marc Birkenbach scheiterten, der gegenteilige Effekt ein.
Interessanterweise wich die Blockade, als die Saarländer, die im 4-4-2 lange Zeit nur Torsicherung betrieben, nach einer kurz ausgeführten Ecke (Pilipovic: „Das hatten wir eigentlich besprochen“) durch einen doppelt abgefälschten Schrägschuss von Marcel Schug in Führung gingen. Der eingewechselte Erich Sautner brachte etwas mehr Struktur ins Offensivspiel, seinen Schuss konnte Birkenbach parieren (62.), gegen den Schlenzer von Rico Wehrle (64.) war er machtlos.
Nach Gelb-Rot für Sascha Simon drängte Bahlingen in Überzahl mit Macht, aber auch mit mangelnder Übersicht. Glück hatten die Gastgeber, als Joseph Konyit für den geschlagenen Dennis Müller den Ball von der Linie schlug (71.). „Wir hätten uns nicht beklagen dürfen, wenn wir das verloren hätten“, räumte Pilipovic ein, der im Anschluss seinen Unmut über das hohe Anspruchsdenken im Umfeld bekräftigte („Das kotzt mich an“). Wen oder was Pilipovic damit genau meinte, ließ er offen. Die Bahlinger Vorstandsriege konnte sich darauf keinen Reim machen. „Niemand übt hier Druck aus“, stellte der Vorsitzende Dieter Bühler klar. Ob derlei Nebengeräusche im Abstiegskampf, der schon am Dienstag bei Waldhof Mannheim weitergeht, hilfreich sind?
Bahlinger SC – SV Saar 05 Saarbrücken 1:1 (0:0)
Bahlingen: Müller – Wiesler, Konyit (74. Buhovac), Adam, Waldraff – Klein, Bührer – Wehrle – Ilhan, Fellanxa (59. Sautner), Ulubiev (12. Fiand).
Saarbrücken: Birkenbach – Löber, Gornik, Seibert, Simon – Reichrath, Engel, Fuhr, Krauß – Heid (66. Fritz), Schug.
Tore: 0:1 Schug (55.), 1:1 Wehrle (65.).
Schiedsrichter: Göpferich (Bad Schönborn)
Zuschauer: 1030
Gelb-Rote Karte: Simon (75./ Saarbrücken)
Quelle: www.fupa.net
Bild: Südbadens Doppelpass
Austragungsort
Kaiserstuhlstadion |
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